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[Mathilda1]

ich hätte eine Frage die mich etwas umtreibt. hab seit kurzem einen neuen Garten, und würde da gern auf 15m2 erstmals(hab davon also keine Ahnung ) Kartoffeln anbauen(außer Topfanbau als Kind mit damals lustigerweise gutem Erfolg). Die mögliche Stelle war bis jetzt Wiese(3 oder 4 mal im Jahr gemäht von den Vorbesitzern). Boden ist Sandboden, gottseidank nicht schluffig.
Ich geh also davon aus, daß das Nähstoffangebot sehr mäßig sein sollte, Bodenleben per se vermutlich in Ordnung.
Blaukorn draufschmeißen will ich nicht, ich wollte eigentlich etwas den Boden verbessern. Was würdet ihr am ehesten düngetechnisch versuchen?

[thuja thujon]

Pferdemist und Blaukorn Entec.

Auf Drahtwürmer achten bei Kartoffeln nach Wiesenumbruch.

[Quendula]

Wiese lassen. Nur für die Töffeln je ein flaches Loch buddeln, reinlegen, zuschieben. Dicke! Mulch-(Erd)schicht auf die ganze Fläche oben drauf packen. Wenn vorhanden, eben noch etwas Erde einmischen. Wenn nicht, dann nicht. Wäre eine alternative Methode mit wenig Arbeitsaufwand  .

[Rieke]

Mit der Methode baue ich regelmäßig Kartoffeln an. Man benötigt sehr viel Mulchmaterial dafür und ich habe den Eindruck, dass nicht jede Kartoffelsorte gleich gut damit zurecht kommt. Für den Boden ist es jedenfalls viel schonender als Umgraben.

[Conni]

Der Hinweis von Thuja auf den Drahtwurmbefall, Quendulas arbeitsarme Herangehensweise und Riekes Tip mit den Sorten - alles wichtige Hinweise.
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Drahtwurmbefall hatte ich nie so schlimm wie in einem Beet, wo vorher Wiese war. Im Laufe der Zeit hat sich herauskristallisiert, dass Kartoffelsorten sehr unterschiedlich empfindlich für Drahtwurmbefall sind. Rote Emma/Rote Emmalie ist besonders anfällig für Drahtwürmer, alle Jahre wieder und auch in optimalen Böden, die würde ich in so einer Situation vermeiden. Empfehlen kann ich Linda, sie ist gesund, robust, ertragreich und in der Regel wird die Sorte von Drahtwürmern verschont, jedenfalls bei mir.

[Rieke]

Drahtwürmer sind bei mir nicht so ein Problem, dafür Kartoffelschorf. Auch da gibt es unterschiedlich empfindliche Sorten. Letztes Jahr hatte ich die Sechswochenkartoffel (Jeebel) im Anbau, die hatte massiv Schorf und mochte die Mulchmethode nicht so sehr. Tentation hatte einen guten Ertrag und kaum Schorf.

[Mathilda1]

Danke für die tollen Hinweise!
als sorten hätte ich an bamberger hörnchen, Sieglinde, linda oder Ditta gedacht, hab mich noch nicht entschieden, sollte ich aber bald. ich hätt mehr als eine ausprobiert. mir gehts weniger um die absolute Erntemenge, nur zu krankheitsanfällig daß dann gar nichts rauskommt sollte halt nicht sein. ich würd einfach gern endlich wieder einmal ein paar kartoffel haben, die wirklich gut schmecken. in österreich gabs damals leicht erhältlich im Herbst Sieglinde und auch was ähnliches wie ein Bamberger Hörnchen, das nannte sich Kipfler. beide wirklich gut. ich find die meisten Supermarkt Sorten fad. und was anderes gibts bei uns in der Nähe einfach nicht.

Die idee mit dem Mulch ist sehr charmant, ich überlege nur gerade, wo ich den herbekommen könnte. der Garten ist neu, es fällt noch nicht allzu viel an(bzw hab ich letztes Jahr flächenkompostiert, das ist erstaunlicherweise alles schon weg), ich hab nur holzhäcksel von Baumschnitt, der funktioniert nicht.

