News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Wildbienen und Wespen 2023 (Gelesen 28239 mal)
Moderator: partisanengärtner
- partisanengärtner
- Garten-pur Team
- Beiträge: 18986
- Registriert: 27. Jan 2009, 08:22
- Kontaktdaten:
-
Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Heute hat sich auf dem Berg eine Hummelkönigin auf Winterheckenzwiebeln sehr lange rumgemacht.
Ich kannte die nicht, aber da es ein ausgewachsenes Weibchen war tippte ich auf eine Schmarotzerhummel. Die Felsenkuckuckshummel sollte es sein.
Ich kannte die nicht, aber da es ein ausgewachsenes Weibchen war tippte ich auf eine Schmarotzerhummel. Die Felsenkuckuckshummel sollte es sein.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
Axel
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Zwei Fragen zu Wildbienen beschäftigen mich eben und würde mich freuen, wenn jemand was weiß.
Wieso prunken manche Pflanzen mit auffälligen Blüten um Insekten anzulocken, andere dagegen haben winzige, unscheinbare und sind doch ein Bienenmagnet? (Bsp.Faulbaum)
Gibt es Pflanzen und Bienen, die ausschließlich gegenseitig nur von dem anderen bestäubt bzw. ihm Nahrung geben können, sozusagen oligolektisch beidseitig?
Wieso prunken manche Pflanzen mit auffälligen Blüten um Insekten anzulocken, andere dagegen haben winzige, unscheinbare und sind doch ein Bienenmagnet? (Bsp.Faulbaum)
Gibt es Pflanzen und Bienen, die ausschließlich gegenseitig nur von dem anderen bestäubt bzw. ihm Nahrung geben können, sozusagen oligolektisch beidseitig?
Liebe Grüße von Susanne
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Bei uns der Wollziest zur Zeit sehr begehrt bei den Holzbienen.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
- Deviant Green
- Beiträge: 670
- Registriert: 24. Feb 2010, 20:54
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Such mal unter Sphecodes spp.?
Davon ganz abgesehen, dass Faulbaum nur selten als Pollenquelle für die Fortpflanzung von Wildbienen genutzt wird, da täuschen wieder einmal Honigbienen einen Bienenmagneten vor!, ist es wirklich oft so, dass große, auffällige, leuchtende Blüten nicht unbedingt für Wildbienen geeignet sind. Wenn man Westrichs Listen durchsieht, die einfach nur Nachweise aufreihen, also völlig unparteiisch erfolgen, stellt man fest, dass eher unauffällige, mit kleinerer Blüte blühende Wildpflanzen das Rennen unter den "Bienenmagneten" machen. Große Nektar- aber vor allem Pollenmengen korrespondieren oft einfach nicht mit großen, leuchtenden Blüten. Ganz im Gegenteil, die größten und leuchtendsten Blüten sind oft ökologisch wertlos, da wird z. B. bei gefüllten Blüten gar kein Pollen mehr gebildet. Ich nehme an die Tiere orientieren sich auch viel am Duft.
Die beidseitige Abhängigkeit zwischen Pflanze und Insekt habe ich schon bei Sendungen, die über die Tropen berichteten gesehen. Da ist eine bestimmte Pflanze auf ein bestimmtes Insekt oder auch einen bestimmten Kolibri angewiesen. Zu Deutschland fällt mir so etwas jetzt eher nicht ein.
Suse hat geschrieben: ↑7. Jun 2023, 17:05
Zwei Fragen zu Wildbienen beschäftigen mich eben und würde mich freuen, wenn jemand was weiß.
Wieso prunken manche Pflanzen mit auffälligen Blüten um Insekten anzulocken, andere dagegen haben winzige, unscheinbare und sind doch ein Bienenmagnet? (Bsp.Faulbaum)
Gibt es Pflanzen und Bienen, die ausschließlich gegenseitig nur von dem anderen bestäubt bzw. ihm Nahrung geben können, sozusagen oligolektisch beidseitig?
Davon ganz abgesehen, dass Faulbaum nur selten als Pollenquelle für die Fortpflanzung von Wildbienen genutzt wird, da täuschen wieder einmal Honigbienen einen Bienenmagneten vor!, ist es wirklich oft so, dass große, auffällige, leuchtende Blüten nicht unbedingt für Wildbienen geeignet sind. Wenn man Westrichs Listen durchsieht, die einfach nur Nachweise aufreihen, also völlig unparteiisch erfolgen, stellt man fest, dass eher unauffällige, mit kleinerer Blüte blühende Wildpflanzen das Rennen unter den "Bienenmagneten" machen. Große Nektar- aber vor allem Pollenmengen korrespondieren oft einfach nicht mit großen, leuchtenden Blüten. Ganz im Gegenteil, die größten und leuchtendsten Blüten sind oft ökologisch wertlos, da wird z. B. bei gefüllten Blüten gar kein Pollen mehr gebildet. Ich nehme an die Tiere orientieren sich auch viel am Duft.
Die beidseitige Abhängigkeit zwischen Pflanze und Insekt habe ich schon bei Sendungen, die über die Tropen berichteten gesehen. Da ist eine bestimmte Pflanze auf ein bestimmtes Insekt oder auch einen bestimmten Kolibri angewiesen. Zu Deutschland fällt mir so etwas jetzt eher nicht ein.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Mohn als Pollenquelle für die Wildbienenmädels, die Ernte ist vor halb zehn am Morgen abgeschlossen. Man muss also flink sein mit der Kamera.
