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|21|3| Uaaaahh ... ich fühle ein neues Virus herannahen und ich sitze quasi im Epi-Zentrum  ;D. ( chlflowers in einem Epimediumthread)

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Autor Thema: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.  (Gelesen 2463 mal)

StreuobstFreund

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Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« am: 20. November 2022, 07:17:55 »

Hallo,

Im Nov 2021 habe ich einen wurzelnackten Hochstamm Apfel Brettacher gepflanzt. Er hat Blätter bekommen und ausgetrieben. Er hat aber nur sehr kurze Triebe gebildet ca 10cm. Ich gehe davon aus, dass das der Trockenheit geschuldet ist und er sich (hoffentlich) erst mal um seine Wuzeln gekümmert hat.
Jetzt frage ich mich wie ich diesen Baum richtig schneide. Lange Triebe hätte ich um rund 1/3 angeschnitten. Das macht bei einem so kurzen Trieb doch keinen Sinn?
Oder sollte man ihn nochmal bis ins alte Holz zurücknehmen und sozusagen einen zweiten Pflanzschnitt machen?

Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen.
Gruß&Danke
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Starking007

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #1 am: 20. November 2022, 07:20:51 »

ICH würde
giessen und düngen
und alle Blüten entfernen.
Dann wird`s.

Vor Operationen sollte man in gutem Zustand sein.
So auch der Baum.
« Letzte Änderung: 20. November 2022, 07:38:54 von Starking007 »
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Gruß Arthur

StreuobstFreund

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #2 am: 20. November 2022, 07:26:23 »

Hallo Starking,
Düngen Gießen ist klar. Blühen wird er im zweiten Standjahr wohl nicht.

Schneiden muss ich ihn in den ersten Jahren jeden Winter -> Erziehung bzw. Konenaufbau. Mir geht es um das wie soll geschnitten werden.

Grüße
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Staudo

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #3 am: 20. November 2022, 07:28:23 »

Wenn's oben nicht wächst, wächst's unten auch nicht. Der Baum wird kaum Wurzeln gebildet haben. Lasse ihn erst einmal in Ruhe und hoffe auf ein besseres Wachstum im kommenden  Jahr. Mir geht es mit einem im Herbst 2021 gepflanzen Apfelhochstamm genauso.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

trauben-freund

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #4 am: 20. November 2022, 07:39:53 »

Ich würde zumindest ein bisschen kürzen, soz. Zapfenschnitt um das Wachstum anzuregen. Wenn man gar nicht schneidet blühen sie evtl doch und man hat noch mehr kurze Triebe

Was stimmt.... ist oben nix dann macht auch die Wurzel wenig. Baumscheibe sauber halten, immer Boden feucht halten und einen guten dünger nehmen. Würde sogar Kompost oberflächlich einarbeiten und dazu noch ein bisschen mineralischen dünger verabreichen der schnell wirkt. So wie sich's anhört brauchst du erstmal wuchs um überhaupt dein Bäumchen in Form zu kriegen.

Ich hab übrigens exakt das gleìche Problem. 2021 gepflanzt, dieses Jahr nur stummel. Grund? Trockenheit, nicht gedüngt, baumscheibe zu spät sauber gemacht. Im hausgarten gut gegossen und gepflegt.... 2 mal sommerschnitt und super wuchs aber das sind auch schon 4 jährige bäumchen
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Starking007

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #5 am: 20. November 2022, 07:48:14 »

"Schneiden muss ich ihn in den ersten Jahren jeden Winter"

NEIN!

Schneiden soll-kann-will man,
aber nur, wenn der Baum es auch braucht, wenn es ihm gut tut,
in dem Sinne, dass er uns gute Ernte bringt und wenig Arbeit macht.

Tatsächlich wirst du ihn wahrscheinlich mit vorsichtigem Winterschnitt
am "Einschlafen" hindern können.
Da kann schon das Halbieren von Knospen helfen.
Da er bisher kaum gewachsen ist, kann es gut sein, dass er eine Notblüte macht,
worüber sich mancher Gartler freut, aber den Baum umbringen kann.
Wühlmaus?
Düngen vorsichtig, hier eher laufend leicht flüssig, gerne auch zusätzlich über`s Blatt.

Ursache kann vieles sein:
Überständig, zu lang im Topf
Drehwurzeln im Topf
Ballen/Topf war mal ausgetrocknet
oder abgesoffen, auch wegen zu guter Pflanzpflege
usw...

