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Autor Thema: Nachhaltige Dünger  (Gelesen 4324 mal)

thuja thujon

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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #75 am: 21. März 2023, 23:12:21 »

In der Pflanze landet der Stickstoff jedenfalls nicht.
Langsame Freisetzung kann zur Folge haben, das im Extremfall bis zu 100% des eingesetzten Düngers im Grundwasser oder der Atmosphäre landen und die Pflanzen nichts davon haben.

Also man muss wissen was man tut. Das fällt mit einfach berechenbaren Düngern einfacher wie mit unkalkulierbaren wie zB manchen organischen Düngern.

Deshalb ist den Garten wässern auch Grundwasserschutz. Weil Dünger Feuchtigkeit brauchen um von wachsenden Pflanzen aufgenommen zu werden. Wächst die gedüngte Pflanze nicht, wird der Dünger nicht effektiv, sondern zur Umweltsau.
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #76 am: 21. März 2023, 23:33:08 »

Ich kann mir gut vorstellen, dass mineralische Dünger wesentlich einfacher bei Starkregenereignissen , wie sie ja dank Klimawandel immer häufiger werden, zu 100% im Grundwasser landen.

Und organische Dünger brauchen Feuchtigkeit im Boden, damit die Nährstoffe überhaupt freigesetzt werden - wenn also wegen Trockenheit die Pflanzen nicht wachsen, werden parallel dazu doch auch keine Nährstoffe aus den Düngern freigeben.
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delmiss

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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #77 am: 21. März 2023, 23:38:18 »

Liest sich interessant, diese Gedankengänge.
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thuja thujon

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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #78 am: 22. März 2023, 12:57:27 »

Hast du den Mineralisierungsschub letztes Jahr im September bemerkt, Gartenplaner?
Der kam auch aus dem August raus, als es noch trocken war.
Diese Stickstoffmenge hängt jetzt auf etwa 80cm Tiefe (zumindest hier) wenn du keine Pflanzen hattest, die die enormen Mengen noch aufnehmen konnten.
Der Stickstoffbedarf variiert übers Jahr, nach der Blüte der Stauden werden oft keine relevanten Mengen mehr aufgenommen, da das Wachstum längst abgeschlossen ist.

Also wenn dein organischer Dünger im Juli zur Verfügung steht, sind einige Pflanzen schon längst fertig und brauchen den nicht mehr. Der organische Dünger geht dann zu großen Teilen als Nitrat ins Grundwasser, falls die Winterniederschläge eine ausreichend positive Wasserbilanz aufweisen.

Starkregen versickert nicht immer im Boden, sondern fließt oberflächlich ab, wenn es ein Gefälle gibt.
Im Sommer wird so gut wie nie etwas ins Grundwasser verlagert. Aktuell sind hier noch nicht mal die Bodenschichten bis in 2m durchfeuchtet. Weil auch der Winter wieder zu trocken war.
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #79 am: 22. März 2023, 13:13:22 »

Ich hab meine Mischung vor 3 Wochen ausgestreut.
Die ist dann bis zur Dürre in Wachstum umgesetzt.
Mein Lehm speichert durch seine Ton-Humus-Komplexe eh Nährstoffe, das hab ich in negativ mit meinen paar Blaukorn-Düngeversuchen erlebt - punktuell, wenig, 1x pro Jahr, trotzdem summierte sich das über mehrere Jahre auf und war schlussendlich zuviel.

Auch hat es 20 Jahre gedauert, bis die Mineraldüngung unserer Obstwiese durch den Landwirt rausgezogen war, der seine Schafe über 10 Jahre drauf weidete und wohl meinte, ohne Düngung jedes Frühjahr würde es nicht reichen  ::) :-X
EINE Düngung hätte problemlos mindestens die 10 Jahre gereicht, die er seine Schafe drauf hatte, ich seh ja, wie langsam die Wiese abmagert.

Wenn Starkregen oberflächlich abfliesst, landen die Nährstoffe in den Vorflutern, auch nicht besser.
Aber das gilt dann natürlich auch für organische Dünger.
« Letzte Änderung: 22. März 2023, 13:19:43 von Gartenplaner »
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #80 am: 22. März 2023, 13:17:26 »

Und was hat deine Mischung seit den letzten 3 Wochen gemacht?
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #81 am: 22. März 2023, 13:22:31 »

Da es geregnet hat, wird sie langsam vom Bodenleben aufgeschlossen, die ersten freigesetzten Nährsalze, werden bei den Temperaturen noch nicht so viele sein, ernähren die Frühlingsgeophyten und die jetzt schon kräftig treibenden Stauden, die Humusbestandteile werden in neue Ton-Humuskomplexe eingebaut.
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #82 am: 22. März 2023, 13:35:43 »

Soweit die Wunschvorstellung.
Hat es denn schon 10mm geregnet seit dem freisetzen der ersten Nährstoffe, so das sie zu den Wurzeln gelangen konnten?

