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Autor Thema: Was tun bei fremden Honigbienen?  (Gelesen 8215 mal)

thuja thujon

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #105 am: 23. August 2023, 22:26:58 »

Welches Problem?
Das Problem, dass Honigbienen die Artenvielfalt und Individuenzahl der Wildbienen beeinträchtigen (können).
Das liegt doch dann aber am Nahrunsgangebot. Im NSG ists nachgewiesen. Wenn da eine Population so geschwächt ist, weil sie sich nicht halten kann, wenn sich etwas verändert, wie ein bisschen mehr Nahurngskonkurrenz, dann sollte man mal die Resilieszens von Sukzessionsflächen im NSG überdenken. Wenn die wegen fehlender Pflege verbuschen und wegen Lichtmangel dort weniger Spezialisten in der Krautschicht blühen, dafür aber mehr Brombeeren, Holunder und Co die Imker zufriedenstellen, dann ist das Problem ein ganz anderes. Nahrunsgmangel, wie fast immer wenn was zurückgeht.

Oder wo war das noch nachgewiesen, das eine Schwemme von Honigbienen Nahrungskonkurrenz bzw Krankheits/Schädlingsüberträger sein kann?
Bei Andrena chrysopus wars nicht.
« Letzte Änderung: 23. August 2023, 22:28:40 von thuja thujon »
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #106 am: 24. August 2023, 09:04:19 »

Das geht hier alles ein bisschen von der Frage teils weg, meine Frage war, was soll ich tun, damit meine Arbeit der Restnatur wie gewünscht zugutekommt und nicht in den Honiggläsern von irgendwelchen Menschen landet, die eine fremde Art zu gewerblichen oder privaten Nutzung halten und kein Nutzungsrecht erworben haben und moralisch auch keinen Anspruch auf meinen Pollen und Nektar haben.

Honigbienen per Fallen ausschalten
...

Für mich am Härtesten ist das Töten quasi "Unschuldiger", aber ich glaube, um das Wildbienensterben aufzuhalten und meinen Beitrag zu leisten, muss man manchmal Dinge tun, die weh tun, so ists Leben...

Wie wäre es, deinen Garten insektendicht einzunetzen? Dann kommen garantiert keine bösen Honigbienen von außen in deine Wildbienenoase...
Oder gleich ein Gewächshaus daraus machen und dann könntest du auch auf deinem Grundstück den Klimawandel ausblenden und unter der "Käseglocke" deine 100 Wildbienen auf ewig schützen.
Woher hast du dein Nutzungsrecht erworben? Woher "deine" Wildbienen? Also ich meine von welcher moralischen Instanz?
Egal, einfach mal töten, "die Natur wird die ihren schon schützen", Natura lo vult...
Ernsthaft, von einem Bienenvolk sterben im Sommer 1-2000 Bienen pro Tag (Alter, gefressen, ....) Welchen Unterschied willst du da mit deinen Fallen machen? Wie viele Wildbienen hast du denn insgesamt in deinem Garten? Sicher, dass die nicht, wenn du die Mengen an Honigbienen, die einen Unterschied machen würden, fängst, nicht schon 0,1% Beifangquote an Wildbienen die Population ziemlich schnell ausrotten? Abgesehen vom Beifang an anderen Insekten?

Und, mal ganz böse gefragt: Kannst du Wildbienen überhaupt sicher von Honigbienen unterscheiden? Z.B. die Efeu-Seidenbiene sieht auf den ersten Blick der Honigbiene recht ähnlich und viele andere Insekten auch. Aber jemandem mit demonstriert weltfremden Ideen unterstelle ich auch einmal erst einmal weltfremd zu sein.

Bei mir sind 20 Bienenvölker direkt neben dem Grundstück und trotzdem habe ich z.B. hunderte an Mauerbienen. Ist jetzt vielleicht nicht überall so möglich, aber wenn genug Blüten da sind, ist Konkurrenz egal. Die Honigbienen gehen z.B. während der Apfelblüte eh lieber in den Raps als and die Äpfel, die dann die Mauerbienen übernehmen.
 
