Ich bin gerade eben erst auf diesen Thread gestoßen. Da ich von berufswegen viel mit Streitigkeiten (und deren Beilegung, allerdings nicht aus dem gärtnerischen Bereich) zu tun habe, wäre mein erster Tipp immer, durchatmen, die Ruhe bewahren und das Terrain sondieren. Wie hier schon geschrieben braucht es für eine verhaltensbedingte Kündigung immer eine Grundlage und eine Begründung, warum ein wie auch immer geartetes Fehlverhalten vorliegen soll. Bei Kleingärten ist es wichtig, bei der Bepflanzung bestimmte Formalien einzuhalten. Wenn das erfüllt ist, würde ich jeder Auseinandersetzung gelassen entgegen sehen. Vorhandene Freiräume darf ich als PächterIn nutzen. Wenn wir hier sogar dem Besitzer/der Besitzerin eines prämierten Gartens gekündigt werden soll und der Preisverleiher gleichzeitig in die Reihe der Vertragsverhältnisse eingebunden ist, wird es de facto besonders spannend
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In der Praxis hat sich bewährt, sich Verbündeten zu suchen, hier in der Linie der Organisationseinheiten, die oberhalb des Kleingartenvereins mit der Verpachtung Befassung haben. Ein weiterer Sparringspartner könnte der jeweilige Landesverband der Kleingartenvereine sein sowie weitere Verbände im Bereich Naturschutz. Die Frage ist aber, wieviel Aufwand möchtest Du treiben, um Recht zu behalten, zumal es jetzt die Option gibt, auf einen neuen, eigenen Garten auszuweichen?
Ein weiterer Tipp wäre, Beziehungsgeflechte zu analysieren und zu gucken, wo ich in einem Geflecht den Hebel ansetzen muss, um effizient zum Ziel zu kommen. Ist ein unauffälliger Kuschelkurs besser oder Konfrontation? Wir haben es damals in einer privaten Angelegenheit geschafft, die Presse auf unsere Seite zu ziehen, nachdem unsere Heimatstadt zuvor versucht hatte, uns über die Lokalzeitung (selbstverständlich ohne Nennung von Namen, wusste aber eh jeder in unserer Gegend Bescheid) unter Druck zu setzen. Faktenbasiert, gewürzt mit einer Prise gezielter Emotionalität, haben wir gegengesteuert. Das ging für die Stadt böse nach hinten los. Wichtig ist, sich für eine Option zu entscheiden und die konsequent durchzuziehen.
Was nix bringt, ist den anderen das Gesicht verlieren zu lassen. Das schaffen solche Zeitgenossen hervorragend ganz alleine.
Und noch eine Formalie: Gab es eine oder mehrere formal korrekte Abmahnung?