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Autor Thema: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?  (Gelesen 6571 mal)

Thandril

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Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« am: 19. Dezember 2023, 22:58:47 »

Liebe Foristen,
in meinem Garten klafft derzeit eine größere Lücke, nachdem ich mich von zwei (noch von meiner Großtante gepflanzten) Blutpflaumen trennen musste. So sehr ich mir wünsche, dass sich alles bald wieder einwächst, so sehr genieße ich doch den Luxus, dass ich mir etwas völlig Neues, auch Größeres, aussuchen kann, für das ich ansonsten gar keinen Platz hätte. Ich will mir deswegen Zeit mit der Entscheidung lassen.

Ich habe u.a. hier im Forum zu allen möglichen Gehölzen schon fleißig Eure Erfahrungsberichte gelesen, aber je mehr ich lese, desto ratloser werde ich. Die Kriterien, die sich aus Standort, Boden, Klima(-wandel), Ästhetik etc. ergeben, unter einen Hut zu bringen, gleicht der Quadratur des Kreises. Was einen schönen Kontrast ergeben würde, treibt Wurzelausläufer, neigt zu Mehltau, ist anfällig für Schädlinge oder Windbruch, wird zu groß, braucht sauren Boden (den ich nicht habe), wird der zunehmenden Hitze und Trockenheit nicht standhalten, etc. Was ansonsten passt, passt mir gestalterisch nicht so recht, etc.

Jetzt bin ich hier im Forum zufällig auf Poliothyrsis Sinensis gestoßen, wovon ich vorher noch nie gehört hatte - mindestens zwei Foristen haben wohl ein Exemplar im Garten stehen. In anderen Quellen liest man viel Positives dazu.

Ich studiere nun die Raritäten-Listen von Schwieters und Lunaplant. Bei Schwieters schickt man der Liste voraus: "Keinesfalls sind alle diese Pflanzen heikel in der Pflege. Viele sind einfach nur unbekannt."

In diesem Sinne meine Frage an Euch: Wer hat solche unbekannten Gehölze, die sich Euch als nicht heikel erwiesen haben? Wer erfreut sich beispielsweise heimlich an einer herrlich unkomplizierten Bischofia Polycarpa, hat sich aber noch nicht durchringen können, das hier im Forum mitzuteilen?? Hitze-, Trockenheits- und Bodentoleranz wären besonders interessante Kriterien.




« Letzte Änderung: 20. Dezember 2023, 08:30:55 von Thandril »
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zorro

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #1 am: 19. Dezember 2023, 23:05:18 »

Poliothyrsis ist bislang unkompliziert, hat hier aber noch nicht geblüht. Wohl aber im Garten vom Landhaus Ettenbühl und im Kurpark Bad Bellingen.
Zu Bischofia kann ich keine eigenen Erfahrungen beitragen, nach Angaben in Trees online:
https://www.treesandshrubsonline.org/articles/bischofia/bischofia-polycarpa/
halte ich sie in milderen Gegenden Westdeutschlands für grenzwertig winterhart.
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Nox

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #2 am: 19. Dezember 2023, 23:34:54 »

Hallo ans Forum! Soweit ich sehe, hat hier bisher noch niemand Erfahrungen mit Magnolia Delavayi geteilt. Ich habe 2016 den Versuch unternommen und ein recht schwach bewurzeltes, wohl zweijähriges Exemplar von Esveld ausgepflanzt, das auf eher trockenem, eher kalkhaltigem Boden am Oberrhein herrlich wächst, bereits eine Höhe von über 2m erreicht hat, allerdings noch keinen wirklich harten Winter überstehen musste. Meine Frage: Hat jemand vielleicht schon über einen längeren Zeitraum Erfahrungen gesammelt? Wenn ja, an welchem Standort?
.
So ist das mit Pflanzen: Sie halten sich einfach nicht an Bücher. Offensichtlich klappt es mit der M. delavayi bei Dir, entgegen allem, was man so von einem idealem Standort liest.
Damit wollte ich sagen, dass Du vielleicht zuviele von Deinen Wünschen von vorneherein ausschliesst ? Einem vitalen Gewächs können viele Krankheiten und Schädlinge nicht viel anhaben. Es gibt Gehölze, die von trocken bis nass alles mitmachen (Amberbäume).
Schwierig wird's erst, wenn man ein recht grosses Exemplar pflanzen möchte: zu teuer für Fehlversuche und zu alt, um sich gut einzuwurzeln.
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Thandril

