Der Garfield als Hausherr
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Michou hat jetzt fast 2 Wochen tagsüber bei bester Gesundheit so gut wie nichts gefressen (war aber beim Mausen), nur abends etwas Trockenfutter. Selbst Merlin hat bei der Wärme nicht so viel Hunger.
Merlin ist echt ein Phänomen. In dem Dreivierteljahr seit ich ihn füttere war er mehr oder weniger "autistisch" unterwegs. Die einzigen Reize, auf die er reagiert hat, waren ein langsames Blinzeln wenn ich ihn im Gelände getroffen hatte, das er erwiedert hat und das Rufen und Klopfen mit dem Napf auf die Terrassenplatten, wenn es Futter gab, da hat Pawlow wohl gute Arbeit geleistet. Bis vor wenigen Wochen kam er nur tief geduckt und ängstlich ans Futter. Jede Bewegung meinerseits war völlig befremdlich und beängstigend. Ich war mir nicht sicher, ob er je handzahm werden würde, dachte er ist ein Heubodenkätzchen, das nie richtig mit Menschen sozialisiert wurde und sich über Jahre mit Selbstversorgung und klauen durchgeschlagen hatte. Jetzt ist der Kerl innerhalb einer Woche zum Schmusemonster mutiert. Letzte Woche war das erste zaghafte Köpfchen geben. Schon am nächsten Tag war Halskraulen toll, unter der Kehle auch. Die Terrassenplatten sind schon fast durchgetretelt vor lauter Begeisterung. Zwischendurch schreckt er manchmal noch kurz zurück "Was mach ich hier eigentlich? Das ist ja gefährlich! Aber es ist sooo schöööön" - und kommt wieder zurück. Sogar zum Bauchpinseln wurde ich schon aufgefordert und durfte ungestraft einmal ganz sachte drüber fahren, das wollte ich aber noch nicht übertreiben. Gestern hat er mir kurz die Hand geputzt. Heute Abend ist er mir im Obstgarten plaudernd hinterhergetrabt und hat sich anschließend mit auf die Gartenbank gesetzt.
Jetzt muss ich nur höllisch aufpassen, dass ich Michou nicht verärgere, die war ja hier 4 Jahre die unangefochtene Queen und erwartet entsprechende Aufmerksamkeit. Nicht dass die noch anfängt zu pinkeln oder sonstigen Unfug zu treiben.