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|23|6|Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.  (Hermann Hesse) 

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Autor Thema: Leonardit statt Torf?  (Gelesen 10669 mal)

thuja thujon

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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #30 am: 10. Februar 2023, 00:53:17 »

Wie schnell aus Sand Ton werden kann... Manchmal ist die Geologie unglaublich.

Im Ernst, es bringt nix da irgendwas reinzurühren oder noch schlimmer zu versiegeln und Hochbeete mit organischem Substrat zu errichten.
Auch die Geschichte mit 30cm Kompost aufbringen, unter heutigem Umweltverständnis ist das schlicht nicht mehr vermittelbar.

Boden sollte man verstehen lernen. Und das ist nix was man fertig im Baumarkt kauft, sondern der ist jedes Jahr anders, nach jeder Kultur. Er braucht kontinuierlich Pflege. Und klar, Mulch kann Wasser sparen, wenn es darunter ausgetrocknet fehlt aber trotzdem Wasser. Dann kann man mal auffüllen wenn man kann. Ist aber längst nicht alles.

Wenn du Betonton bemängelst, suche bitte nach Polyedergefüge.
Dieses pdf kann man ausdrucken, hilft im Feld beim objektiven Beurteilen des Bodens:
Bodenstruktur erkennen und beurteilen
Anleitung zur Bodenuntersuchung mit dem Spaten
« Letzte Änderung: 10. Februar 2023, 00:54:49 von thuja thujon »
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #31 am: 10. Februar 2023, 08:15:00 »

Eine einmalige gabe von Torf oder leonardit kann den Boden nicht langfristig verbessern, das ist zumindest meine Meinung.

Ich habe ein Grundstück mit 2000qm Reben und besten Ton ab 30cm. Kann nur sagen was ich mache..... unter den stöcken auf 40cm breite häckselgut ca 5cm auch um den ph wert zu senken. Jede 2te Reihe im Frühjahr leicht Fräsen und sofort ansäen mit allem möglichen zur gesundung des Bodens. Im Herbst diese Begrünung mähen sodass sie über Winter verottet. Der Boden ist inzwischen butterweich wenn er leicht feucht ist. In tieferen Schichten ist, na klar, Ton. Daran werd ich wohl auch nichts machen können aber den oberboden kriegt man schon verändert.

Würde niemals Torf oder sonst was aus zweifelhaften Quellen massenweise ausbringen. Was ich ausbringen ist auch auf meinem Grundstück entstanden. Dazu kommt ja auch noch dass es richtig Geld kostet.   
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #32 am: 10. Februar 2023, 08:57:18 »


Den schlimmsten Töpferton habe ich dadurch belebt bekommen das ich eine dicke Schicht halbverrottetes Holz, Holzhäcksel halbreifen Kompost als 20 cm Schicht aufgebracht habe. …

…Danke Partisanengärtner für deine Ausführungen. Ich denke wir meinen das selbe,…


Auch die Geschichte mit 30cm Kompost aufbringen, unter heutigem Umweltverständnis ist das schlicht nicht mehr vermittelbar.


Interessant.

Jedenfalls bilden sich ohne Zufuhr von organischem Material keine Ton-Humuskomplexe und der tonige Boden wird nicht krümeliger.
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spider

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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #33 am: 10. Februar 2023, 09:03:50 »

Das würde ich jetzt auf der Stelle unterschreiben. Und vom Nichts Tun ist auch noch kein Sandboden besser geworden. Und ehe jetzt wieder solche beliebten Sprüche kommen, wie mit den Gegebenheiten gärtnern: Auf hydrophobem Sand wächst ohne Zutun wirklich nicht viel.
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thuja thujon

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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #34 am: 10. Februar 2023, 09:20:04 »

Interessant.
Ja, das hatte ich gekonnt ignoriert, weil es auch die anderen Aussagen gab.

@Trauben Freund: genau, die Begrünung spart auch Wasser. Aber hier in den Weinbergen wird drauf geachtet, das über Winter ein gewisser lebender Bewuchs vorhanden ist, nicht nur das man auch laufen kann beim Schnitt, sondern vor allem auch wegen der Nährstoffdynamik. Im Frühjahr die Mineralisierung anstoßen ist früh genug, die Trauben nehmen N erst spät auf.
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #35 am: 10. Februar 2023, 10:12:57 »

@thuja

Genauso mache ich es auch. Im Herbst für die lese einkürzen auf 5-10cm, etwa Anfang Mitte März Fräsen weil die mineralisation 4-6 Wochen dauert und die Reben zum Austrieb n brauchen. Die Wurzeln der Begrünung bleiben von Mai bis märz des folgenden jahres im Boden und sollen stabilisieren und Struktur geben.

Zum Thema Ton Humus komplex
Da bringt es nichts Torf oder leonardit auszubringen oder sehr wenig. Erstmal braucht man nährhumus, dann die Nährstoffe um den komplex zu bilden, ua Calcium und va bodenlebewesen die alles umwandeln.  Nur so schafft man stabile Böden die überhaupt in der Lage sind Wasser und Nährstoffe zu speichern.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2023, 10:31:10 von trauben-freund »
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zorro

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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #36 am: 10. Februar 2023, 10:28:34 »

ua Cadmium und va bodenlebewesen die alles umwandeln.
Da hat wohl die Autokorrektur zugeschlagen:
Calcium.
Meintest du sicher auch.  ;)
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #37 am: 10. Februar 2023, 10:32:51 »

Die einfachste Antwort zum Thema stressresistente Böden lautet wohl Humusaufbau. Natürlich könnte man seinen ganzen Gartenboden austauschen mit einer schönen Mischung mit Vermikulit, aber das wäre auch nicht wirklich nachhaltig.
Höherer Humusanteil im Boden schafft jedoch auch eine wesentlich bessere Bodenqualität. Es erhöht die Wasseraufnahmekapazität und die Infiltrationsrate was im Zusammenhang mit Extremwetter-Situationen wohl am wichtigsten ist. Weiterhin hat man eine bessere Kationen-Austauschkapazität, Nährstoffe, pH-Puffer und höhere mikrobielle Aktivität.