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lerchenzorn

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #107 am: 24. August 2023, 09:17:25 »

... Oder wo war das noch nachgewiesen, das eine Schwemme von Honigbienen Nahrungskonkurrenz bzw Krankheits/Schädlingsüberträger sein kann?
Bei Andrena chrysopus wars nicht.

Special effect bei einer einzigen Art, die erwiesenermaßen vom frühen Folien-Spargel profitiert. Ich würde daraus nicht allzuviel ableiten.

Die Einflüsse von Honigbienen auf die Wildbienen-Fauna scheinen differenziert zu sein. Untersuchungen im Berliner Stadtgebiet haben keine signifikanten Effekte gezeigt. Andere, auch sehr viel ältere Untersuchungen kommen zu anderen Ergebnissen.

Hier der Link zur Berliner Arbeit, die viele Literaturhinweise enthält, nach denen, wer will, sich einen genaueren Einblick verschaffen kann: "Führt die Förderung von Honigbienen zur
Konkurrenz mit Wildbienen in Berlin?"


Chica hat auf das Wesentliche hingewiesen: Wenn man Wildbienen vor zu starker Konkurrenz durch Honigbienen schützen möchte, geht das nur über eine Steuerung beim Aufstellen der Völker und nicht durch Töten oder Wegfangen von Individuen.
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Nox

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #108 am: 24. August 2023, 09:41:02 »

.....
Komischerweise war bis Mitte August gar keine Honigbiene hier, die kamen erst vor ca. einer Woche, muss mal gucken, ob die vom Schnurbaum klauen, wenn der demnächst blüht.
....
.
Diese Perle wollte ich nochmals hervorheben:
"Honigbienen, die vom Schnurbaum klauen" - einfach unschlagbar. Wem klauen die Honigbienen hier etwas ? Die einheimischen Wildbienen sind sicherlich nicht auf den ostasiatischen Schnurbaum angewiesen.
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lerchenzorn

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #109 am: 24. August 2023, 09:46:54 »

Schade, dass das hier so hochgekocht ist. Eigentlich hätte nach dem dritten post Schluss sein können.  ;)

Letztlich geht es ja um den Maßstab des vernünftigen Handelns. Tiere zu töten, ohne damit einem sachlich gerechtfertigten Ziel wirksam näher zu kommen, ist weder ethisch gerechtfertigt noch rechtlich zulässig.

Nach dem geltenden Naturschutzrecht ist verboten, " ... wild lebende Tiere ... mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten, ... ".
Das Tierschutzgesetz dehnt diesen Schutz auf alle Tiere aus: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."

Natürlich sind das in Bezug auf kleine, uns allenthalben vor die Füße und die Finger kommende Tiere eher moralische Appelle als strafbewehrte Verbote, deren Einhaltung niemand kontrollieren könnte oder auch nur wollte. Ein Beispiel, das die Spannweite deutlich machen kann, sind für mich immer die Garten-Wegschnecken. Sie im eigenen Garten zu verfolgen und auch zu töten, kann vernünftig sein, wenn ich damit einen lokalen Effekt erziele und besonders von den Tieren bedrohte Pflanzen oder Kulturen wirksam schütze. Die gleichartigen Wegschnecken aber auf dem Wald- oder Wiesenweg mutwillig totzutreten oder auf dem Fahrradweg totzufahren, weil sie in mein liebstes Feindbild passen, verbietet sich, weil ich damit keinerlei Wirkung auf den örtlichen Bestand erziele und keine der möglichen, negativen ökologischen Wirkungen dieses Schneckenbestandes verhindere.
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partisanengärtner

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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
« Antwort #110 am: 24. August 2023, 10:05:00 »

Ich habe das Thema vorübergehend geschlossen.
Danke an die, die hier heldenhaft sachlich geblieben sind.
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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