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #3 am: 20. Dezember 2023, 08:55:06 »

Zitat von: Nox link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4122971#msg4122971 date=1703025294]
So ist das mit Pflanzen: Sie halten sich einfach nicht an Bücher. Offensichtlich klappt es mit der M. delavayi bei Dir, entgegen allem, was man so von einem idealem Standort liest.
Damit wollte ich sagen, dass Du vielleicht zuviele von Deinen Wünschen von vorneherein ausschliesst ? Einem vitalen Gewächs können viele Krankheiten und Schädlinge nicht viel anhaben. Es gibt Gehölze, die von trocken bis nass alles mitmachen (Amberbäume).
Schwierig wird's erst, wenn man ein recht grosses Exemplar pflanzen möchte: zu teuer für Fehlversuche und zu alt, um sich gut einzuwurzeln.

Bei der M. Delavayi ist es tatsächlich genau umgekehrt - sie hält sich exakt ans Buch, in diesem Fall Jim Gardiners Magnolienbuch, und speziell seine kurze Liste von Magnolien für alkalische Böden. Danach habe ich sie ausgewählt und die Empfehlung hat sie mehr als erfüllt.



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Thandril

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #4 am: 20. Dezember 2023, 09:02:18 »

Zitat von: Bristlecone link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4122961#msg4122961 date=1703023518]
Poliothyrsis ist bislang unkompliziert, hat hier aber noch nicht geblüht. Wohl aber im Garten vom Landhaus Ettenbühl und im Kurpark Bad Bellingen.

Ich sehe, dass wir unter gar nicht so unterschiedlichen Bedingungen gärtnern - ich bin etwas weiter nördlich.
Würdest du noch etwas dazu sagen wollen, wie alt deine Pflanze ist, wie die Wuchsgeschwindigkeit ist und ob du den Wuchs begrenzt - im Alter soll sie ja durchaus bis zu 15m hoch werden? Auch liest man, dass sich das genetische Material je nach Bezugsquelle unterscheidet und sogar die Blütenfarbe unterschiedlich ausfallen kann.


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tarokaja

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #5 am: 20. Dezember 2023, 09:40:32 »

Meine Poliothyrsis ist hier ebenfalls völlig unproblematisch. Sie wächst am Steilhang an recht trockener Stelle.
2014 gepflanzt mit etwas über 1m, blüht sie aber bisher unregelmässig. Ihr fehlt wohl die Feuchtigkeit.

Ansonsten... was du suchst, was dir gefällt, das ist mir bisher nicht wirklich klar.
"Unkomplizierte Gehölz-Raritäten", das bleibt selbst bei der Einschränkung 'Rarität' ein SEHR weites Feld... also weitere Suchkriterien??
Leicht (?) kalkiger Boden und ähnliche Bedingungen wie Bristle hast du... kannst du noch etwas genauer schreiben, welche Bedingungen du einem Gehölz bieten kannst? 
Und dann... Laub- oder Nadelgehölz?
Wie hoch und breit darf oder soll es sein?
Blütenfarbe und -form... sind Blüten überhaupt wichtig... Duft... auffällige Blätter... Herbstfärbung... auffällige Rinde... was ist dir wichtig?

« Letzte Änderung: 20. Dezember 2023, 09:54:10 von tarokaja »
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Nox

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #6 am: 20. Dezember 2023, 15:59:18 »

....
Bei der M. Delavayi ist es tatsächlich genau umgekehrt - sie hält sich exakt ans Buch, in diesem Fall Jim Gardiners Magnolienbuch, und speziell seine kurze Liste von Magnolien für alkalische Böden. Danach habe ich sie ausgewählt und die Empfehlung hat sie mehr als erfüllt.
...
.
Na, das freut mich für Dich ! Veredelt ist sie nicht ? Die Unterlagen (M. kobus) sollen ja etwas alkalische Böden vertragen. Aber wie ist es mit dem Wasserbedarf ? So typische Steppenpflanzen sind Magnolien eher nicht ..... Oder hast Du das Grundwasser recht hoch stehen ?
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zorro

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #7 am: 20. Dezember 2023, 17:08:59 »