Am einfachsten erhöht man den Humusanteil mit einer aktiven Pflanzenvegetation und im besten Fall mit Pflanzen die ein starkes Wurzelwachstum haben. Dazu viel Mulchen und organisches Material auf dem Boden belassen. Einen Spaten benutze ich bei mir auch nicht mehr und sehe solche Methoden der Bodenbearbeitung sogar als sehr kritisch. Alle anaeroben Mikroorganismen sind auf einmal an der Oberfläche und die aeroben 30 cm unter der Erde. Man durchtrennt das feine Pilzgeflecht dass durch den Boden läuft (nicht nur das der Mykorrhiza sondern aller Pilze) und man verliert auch viel Wasser dabei. Im großen Stil hat man dann natürlich auch noch Winderosion. Und wenn man gerade den Boden umgedreht hat und es zu starken Regenfällen kommt, dann kann der Boden das Wasser nicht aufnehmen.

In Australien wird gerade an einer noch präziseren Direktsaat geforscht. Das Ziel ist es, die neuen Saatkörner direkt neben den Stoppeln vom Vorjahr zu platzieren, also ca. 1-2 cm daneben. Und nicht irgendwo zwischen die Reihen vom Vorjahr. Durch die direkte Nähe zu den alten Stoppeln sind die Sämlinge besser von Wind geschützt und der Boden ist in diesem kleinen Umkreis auch viel besser. Bisher gibt es sehr vielversprechende Ergebnisse.

Komposttees können dann beim Abbau dieser organischen Verbindungen behilflich sein und vielleicht bekommt man auch ein paar freilebende N-Fixierer in seinen Boden, wer weiß das schon so genau.

Und dann braucht es einfach sehr viel Zeit. Der Großteil des organischen Materials dient als Futter für Mikroorganismen und nur ein kleiner Prozentsatz wird zu beständigen Huminverbindungen umgewandelt. Das kann man dann solange machen bis sich ein natürliches Gleichgewicht aus Abbau und Aufbau von Humus eingependelt hat. Alte Wälder zum Beispiel haben kein großes Potential mehr für Humusaufbau (oder C-Sequestrierung).
Hervorhebung von mir.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2023, 10:37:41 von Gartenplaner »
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #38 am: 10. Februar 2023, 10:39:24 »

Deshalb muss auch Stickstoff irgendwie reinkommen, weil ohne mehr N nicht mehr C.

Und wie das mit den Gründüngern usw ist, hier im Strang mit Bildern: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,57693.msg3932790.html#msg3932790
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #39 am: 10. Februar 2023, 10:49:55 »

 8)

Ich grabe meinen Lehmboden auch meist alle 2-4 Jahre in den Gemüsebeeten um (bzw pflanze Kartoffeln), in den Staudenbeeten seltener, hat ja noch andere Vorteile. Man sollte das nicht zu Dogmenhaft sehen,…

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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #40 am: 10. Februar 2023, 11:05:39 »

Ja, das ist wichtig aus verschiedenen Gründen. Umgraben kann im Gemüsebau nicht durch mischen oder nichts tun ersetzt werden.
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #41 am: 10. Februar 2023, 11:06:26 »

@thuja

N musst rein..... Jein

Alles muss rein in einem gesunden Verhältnis, ich habe als Kind aquaristik gemacht, da spricht man von essentiell (n, p, k, mg) und benefits und das muss in einem Verhältnis sein. Das half mir sehr für meinen Beruf um Dinge zu verstehen. Dann geht es weiter mit Temperatur, Sonneneinstrahlung und ph und noch anderen Dingen.

Das einfachste ist sich Pflanzen zu suchen die für den jeweiligen Standort geeignet sind. Meiner Erfahrung nach geht alles andere auf lange Sicht schief.
Aber ich lerne gerne hinzu. Wer hat vor 20 Jahren von komposttee gesprochen um die bodenaktivität anzuregen. Ich probier auch vieles, meist über 3 Jahre hinweg und wenn es gut geht wird's beibehalten (try and error) .

Bevor ich leonardit kaufe geh ich zu schicker um die Ecke und kauf gesteinsmehl aus diabas, da ist mehr drin und billiger, das ist meine Meinung. Die verschicken auch deutschlandweit Wer sich dafür interessiert

 
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #42 am: 10. Februar 2023, 11:09:45 »

Für N kannst du Klee säen. Mulchen nicht tiefer als 10cm und evtl etwa Kalk geben, kommt auf deinen Boden an. Lässt sich eigentlich ganz gut etablieren, wenn man ein paar Punkte beachtet.
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #43 am: 10. Februar 2023, 11:17:45 »

Klee mach ich sowieso, rot, weiss, inkarnat und bokharra oder wie man das schreibt. Durch Fräsen wird n frei, ich dünge seit Jahren kein n.

Ich habe laut bodenanalyse 8% Humus im oberboden ;D
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Re: Leonardit statt Torf?
« Antwort #44 am: 10. Februar 2023, 11:19:44 »

Eben, und mit 8% wird es schon langsam bedenklich wegen Botrytis und Co. Ich hätte also nicht 10% als Ziel.
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