Hier ist wurzelnackt schon mal gut, aber waren die Wurzeln auch immer feucht???
Brettacher ist auch gut, robust.
Ja, es war zu trocken, aber auch zu heiß, das sind zweierlei paar Stiefel,
die beide nicht passen.
Bei zu heiß nutzt giessen auch nichts.
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Gruß Arthur

Felcofan

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #6 am: 20. November 2022, 08:03:57 »

„Wasser ist der beste Dünger“… ich wär mit Dünger zurückhaltend, wenn es vermutlich ein Trockenheitsproblem war.
Was für einen Boden hast du denn?
Der Spruch stammt aus einem Text über sogenannte Zukunftsbäume und begleitende Pflege
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trauben-freund

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #7 am: 20. November 2022, 08:40:27 »

Wasser ist der beste dünger.... ja bedingt. Hängt vom Boden und den Nährstoffen ab die da sind.

Aber Wasser bringt auch bei Hitze was. Nur weil die Blätter " zumachen" für paar Stunden heisst das nicht, dass Wurzeln nichts machen bzw der Rest vom Tag genutzt werden kann.

Bodenanalyse wär das beste. Alles andere ist nur raten.
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JörgHSK

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #8 am: 20. November 2022, 08:45:27 »

An einigen Standorten finde ich das bei wurzelnackten Obstbäumen im ersten Standjahr ganz normal das da wenig Neutrieb drauf ist. Ich habe einen Standort wo dies 2-3 Jahre dauert, danach setzt aber richtig gutes Wachstum ein.
Wichtig wäre noch die Frage: Stehen die "Leitäste" flach oder steil? Bei zu flach stehenden Leitästen kommt auch kein Neutrieb.
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thuja thujon

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #9 am: 20. November 2022, 09:24:42 »

Verhocker im ersten Jahr sind leider recht häufig. 10cm ist nicht nichts, es geht auch schlimmer.
Ich habe bisher immer die Triebe eingekürzt, auf die mittleren Augen, das erste vor den gehemmten Basisaugen sollte auf jeden Fall stehen bleiben.
Wenn die Wurzel bis zum nächsten Jahr da ist, starten sie durch.
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willi2000

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #10 am: 20. November 2022, 10:17:58 »

An einigen Standorten finde ich das bei wurzelnackten Obstbäumen im ersten Standjahr ganz normal das da wenig Neutrieb drauf ist. Ich habe einen Standort wo dies 2-3 Jahre dauert, danach setzt aber richtig gutes Wachstum ein.

Dem stimme ich völlig zu.
Der Jungbaum versucht in den ersten Jahren erstmal die Verluste zu kompensieren und wieder ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Krone und Wurzel hinzubekommen, bei den Wurzelnackten muss er also erstmal in seine Wurzeln investieren.

Also nicht düngen, wässern nur wenn nötig und auf die Baumscheibe achten.

Die Leittriebe werden immer angeschnitten, in deinem Fall halt nur kurz.

Schobbe,
« Letzte Änderung: 20. November 2022, 10:21:41 von willi2000 »
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555Nase

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #11 am: 20. November 2022, 16:39:10 »

Mit gleich angemischter Erde habe ich zwei Apfelbäumchen in Kübel gepflanzt, der eine hatte einen Neutrieb von 170cm und der andere in drei Schüben gesamt von 8cm. Als ich den Miniwuchs bemerkte, gab ich etwas Reinstickstoffdünger, hat keine Auswirkung erbracht.
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Berat

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #12 am: 21. November 2022, 19:27:17 »

Ich stimme allen Meinungen zu, die für ausreichendes Wässern, regelmäßige Pflege (Hacken!) der Baumscheibe mit zurückhaltendem, ausgewogenem Düngen (je nach Boden), Entfernen der Blüte und Formieren der Leittriebe (Astwinkel von ca. 45°) plädieren. Zusätzlich ein Auge auf diverse Krankheiten und Schädlinge (wie etwa Läuse). Auch meine Erfahrung ist, durchaus auch bei nahezu perfekten Bedingungen, dass sich im Jahr nach der Pflanzung oberirdisch oft wenig tut. Der Baum ist mit Einwurzeln beschäftigt.