Im letzten Foto ein Größenvergleich :o :o, dass die Kleinen keine Angst vor dem dicken Brummer haben :o.
Anthophora plumipes surrt überall, sie hat mit ihrer ausgesprochenen Polylektie Vorteile, hier an Anchusa officinalis.
Im letzten Foto ein Größenvergleich :o :o, dass die Kleinen keine Angst vor dem dicken Brummer haben :o.
Anthophora plumipes surrt überall, sie hat mit ihrer ausgesprochenen Polylektie Vorteile, hier an Anchusa officinalis.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Suse hat geschrieben: ↑7. Jun 2023, 17:05
Wieso prunken manche Pflanzen mit auffälligen Blüten um Insekten anzulocken, andere dagegen haben winzige, unscheinbare und sind doch ein Bienenmagnet? (Bsp.Faulbaum)
Gibt es Pflanzen und Bienen, die ausschließlich gegenseitig nur von dem anderen bestäubt bzw. ihm Nahrung geben können, sozusagen oligolektisch beidseitig?
Bienen sehen anders als wir, z. B. können sie UV-Male erkennen. Bienenbestäubte Blüten haben oft UV-Male (auch Saftmale genannt).
Das eine bestimmte Pflanzenart nur von einer bestimmten Bienenart bestäubt wird und diese wiederum nur an dieser Pflanzenart Pollen sammelt gibt es hier in D wohl nicht so streng. Aber es gibt so einige oligolektische Bienenarten und so einige Pflanzenarten, die sich spezialisiert haben. Von Pflanzenseite werden in dem Zusammenhang gern die Ragwurze genannt (siehe z. B. die Hummelragwurz).
Nahe dran an so einer engen Bindung zwischen Pflanze und Bestäuber sind bei uns Lysimachia vulgaris und ihre hauptsächlichen Bestäuber die Schenkelbienen (Macropis europaea).
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Ja, die Bienenmädels sind ganz wild drauf, es surrt nur so, halb zehn ist alles vorbei :o.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Oh :o, Klatschmohn haben wir jede Menge im Garten, aber vor halb zehn sind wir dort nie :(. Hier sind die Zaunrübensandbienen wieder aktiv. Sie haben aber viel Konkurrenz von Honigbienen, in der Nähe wohnt ein Imker.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
- Deviant Green
- Beiträge: 670
- Registriert: 24. Feb 2010, 20:54
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Danke Chica und Sandkeks für Eure informativen Antworten.
Das 'Wildbienenmagnetische' sind also nicht unbedingt die lockenden, großen Blüten, noch kleine Blüten, mit zwar ordentlichem Pollenangebot. So scheinen die Wildbienen ihre ganz spezifischen, individuellen Vorlieben zu haben, die sich an Düften, die auch Pollen oder Nektar verheißen, und UV-Malen, die sie faszinieren. Oder kann man das noch präziser sagen?
Susanne
Liebe Grüße von Susanne
- Lou-Thea
- Beiträge: 1312
- Registriert: 27. Feb 2023, 20:14
- Wohnort: Bayern
- Region: nördl. Alpenvorland
- Höhe über NHN: 500m
- Bodenart: Braunerde+Pseudogley über Lösslehm
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Natura hat geschrieben: ↑11. Jun 2023, 22:02
Hier sind die Zaunrübensandbienen wieder aktiv. Sie haben aber viel Konkurrenz von Honigbienen, in der Nähe wohnt ein Imker.
Beneidenswert. Meine diversen Versuche, an Zaunrübenpflanzen zu kommen, sind allesamt gescheitert, sei es durch Saat oder Pflanzenkauf.
Wenn ich dann mal eine Pflanze ergattern konnte, ist sie verstorben.
Aktuell warten wir gespannt auf Manni, wie unsere Anthidium manicatum-Männer immer heißen. ;D
Linaria purpurea und Nepeta grandiflora, seine hiesigen Lieblingsrevierpflanzen, wären soweit und diverse Ziests und der Bergtee fangen auch an.
Bisher sind sie aber noch nicht da.
...and it was all yellow
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Lou hat geschrieben: ↑16. Jun 2023, 14:51
Beneidenswert. Meine diversen Versuche, an Zaunrübenpflanzen zu kommen, sind allesamt gescheitert, sei es durch Saat oder Pflanzenkauf.
Beneidenswert. Meine diversen Versuche, Zaunrüben auszurotten, sind allesamt gescheitert. Sie kommen immer wieder, sei es durch Saat oder vegetativ. ::)
Das Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner (Oskar Kokoschka)
- Lou-Thea
- Beiträge: 1312
- Registriert: 27. Feb 2023, 20:14
- Wohnort: Bayern
- Region: nördl. Alpenvorland
- Höhe über NHN: 500m
- Bodenart: Braunerde+Pseudogley über Lösslehm
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re: Wildbienen und Wespen 2023
Übrigens danke noch, Sandkeks, für die Bestimmung :D, dann kann ich meiner Bestandsliste wieder eine neue Art hinzufügen. An Schmarotzerhummeln hatte ich mich noch nie rangetraut.
...and it was all yellow