[Rieke]

Ich nehme als Mulch, was immer ich bekommen kann: Grasschnitt, geeignete Küchenabfälle wie die äußeren Salatblätter, angetrocknetes Unkraut, Reste vom Herbstlaub. Da der Mulch zusammenfällt, lege ich auch immer wieder nach. Ein paar Holzschnitzel kann man auch untermischen.

Bamberger Hörnchen baue ich nicht mehr an, der Ertrag ist mir zu niedrig.

[thuja thujon]

Wenn eine Rasenähnliche Fläche vorhanden ist kann der Schnitt davon zum mulchen genommen werden. Nachbarn helfen oft auch gerne mit Rasenschnitt aus wenn man sie frägt. Man sollte nur nicht diejenigen fragen, die vorher über den roten Klee oder Hirse im Rasen geklagt haben.

Zu den gut schmeckenden Sorten: viele Supermarktsorten schmecken tatsächlich gut, wenn man sie vernünftig anbaut. Also nicht mit Wasser hochstrahlt, sondern im humosen Boden auch mal Trockenheit und anderem Stress aussetzt.
Ich habe gerade wieder einen Sack Annabelle bekommen, die nicht aus dem normalen Frühkartoffelanbau stammen. Die sind einfach klasse. Wenn demnächst die ägyptischen bzw israelischen Frühkartoffeln von der Sorte auf den Markt kommen, möchte man nicht glauben, das das die selbe Sorte ist.

Also Kartoffeln schmecken so wie der Boden und die Pflege war.

[Mathilda1]

Wieviel schaut denn bei den Bamberger Hörnchen raus? ich hatte an die Sorte gedacht, weil die gar nicht so weit von hier angebaut wird. Natürlich wird es bei mir noch schlechter ausfallen, weil ich noch keine Ahnung habe..

es gibt noch etwas Restrasen auf dem Grundstück, nur wird bei unseren Jahresniederschlägen das Gras nicht besonders lang wachsen. Letztes Jahr war irgendwann Ende Mai schluß. Das meiste an Rasenfläche sind jetzt Beete. Im Schatten mit Bewässerung, Die sonnenbeete sind größtenteils mit Steppenpflanzen geplant, um Wasser zu sparen. Sonst soll nur noch der Gemüsebereich Wasser abbekommen. Wieviel genau muß ich noch ein Gefühl entwickeln, Regen von oben ist sehr selten in den letzten Sommern.
Schon deswegen werde ich auf jeden Fall mulchen, ob es aber zu Beginn reicht, um mir das Abtragen der Grasnarbe zu sparen, bezweifle ich leider etwas.

[Mathilda1]

daß die Kartoffeln bei mir zuhause dann gut waren, war dann wohl kein Wunder. Der Boden da ist meistens ein gut wasserhaltender aber durchlässig humoser Lehmboden. So einen Boden hätte ich hier wahnsinnig gern. Mit etwas Aufwand hat da mein Großvater in seinem schrebergarten einen feinkrümeligen Lehrbuchboden hinbekommen. Die erträge waren damals wahnsinnig. An sowas ist hier nicht zu denken

[thuja thujon]

Wenn ihr euch entscheiden müsstet, zwischen Musica und Glorietta, welche würdet ihr nehmen?
Annabelle ist bereits klar.

[thuja thujon]

Hat sich erledigt, es wurden Annabelle und Musica.
Ich lasse sie noch eine Woche stehen bevor ich pflanze, der Boden ist noch nicht genug abgetrocknet.

[Gersemi]

Meine Pflanzkartoffeln liegen auch schon zum keimen...Birgit, Baltic Rose und Goldmarie.
Annabelle bekomme ich von unserm Bauern 

[lucullus_52]

Ich lasse sie noch eine Woche stehen bevor ich pflanze, der Boden ist noch nicht genug abgetrocknet.

Das hieße, in der ersten Märzwoche zu pflanzen..... Ist das nicht sehr früh, oder kann man sich das in Deinem klimaverwöhnten Rheintal leisten? Hier in Mittelfranken sind für die nächsten 2 Wochen noch Nachtfröste angekündigt...