Das hat häufig auch damit zu tun, dass eine bestimmte Schnittpraxis als Quasi-Naturgesetz gesehen wird ("Schneiden muss ich ihn in den ersten Jahren jeden Winter"; "Die Leittriebe werden immer angeschnitten"). Gedacht wird vom Schnitt her und nicht vom Baum her. Gerade beim Jungbaum ist jedoch die Laubmasse entscheidend. Dort wird ja die Energie fürs Wachstum erzeugt. Natürlich sind auch Wasser- und Nährstoffzufuhr über die Wurzeln für die Photosynthese wichtig, aber ohne Blattgrün geht gar nichts, halt auch kein (Fein-)Wurzelwachstum.

Insofern halte ich je nach Baumzustand wenig davon, überhaupt einen Pflanzschnitt zu machen und dem Baum damit das meist sowieso wenige Laub weiter zu reduzieren. Woher sollte er denn dann die Energie fürs Wachsen nehmen, gerade nach dem Pflanzschock? Das kann man später immer noch machen. Für das Kräftigen der Leittriebe ist das ausreichend. Von mir aus kann man einen allzu hartnäckigen Konkurrenten entfernen. Pinzieren im Frühjahr wäre jedoch auch ausreichend und später Entfernen.
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dmks

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #13 am: 21. November 2022, 20:04:13 »

Es gibt halt nicht DIE einzige Lösung und immer viele unterschiedliche Erfahrungen. :D

Zwei Sachen möcht ich dennoch gern "geraderücken" ;)

(1) Mehr Laubmasse ergibt sich gern auch mal an stark geschnittenen Bäumen, wenn der Neutrieb ausreichend stark ist. Bei "Steckenbleibern" bin ich daher auch für 'Reset' - also die zu mickrigen Austriebe bis kurz vor dem ursprünglichen Pflanzschnitt zurückzusetzen, also eigentlich nochmal dasselbe aus den Nebenaugen!

(2) Wurzelbildung ist an Nährstoffe gebunden! Also 'nicht düngen' um Wurzeln zu fördern eher kontraproduktiv. Es ist ein alter Irrglaube, der sich hartnäckig hält.
Diverse Versuche aus Lehr- und Versuchsanstalten belegen das seit Jahrzehnten ;) und eigentlich ist es logisch; wenn Zellen gebildet und Pflanzen wachsen sollen braucht es Bausteine.
Entscheidende Unterschiede sind oft Luft- und Wasserhaushalt der Böden. Aber ohne Ionen geht halt nix.

Bitte (mal wieder) nur für Hartgesottene:
Selbst bei mehrjährigen "Trödlern" hat es sich bewährt eine Himmelfahrtstag-Party zu geben und festzulegen: 'Jungs, das ist heute Euer Baum!' ;D Wenn er danach noch nicht will - ist echt was faul.
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Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

willi2000

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Re: Obstbaumschnitt bei nur geringem Zuwachs.
« Antwort #14 am: 21. November 2022, 21:47:52 »

(2) Wurzelbildung ist an Nährstoffe gebunden! Also 'nicht düngen' um Wurzeln zu fördern eher kontraproduktiv. Es ist ein alter Irrglaube, der sich hartnäckig hält.
Diverse Versuche aus Lehr- und Versuchsanstalten belegen das seit Jahrzehnten ;) und eigentlich ist es logisch; wenn Zellen gebildet und Pflanzen wachsen sollen braucht es Bausteine.
Entscheidende Unterschiede sind oft Luft- und Wasserhaushalt der Böden. Aber ohne Ionen geht halt nix.

Selten so einen Quatsch gelesen. Überall ist nachzulesen, dass Jungpflanzen in nährstoffarmer Erde anzuziehen sind, um die Wurzelbildung zu fördern.

Wenn man auf einer Streuobstwiese die Bäume permanent wässert, sie düngt und womöglich auch noch anbindet, wird man einen Weichling großziehen, den man immer wässern, düngen und anbinden muss.

Und @Berat: die wohl wichtigste Funktion des Obstbaumschnitts ist die Generierung einer stabilen, tragfähigen Krone und genau deswegen wird auch entsprechend geschnitten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Förderung des Dickenwachstums durch das Anschneiden. Auf einen richtigen Pflanzschnitt verzichte ich meist auch, aber nie auf das Anschneiden. Wie stark ich Anschneide hängt halt vom Zuwachs und der Kronenstruktur ab.
Ich kann nur jedem empfehlen, das Buch "Naturgemäße Kronenpflege am Obsthochstamm" von Hans-Thomas Bosch zu lesen.

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