oile hat geschrieben: ↑29. Okt 2022, 10:56 Im Tomatenhaus hängen immer noch Früchte an den Pflanzen. Die ernte ich nach und nach. Sie reifen in der Wohnung in wenigen Tagen nach - und schmecken immer noch gut.
Hängt beispielsweise die Tomatenblüte von der Taglänge ab?
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
Nein, Tomaten haben andere Stellschrauben. Ich empfehle das Handbuch des speziellen Gemüsebaues für solche Themen. Und auch für die Threadüberschrift nein, ein Gewächshaus kann zB den Winter nicht verlängern und auch im Herbst erhöht es nicht die Sonneneinstrahlung.
thuja hat geschrieben: ↑24. Apr 2023, 22:18 Nein, Tomaten haben andere Stellschrauben. (...) ein Gewächshaus kann zB den Winter nicht verlängern und auch im Herbst erhöht es nicht die Sonneneinstrahlung.
Warum sollte man den Winter verlängern? Häh? :o ::)
Jetzt hab ich extern recherchiert, man kann bei der Jungpflanzenanzucht eher ein Monat gewinnen, und wahrscheinlich im Herbst ein Monat mehr Wärme bei zuwenig Licht. D. h wohl zum Winter hin muss man Licht zufüttern, damit die dann große Blattmasse genügend Photosynthese und Früchte schafft.
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
Rentiert sich nur wenn du die Lüftung und Temperatur steuern kannst, also es groß genug für eine Klimaführung ist. Dann kannst du Tomaten wie (im Erwerbsanbau) üblich im Dezember pflanzen und dann werden diese ganzen Temperatur- und Lichtangaben relevant.
Für Hobby, mein Interesse geht gegen null für ein Gewächshaus, solange es hier keinen Strom gibt. Es rechnet sich 3 mal nicht.
natürlich lohnt ein Gewächhaus, zur Jungpflanzenanzucht und zur Verlängerung des Erntezeitraums. Das hast du ja selbst schon rausgefunden. Der Threadtitel hat in etwa die Qualität der Frage: Ist der Himmel blau?
ringelnatz hat geschrieben: ↑25. Apr 2023, 07:18 natürlich lohnt ein Gewächhaus, zur Jungpflanzenanzucht und zur Verlängerung des Erntezeitraums.
Ganz klar. Ich möchte meins nicht mehr missen. Ich kann schon ernten, wenn's draußen noch schneit. Die zeitlichen Vorteile sehe ich eher im Frühjahr als im Herbst.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
Hermann Hesse
Ich hatte mir an meinem früheren Wohnort ein Gewächshaus gebaut. Aus Holzbalken und Doppelglasscheiben aus dem Gebäudeabriß ging das ganz gut .Das war ca. 25 m2 groß bei einer Durchschnittshöhe von etwa 2,5 m. Beheizt wurde das mit einem eisernen Werkstattofen. So konnte ich es das ganze Jahr nutzen. Im Winter hauptsächlich zur Überwinterung der Kübelpflanzen. Natürlich muß man bei Temperaturen unter -10 Grad auch bereit sein nachts aufzustehen und nachzuheizen. Bei entsprechender künstlicher Beleuchtung ist es dann auch möglich die Jahresernte zu verlängern. Ob allerdings bei den derzeitigen Strompreisen der Aufwand zu vertreten ist, bleibt jedem selbst überlassen.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag
Hier gibt's weder Heizung noch künstliche Beleuchtung. Höchstens in kalten Nächten ein paar Grablichter, bringt schon was. Ganzjährige Nutzung ist auch überhaupt nicht mein Ziel, aber früherer Start als im Freiland. Das ist hier ne raue Gegend ;), aber im GWH gewinnt man etwa einen Monat.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin
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Hermann Hesse
Ohne dass ich eine eigene hätte würde ich die Frage auch bejahen. In ein Nachbargarten, der Gartenfreund hat ein einfaches Folienzelt und erntet damit eine Monat länger mindestens zbsp. Tomaten. Im Herbst kan man/frau die Ernte von Salaten usw. verlängern. Alles was zum beispiel paar Grad Kälte erträgt aber keine Winternässe.. Und im Frühjahr kannst Du deutlich früher etwas Anbauen, den Jungpflanzenanzucht nicht vergessen. Schon in einer Frühbeet hole ich mehr raus, auch wenn nicht so viel wie ich könnte da es teilw. für die Kakteen als Überwinterung dient.
