Oh ja, die Nachfrage ist zur Zeit riesig. Als die nette Dame von nebenan vor mittlerweile zwei Jahren im hohen Alter an einer Corona-Infektion gestorben war, lag sie quasi noch nicht einmal unter der Erde, da sprachen mich schon einige Leute im Dorf an, ob das Haus nicht zu verkaufen wäre (da stand noch überhaupt kein Schild und nichts). Die Söhne hatten es aber überhaupt nicht eilig, zu verkaufen und haben nach einer angemessenen Trauerzeit einen Makler mit dem Verkauf beauftragt. Es kamen sehr viele Interessenten, und sie haben sich mit der Entscheidung, wem sie verkaufen, viel Zeit gelassen. Bis meine neuen Nachbarn dann endlich die Papiere in den Händen hielten, vergingen noch einmal etliche Monate, weil bei den zuständigen Behörden vorher überhaupt keine Termine zu bekommen waren.
Nun weiß ich nicht, wie sich das alles im Fall von Weidenkatz' Traumhaus darstellt, aber so ein "Hau-Ruck-Verkauf" scheint mir auch nicht das Wahre zu sein, da kann die Lage noch so schön sein. Es ist halt keine Jeans, die man notfalls auch wieder zurückschicken kann, da wollen so viele Dinge beachtet werden, und der Hinweis mit dem Bausachverständigen ist auf jeden Fall Gold wert. Man kann mittlerweile davon ausgehen, dass man für Renovierungsarbeiten eine erhebliche Summe aufwenden muss, da ist es im Zweifelsfall günstiger, einfach komplett neu zu bauen. Selbst hier beim Haus von meiner Oma, wo ich schon vieles in Eigenleistung in Schuss gebracht habe, stoße ich immer wieder auf allerlei versteckte Probleme und "Altlasten", obwohl ich mich bisher hauptsächlich um das Grundstück gekümmert habe.
Keine Frage, so ein idyllisch gelegenes Häuschen im Grünen, womöglich mit großem Garten drumherum, ist ein Traum, und gerne würde man lieber heute als morgen zugreifen. Und da es in der Regel etliche Interessenten gibt, würde man sich ärgern, wenn ein anderer einem den Traum vor der Nase wegschnappt. Aber es gibt bestimmt noch viele andere Angebote, die ähnlich gelagert sind, und bei jedem muss man all die Punkte, die hier im Thread aufgezählt wurden, genau unter die Lupe nehmen. Die Stromleitungen sind hier übrigens auch oberirdisch, jedes Haus hat einen Dachständer, und bei weiter entfernten Gebäuden stehen diese hölzernen "Telegrafenstangen" in den Gärten. Einige Häuser stehen sogar unter der Hochspannungsleitung, die sich hier übers Tal spannt, zum Glück hoch genug, dass man die eigentlich gar nicht wahrnimmt.