Die Nährstoffe müssen ja an den Wurzeln sein, es bringt nichts, wenn sie auf 5cm Tiefe hängen und die Wurzelspitzen erst ab 10cm anfangen. Phosphat aus dem organischen Dünger dürfte noch als Phytat vorliegen, das klebt wie Phosphat praktisch an der Oberfläche. Deshalb die Nährstofffrachten in den Vorflutern nach Starkregen und Abschwemmung von Bodenteilchen. Die kommen nicht daher, dass noch ein Düngerkorn auf der Oberfläche vergessen wurde.

Also Phosphat bekommst du zB nur mit Würmern oder Bodenbearbeitung in die Tiefe.

Es ist beim nachhaltigen Einsatz von Düngern tatsächlich so, dass es vor allem darum geht, die richtige Menge zum passenden Zeitpunkt dorthin zu bekommen, wo sie gebraucht wird.
Dazu braucht es neben Wissen vor allem viel Praxiserfahrung.

Schau auch mal hier ins Kapitel organische Dünger rein ab Seite 69.
https://www.ble-medienservice.de/1778/stickstoffduengung-im-freilandgemuesebau?c=152
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #83 am: 22. März 2023, 14:02:42 »

10mm geregnet hats.
Die Frühlingsgeophytenwurzeln sitzen in 5cm Tiefe  ;)
Ich bin ganz froh, wenn die Regenwürmer in einigen Wochen nicht mehr ganz so hyperaktiv sind - ihre Unmassen an Kotballen verkleben unter der Schuhsohle zu einer zusätzlichen Lehmsohle  ;D
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #84 am: 22. März 2023, 14:16:10 »

ICH behaupte dass MEIN Boden hervorragend mit mineeralischem Dünger umgehen kann.
Ich hab ein Extrem reiches Bodenleben, da wird mineralisch schnell organisch......
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Gruß Arthur

thuja thujon

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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #85 am: 22. März 2023, 15:35:49 »

Ich denke das liegt nicht am Boden sondern am Anwender.
Nebenbei, Bodenaktivität kann man auch testen, mit dem Teebeuteltest.
https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1215-teebeutel.pdf
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #86 am: 22. März 2023, 16:28:50 »

Ich denke, Düngefehler und Erfolge liegen zu gleichen Teilen an Boden und Gärtner.
Man muss Boden allgemein, aber vor allem seinen eigenen Gartenboden verstehen, um "gut" düngen zu können.
Die Pauschalempfehlungen auf Tüten können nicht überall passen.
« Letzte Änderung: 22. März 2023, 23:36:11 von Gartenplaner »
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #87 am: 22. März 2023, 17:11:17 »

Eine Beobachtung aus der Landwirtschaft: die früh gedüngten Wiesen mit Gärresten sehen jetzt schon richtig dunkel grün aus. Düngung erfolgte Mitte Februar meine ich.
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thuja thujon

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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #88 am: 22. März 2023, 22:58:48 »

Mitte Februar bezweifle ich, aber seit dem die Sperrfrist aufgehoben und Düngung wieder erlaubt ist, gab es ein paar Vegetationstage und zumindest hier deutlich über 200° Grünlandtemperatur.
Also die Ammoniumbetonte, organische Düngung sorgt für anfangs Sattgrüne Wiesen. Der Grüneffekt ist dem Ammonium geschuldet, hat der aufmerksame Düngerspezi mitbekommen. Auch welchen Einfluss das auf Spurenelemente hat.
Das weitere Geschehen liegt an den Niederschlägen.
Ist der Mai kühl und nass, füllts dem Bauer Scheun und Fass.

Nun ja, dass Pauschalempfehlungen auf Tüten nicht überall passen, bzw besser oft komplett zu ignorieren wären bzw diese Düngemittel nicht mehr verkauft gehören, sollte nun nicht neu sein.
Da müsste man den Gartencentern bzw Baumärkten eigentlich endlich mal das Handwerk legen. Stattdessen wird es von Jahr zu Jahr schlimmer. Gefördert von einer Medienlandschaft, wo Weizenbienen reife Samenkörner bestäuben (ZDF wieder die Tage, diesmal nicht direkt aus dem Ministerium).
Ich persönlich fordere einen Sachkundenachweis für Personen, die mit Dünger umgehen.
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Re: Nachhaltige Dünger
« Antwort #89 am: 23. März 2023, 09:05:16 »

Tja, gegen die Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft, wo eigentlich Sachkunde sein sollte, fallen die aus Schreber- und Hausgärten nicht ins Gewicht.
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