Wenn ich kein zwei linke Hände mit zehn Daumen dran hätte würde ich mir ein sofort basteln. ;)
"Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt." Mark Twain
Im letzten Jahr gabs keinen Frost bis Mitte November und dann gleich mehrere Nächte mit -7°C. Das erfroren die Tomaten im Gewächshaus zeitgleich mit denen im Freiland. Klar könnte man die mit Heizung überleben lassen, aber im November fehlt dann meist auch die Sonne für guten Geschmack.
Und dann gibt es Jahre, da hat man Ende September den ersten Nachtfrost mit -2°C, der dann alle voll behangenen Tomaten im Freiland dahin rafft, während man sie im Gewächshaus retten könnte und dann oft noch einen goldenen Oktober hat mit gut schmeckenden Früchten.
Im Frühjahr ist die Sache klarer. Wenn ich ab Anfang Januar unter Kunstlicht anbaue ist im Gewäschshaus eine Tomatenernte ab Mai möglich.
Das ist mindestens 1 Monat früher als bei Auspflanzung sehr großer Pflanzen im Freiland (vorgezogen im Gewächshaus) und fast 2 Monate früher als sonst üblich bei Freilandkultur. Im Mai schmecken die Tomaten auch gut, da gibt es schon reichlich Sonne.
Also im Gewächshaus ist eine Tomaten-Ernte von Mai bis Oktober/November möglich im Freiland eine Ernte von Juni/Juli bis September-November.
Ein ganz enormer Unterschied in meinem Klima.
Dazu kommt, dass hier in der Kleingartenanlage die Braunfäule tobt. Es gab viele Gärten, da waren die Freilandtomaten mit "bewährten alten Sorten" in 2021 bereits Ende Juli völlig vernichtet, manche haben in dem Jahr nicht eine einzige Tomate geerntet.
Schlangengurken gehen im Freiland hier garnicht, das geht nur im Gewächshaus. Bei Paprika klappen nur wenige Sorten gut im Freiland und auch die brauchen eine frühe Anzucht und bringen wenig Ertrag.
Ansonsten sieht man die Vorteile im aktuellen Tomatenthread. Die ohne Gewächshaus in kälterem Klima schleppen die Pflanzen jetzt ständig herum auf der Suche nach Wärme und fürchten den Frost. Wer ein beheiztes Gewächshaus hat hat null Stress und lässt die Pflanzen dort einfach stehen und gut wachsen. Meine erste Tomate im Gewächshaus färbt sich gerade gelb, ich denke in 1-2 Wochen beginnt dieses Jahr die Erntezeit bei mir.
Und ja, ohne Heizung wird es schwierig, wenn es Ende April dann nochmal -4°C kalt wird. Mans muss nicht viel heizen (bei mir reichen ein paar kWh, aber heizen macht die Welt in diesem Fall dramatisch einfacher)
Auch wenn das GWH nicht geheizt ist, lassen sich Salat, Radies und Rettiche schon viel früher anbauen und ernten als im Freiland. Wenn man im Freiland dran denkt die ersten Reihen Radies zu stupfen (hier meist ende März Anfang April), so kann man im GWH da oft schon ernten. Im Herbst wirds schwieriger da man in die abnehmenden TAge rein wirtschaftet und die Prozesse von daher schon langsamer und die Pflanzen gackeliger werden. Aber z. bsp. Zuckerhut und Co in den Beeten draussen vorsichtig ausgegraben ist sogar zwischen den Kübeln als Quasi-Kübelpflanze über lange Zeit gut zu halten und immer frisch. Im Freiland sind die hier nach härteren Frösten mit anschließendem nassen Tauwetter oft total faulig und unbrauchbar bzw. durch Eis und Schnee nicht vernünftig zu ernten.