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Kartoffeln - Härdöpfu 2023 (Gelesen 19817 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #40 am:

Manche Sorten treiben nach dem entfernen der Primärtriebe munter weiter. Mit noch mehr Trieben wie vorher, weil damit die Apikaldominanz gebrochen wird.
Ist halt die Frage ob man die 4 oder mehr Triebe mit genug Triebkraft und praller Knolle durch bekommt.

Früher hat man auch nur die (dick geschälten) Schalen mit ein oder 2 Augen gelegt. Ging auch.
Es gibt halt Kartoffeln und Kartoffeln. Das ist der Unterschied. ;)

Machen...
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Blush
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

Blush » Antwort #41 am:

Dann hoffe ich, mich für Kartoffeln entschieden zu haben. ;)

"Der andere könnte recht haben."
        Frei nach Frank Elster
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thuja thujon
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #42 am:

Heute nochmal 7 Reihen Annabelle und 6 Reihen Musica gelegt. Zusammen knapp über 170 Pflanzkartoffeln auf 30m².
Das ging trotz rund 12mm Regen die letzten Tage erstaunlich gut ohne Geschmiere.
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Kartoffeln 20230326.jpeg
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thuja thujon
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #43 am:

Falls jemand Lust hat sich durch ein paar Sorten zu lesen, Achtung, kann detailliert werden:
https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/(DLR_RLP_Aktu_ALL_XP_RD)/2FA4D8FAB951252AC125897F004E79FF/$FILE/Versuchsbericht_Kartoffeln_2022.pdf

Da einige hier Erfahrung mit der Sorte Goldmarie haben, hier ein Zitat aus dem Landessortenversuch (LSV). Vielleicht findet man den Effekt mit der Stickstoffnachlieferung wieder. 
Goldmarie (fk), Zulassung 2013 Nematoden Ro 1,4
Von 2015-2021 im Versuch, langovale Form, flache Augen, gelbe + glatte Schale, gelbe
Fleischfarbe, 2021 BS: überdurchschnittlicher Rohertrag, wegen 30% Übergrößen (>60mm) mit
rel. 96 nur mittlerer Speisewareertrag, Stärkegehalt mit 15,6% erstmals deutlich über dem
Durchschnitt und seit 2019 (13,5%, 2020: 14,3%) kontinuierlich ansteigend, im Vergleich zu den
anderen Sorten weniger festschalig (N-Düngung und N-nachlieferung!!);
Besonderheit LSV Öko 2021: zeigten 32% der Knollen (Sortierung >30 mm) Hohlherzigkeit;
Besonderheit LSV Öko 2022: wieder überdurchschnittlicher Stärkegehalt (14,9%) auch
sortentypisch über ihrem üblichen Wert, positive Bewertung beim durchgeführten Testessen;
7-jähriges Fazit: maximal mittlere Ertragssicherheit, unterdurchschnittlicher Knollenansatz,
Pflanzabstand anpassen, gebrochene Sortierung (10mm), Stärkegehalt zwischen 0,1% und 0,5%
unter dem Mittel >Ausnahme 2021 + 2022, auf jedem LSV-Standort (2015 – 2022)
überdurchschnittlicher Schorfindex, 2016-2018 bei Zwiewuchs höchste und darüber hinaus oftmals
überdurchschnittliche Befallshäufigkeit, geeignet primär für Premiumsegment und
Direktvermarktung, Absicherung der äußeren Qualität (Festschaligkeit!!) durch Beregnung und der
inneren Qualität über Begrenzung der N-Versorgung (N-Sollwert 120 kg/ha, nochmals
Festschaligkeit, „Low-Input“) und sehr späte (>= BBCH 93) Krautregulierung, Flächen mit
schwer einzuschätzender bzw. hoher N-Nachlieferung meiden, Geschmacksbewertung 4-jährig
über dem Durchschnitt, nur 1-jährig im Mittel, geringe bis mittlere Krautfäuleanfälligkeit, geringe bis
sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Y-Virus, hohe bis sehr hohe Eignung für Langzeitlager;
Und unter Bio-Bedienungen:
Goldmarie (fk, Zulassung 2013) Nematoden Ro 1,4
Siebenjährig im Versuch, langovale Form, flache Augen, glatte Schale, gelbe Fleischfarbe,
Verrechnungssorte, LSV Bio 2021, mit Beregnung: etwas unterdurchschnittliche Erträge
(rel. 89/rel. 90), unterdurchschnittliche Knollenzahl, Krautfäule Note 4, höchster
Stärkegehalt (14,3), höchster Schorf Index (2,0), Hohlherzigkeit Note 4, Testessen: Note
4,9;
LSV Bio 2022, mit Beregnung: mittlere Erträge (rel. 98/98), überdurchschnittlicher
Stärkegehalt, höchster Schorfindex (0,6), Testessen: mit der Note 2,8 Bestätigung der
schwankenden Geschmacksqualitäten,
LSV Bio 6-jähriges Fazit, mit Beregnung: maximal waren mittlere Erträge erzielt worden,
stabile mittlere Stärkegehalte, Schorf 6-jährig auftretend, von unter- bis
überdurchschnittlich, 4-jährig überdurchschnittlicher Sklerotienbefall, schwankende
Geschmacksqualitäten (N-Düngemenge unbedingt reduzieren und beachten), zu hohe NDüngung führt zu später Abreife und verringert die Festschaligkeit deutlich, N-Düngung:
Sollwert 120-100 kg/ha – N-min 0-60cm, Pflanzgut in 2 Fraktionen, Anfälligkeit: gegenüber
Y-Virus gering bis sehr gering, Krautfäule gering – mittel, hohe bis sehr hohe Eignung zur
Langzeitlagerung;
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Gersemi
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

