Hier sind zwei Dinge zu unterscheiden:
1. Blattrollen
Das kann verschiedene Ursachen haben:
a) Blattläuse saugen an den Pflanzen, sodass Verdrehungen entstehen
b) die Pflanzen sind ungleichmäßig mit Nährstoffen versorgt, sodass es zu Wachstumsschüben kommt.
Möglich Ursachen: ungleiche Wasserversorgung, Überdüngung, zu starkes Entgeizen
2. Fadenartig ausgezogene Blätter
Die deutet auf einen Virusbefall hin. Solanaceae sind sehr anfällig für eine Großzahl von Viren, die durch saugende Schädlinge auf andere Nachtschattengewächse übertragen werden, aber auch durch das Reiben von Blättern an einander oder über Wurzeln eindringen können. Nicht zu verachten ist auch die Überdauerung im Saatgut!
Symptome: Wuchsschwäche, starke Seitentriebbildung, mosaikartige Verfärbungen, Nekrosen auf Blättern, Adernaufhellung, blasse Ringe auf den Blättern, Deformationen wie Farnblättrigkeit oder Fadenblättrigkeit, Fruchtveränderungen (Größe, Form, Farbe).
Manche Viren können auch auf Paprika (Nachtschattengewächs!) oder Gurken übertragen werden!
Einzige Abhilfe: Pflanzen eliminieren.
Leider sind viele Tomatensorten durch die rein private Vermehrung und Unkenntnis der Gärtner mit Viren verseucht. Ich säe alle Sorten getrennt von einander und halte sie auch bis zum Auspflanzen in getrennten Schalen. Wenn ich den Verdacht für Virusbefall bei einer Pflanze habe, wird sie sofort entsorgt und gar nicht erst ausgepflanzt.
Bei der angesprochenen `Striped Roman´ hatte ich auch 4 verschiedenen Quellen bisher nur virusbefallenes Saatgut.
(vgl. A. Griegel, Mein gesunder Gemüsegarten, Griegel-Verlag, 2003)