Die Elstern gehören meines Wissens nach zu den Prädatoren und haben keine natürlichen Feinde. Bei einem Arbeitskollegen der an seinem Heustadel 30 Nistkästen nach NABU Bauanleitung aufgehängt hat konnte ich das auch beobachten. Die landen am Nistkasten an, die Jungvögel sehen nur den Schatten und vermuten die Eltern und stecken die Köpfe in die Höhe und dann werden sie Stück für Stück aufgepickt. Ich habe noch nie einen Falken eine Elster schlagen sehen, bei Tauben sehen ich das öfter.
Als meine Katze 8 Monate alt war kletterte sie in die Krone der 50 Jahre alte Fichte am Nachbargrundstück und holte sich jeden Tag eine Jungelster, in Summe 3 Stück. Bei den Elstern - so meine Beobachtung im Innenhof an meinem Arbeitsplatz - wirft der stärkste die schwächeren Geschwister aus dem Nest. Die können noch nicht fliegen und bleiben dann, ähnlich wie die jungen Amseln, am Boden. Die Eltern haben aber alle 3 versorgt, natürlich hat der stärkste im Nest das meiste Futter abbekommen aber in dem geschützten Innenhof haben sie auch die anderen versorgt bis sie selber fliegen konnten.
Hier ist der Elsternbestand seit Jahren stabil, das sind 3 Stück und die werden auch nicht mehr. Bei den Amseln ist der Bestand über das Jahr deutlich stärker schwankend.
Bei einer Nachbarin flog vor Jahren in der Früh eine schwerverletzte Taube in die Küche, vom Lampenschirm über die Küchenzeile bis zur Couch alles voller Blut. Man möchte gar nicht glauben wie viel in so einem kleinem Tier drinnen ist. Das war eine Brieftaube, denen fehlen die Instinkte und sie wollte sich wohl bei Menschen Schutz suchen, aber der Schaden wurde vom Besitzer ersetzt. Das war möglicherweise das Exemplar, also der Taubenzüchter der hier die Raubvögel vergiftet und dafür auch schon vor Gericht stand.
Aber zurück zum Amselnest: Die letzten 2 Tage hat es durchgehend geregnet, das Nest wurde gestern nur 1 x angeflogen. Interessanterweise schläft sie nicht darin. Heute war sie wieder da und hat weitergebaut, meiner Ansicht nach ist es doch schon perfekt! Die Kokosfasermatten sind beliebtes Nistmaterial, da kommen auch andere Vögel von weit her. Das ist in den aufgeräumten Gärten der Nachbarschaft offenbar Mangelware.