Jetzt im Kroatienurlaub habe ich mehr Zeit über die Gewächshauskonstruktion nachzudenken.
Erster Knackpunkt waren die Dachschrägen 45° und 65°. Für eine Stehhöhe 200cm muss ich in 120cm Tiefe stehen, nicht auf einer erhöhten Substratschicht. Das bedeutet, wenn ich ein 40cm Sumpfbeet als Wasser- und Wärmespeicher mache und es mit 40 cm Substrat überdecke und ich daneben stehen muss wird das zwangsläufig ein Hochbeet, das eine extra Holzeinrahmung benötigt. Beim 65°-Dach habe ich vor 80cm Beet und 25cm Wärmegraben eine Stehhöhe von 230cm, die 30cm könnte ich als Wasserspeicher nutzen (und stehe innerhalb des Sumpfbeetes auf umgedrehten Mineralwasserkisten)
Ein gelöster Knackpunkt ist auch, wie ich die Abluftöffnung in 4,5m Höhe im Winter verschließe.
Um die geniale Wärmespeicherung zu erklären, habe ich das neu formuliert:
o Der Boden wird mit "Sumpfwannen" aus Folie bedeckt. Diese dienen als Wasser- und Wärmespeicher.
o Gelöcherte Dränagerohre darin verlegt verhindern die Füllung mit dem mit saugfähigem Trennvlies darüber gelegten Bodensubstrat und geben Stabilität.
o In einen Graben vor den Pflanzenbeeten kommt in Säcken getrocknetes Häckselmaterial und Gras-Silage. Wenn das (im Winter) ausgeleert und vermischt verrottet, entsteht Verrottungswärme, die durch Gießwasser in die Sumpfwannen ausgespült wird, wo die Wärme gespeichert wird und nach oben steigen kann. Die Wärme des Wassers wärmt den Boden und der Boden wärmt die Luft, quasi als natürliche Gewächshausheizung. Gras-Silage macht man, indem man im Sommer leicht angetrockneten Grasschnitt in Säcke stopft. Zum Start der Heizung im tiefsten Winter muss das Verrottungsgut (im Graben aufgeschüttet) befeuchtet und belüftet werden.
o Oberhalb der mit Vlies (als Docht und Trennung) abedeckten Sumpfwannen wird 30-40cm Bodensubstrat aufgebracht,
o Gewächshäuser überhitzen im Sommer leicht und die Luftfeuchtigkeit wird zu hoch. Als Gegenmaßnahme stelle ich einen "Kamin" auf. Ein Kunststoffrohr mit 20cm Durchmesser reicht vom Boden bis 1m über den First außen. Es hat eine Öffnung an der höchsten Stelle im Gewächshaus. Dort oben kann man mit einem Rohrventilator warmfeuchte Luft absaugen und nach unten blasen. Diese Luft wird durch geschlitzte Dränrohre geleitet, die im Bodensubstrat verlegt sind und dann (oberhalb des Substrates) enden. Der Boden ist immer kälter als die feuchtwarme Luft, also kondensiert dort der Wasserdampf zu warmem Wasser, das in die Sumpfbeete abtropfen kann (Wasser- und Wärmespeicherung). Zugleich kommt Luft ins Substrat um die (aus der Hydroponik bekannte) Wurzelatmung zu verbessern. Im Winter kann so auch die Luft mit Wärme aus dem Boden gewärmt werden.
Frischluft muss extra von außen angesaugt werden und wird durch das Verrottungsmaterial geleitet. Dort wird sie erwärmt (und die Rotte durch Frischluft verbessert).
o Zusätzlich kann im Wasserdampf gespeicherte Wärme recycliert werden indem diese feuchtwarme Luft mit kälterem, aus den Sumpfbeeten stammenden, Wasser bebraust wird. Dabei dienen die fallenden kälteren Wassertropfen als Kondensationskeime für den Wasserdampf.
o Große Sommerhitze verlässt das Gewächshaus nach oben über den (außen schwarz lackierten) Kamin nach draussen über eine zweite Öffnung im Rohr (oberhalb der Umluftöffnung). Extra Zuluft durch die Türe. Nur in der kalten Jahreszeit muss diese obere Abluftöffnung in (3,3m+1,2m=) 4,5m Firsthöhe verschlossen werden. Nimmt man zwei passgenau ineinandergeschobene Rohre mit zwei um 180° entgegengesetzten Öffnungen, so kann man die Öffnungen des fixierten Innenrohrs durch Drehen des drehbaren Außenrohrs um 90° verschließen (wird bei modernen "Mönch"-Teichabflüssen ähnlich gemacht). Und das Drehen kann man am Boden machen, man muss nicht hinaufklettern. Ich muss "nur" solche passgenauen Rohre finden.
Bin neugierig, ob das so funktioniert. Versuch macht kluch.