Gersemi » Antwort #44 am:

Goldmarie habe ich hier auch als Pflanzkartoffel liegen, hat schnell gute Keime gebildet.
Hier liegen 5 Sorten Pflanzkartoffeln, 2 rote dabei, mit guten Keimen, aber bei dem wechselhaften Wetter traue ich mich nicht, sie in die Erde bzw, in die Hochbeete zu bringen, was ich eigentlich fürs WE vorhatte.
LG
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #45 am:

Wenn der Boden nicht schmiert finde ich die Knollen da drin besser aufgehoben als beim austrocknen in einer Kiste in der Laube oder bei Nachtfrost auf der Terrasse.
Spätestens wenn die Triebe beim pflanzen abbrechen wird es blöd.

Ich bin hier aber auch in einer frühen Lage. Eine Lage, wo die ersten Knollen seit über 4 Wochen in der Erde sind.


Und heute habe ich die fast letzten Annabelle aus 2022 gegessen. Jetzt 2 mal entkeimt. Diejenigen Annabelle Frühkartoffeln, die von April bis Oktober mit ohne nix im Weinbergboden waren. Die sind ein paar Monate nicht gewachsen. Geschmacklich machen die wirklich was her. Stresskartoffel gibt Aroma.
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

Gersemi » Antwort #46 am:

Thuja, Danke für den Hinweis mit dem austrocknen...ich habe mir meine heute morgen genauer angesehen und festgestellt, daß die ziemlich frühen, z.b. Goldmarie und Birgit, schon anfangen zu schrumpeln. Keime, grünlich, von ca. 1 cm haben alle. Je nach Wetterentwicklung lege ich am WE.
LG
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #47 am:

Hier laufen jetzt die ersten Kartoffeln auf.
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Annabelle 20230408.jpeg
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

Gersemi » Antwort #48 am:

thuja, wie schön :) Du hattest am 18.3. gelegt - meine kamen Ende März in die Erde und es wird noch was dauern.
LG
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #49 am:

Ja, das Regenband heute hilft auch nochmal beim auflaufen, durchstoßen der Dämme. Da ist aber auch noch nichts verschlämmt. Läuft bestens.

Bei den 13 Reihen die am 26.3. gelegt wurden ist noch nichts zu sehen.
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

lucullus_52 » Antwort #50 am:

Da ich meine Kartoffeln teilweise schon in der 2. Februarwoche in Kübel gepflanzt hatte, sind sie schon gut gewachsen (s. Bild). Zur Zeit stehen sie noch auf der Terrasse und wurden in der letzten Woche bei Nachtfrost noch mal mit einem Vlies geschützt. Ist so ein Frostschutz weiterhin bei Minustemperaturen erforderlich (angeblich sollen hier Anfang Mai die Temperaturen nachts noch mal bis -4°C fallen), oder können die Pflanzen das ab?
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Kartoffeln_20230412.jpg
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

thuja thujon » Antwort #51 am:

In diesem Stadium ist der leichteste Frost schon mit Schäden verbunden. Ich würde sie wenn es drauf ankommt rein stellen, nicht abdecken.
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

lucullus_52 » Antwort #52 am:

Danke. Die paar Kübel kann ich bei Bedarf gut hin-und hertragen
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

lucullus_52 » Antwort #53 am:

thuja hat geschrieben: 12. Apr 2023, 23:25
In diesem Stadium ist der leichteste Frost schon mit Schäden verbunden. Ich würde sie wenn es drauf ankommt rein stellen, nicht abdecken.

Deine ersten Pflänzchen kommen jetzt schon raus. Gut, nach Deinen Angaben mußt Du unten im Rheingraben auch kaum späte Nachtfröste fürchten. Aber was machen die (Bauern, Gartner), die in weniger klimaverwöhnten Regionen leben? In vielen Regionen unseres Landes friert es ja gerne auch im Mai noch mal. Im Mai sehe ich aber auch hier schon Kartoffelpflanzen auf den Äckern. Können die betroffenen Bauern dann große Teile der Ernte abschreiben, oder haben die andere Tricks?
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Re: Kartoffeln - Härdöpfu 2023

Kasbek » Antwort #54 am:

Große Teile abschreiben sicher nicht, aber der Entwicklungsvorsprung der Frühkartoffeln gegenüber den später gelegten ist dann halt größtenteils futsch (hier 2019, wo sie am zweiten Maiwochenende bis auf die Strünke zurückgefroren waren), die Pflanze muß neue Blätter treiben, verliert Zeit, bis die voll photosynthetisieren, und der Faktor, ob man vielleicht schneller sein will oder muß als die Braunfäule, könnte auch noch ein Thema sein. Heißt praktisch: Die Ernte verspätet sich oder ist geringer oder beides.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
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