Ich sehe, dass wir unter gar nicht so unterschiedlichen Bedingungen gärtnern - ich bin etwas weiter nördlich.
Würdest du noch etwas dazu sagen wollen, wie alt deine Pflanze ist, wie die Wuchsgeschwindigkeit ist und ob du den Wuchs begrenzt - im Alter soll sie ja durchaus bis zu 15m hoch werden?
Dazu kann ich noch nichts sagen, die hiesigen Exemplare sind noch zu jung.
Das gilt auch für eine kleine Carrierea calycina, die bislang gut gedeiht, aber auch erst wenige Jahre hier steht.
Vor vielen Jahren habe ich eine vermeintliche Poliothyrsis aus gekauftem Saatgut angezogen, die sich als Hovenia dulcis entpuppte. Auch die gedeiht sehr gut, auf trockenem Boden, ist etwa 4 m hoch und blüht reich.
.
Die Poliothyrsis in Bad Bellingen dürfte gut 15 Jahre alt sein, wächst einstämmig, ist gut 4 m hoch und hat geblüht.
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Hausgeist

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #8 am: 20. Dezember 2023, 17:30:38 »

Meine Polyothyrsis stehen zu kurz, um Erfahrungen beizusteuern. In der Gartenpraxis gab es ja vor nicht allzu langer Zeit einen Artikel darüber.
In puncto Bezugsquelle sei noch Enneking erwähnt, da scheint es sie inzwischen auch zu geben.
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #9 am: 20. Dezember 2023, 18:31:51 »

Bei mir in Holland steht seit diese Frühling auch Poliothyrsis sinensis im 'nursery bed'. Gekauft auf der Pflanzenmarkt von Arboretum Kalmthout von Low Gardens Nursery (NL).

Hat sehr gut gewachsen, eigentlich zu schnell. Habe in Sommer einige Stecklingen genommen wovon die meisten Würzeln haben. Ob diese die Winter überleben muss ich abwarten.

Das Exemplar das in Arboretum Trompenburg (Rotterdam) steht, blüht seit einige Jahren auch. In Rogow Arboretum in Polen steht auch eine Poliothyrsis sinensis, verträgt also einige Kälte/Frost.
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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #10 am: 20. Dezember 2023, 19:32:49 »

Ich habe eben neugierig gegoogelt, was das für Pflanzen sind. Eine Polyothyrsis steht im Palmengarten in Frankfurt: "Als Standort ist ein geschützter, aber wegen der Blüte möglichst sonnigerer Platz geeignet. Der Boden sollte fruchtbar sein."
Blüte im Hochsommer, verträgt Trockenheit, liest sich interessant.
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Hausgeist

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #11 am: 20. Dezember 2023, 19:45:20 »

Jonas schrieb mir dazu mal, dass die ältesten ihm bekannten Exemplare Deutschlands in Berlin-Pankow und Jena stehen, er aber auch welche in Zeuthen stehen hat.
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zorro

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #12 am: 20. Dezember 2023, 19:51:12 »

Ich denke, die Winterhärte von Poliothyrsis dürfte hierzulande kein großes Problem sein, zumal wenn das Gehölz auch in Polen gedeiht.
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Thandril

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Re: Wer hat unkomplizierte Gehölz-Raritäten?
« Antwort #13 am: 21. Dezember 2023, 10:26:25 »

Zitat von: tarokaja link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4123015#msg4123015 date=1703061632]
Ansonsten... was du suchst, was dir gefällt, das ist mir bisher nicht wirklich klar.

Also - auch wenn ich mir natürlich letztenendes Anregungen für meinen eigenen Garten erhoffe, würde mich viel allgemeiner interessieren, ob Foristen einige der bisher wenig bekannten Gehölze angepflanzt haben, die man z.B. auf den Raritätenlisten von Schwieters oder der Herrenkämper Gärten findet.

Spezieller gilt meine Frage den unkomplizierten Raritäten, die
1. trockenheitstolerant
2. hitzetolerant
3. bodentolerant (gerne kalkverträglich oder sogar kalkliebend)
4. zumindest im Weinbauklima winterhart sind.
5. Größe: alles vom größeren Strauch bis zum Baum.
6. Blüte: sekundär

Oder so formuliert: Gehölze, die man sinnvoll auch in hiesigen Gärten pflanzen könnte und die nur deswegen niemand pflanzt, weil sie kaum jemand kennt und kaum jemand anbietet.


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« Letzte Änderung: 21. Dezember 2023, 12:29:27 von Thandril »
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Thandril

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Re: Gehölz-Raritäten
« Antwort #14 am: 21. Dezember 2023, 10:32:41 »

Zitat von: Bristlecone link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4123123#msg4123123 date=1703088539]
Das gilt auch für eine kleine Carrierea calycina, die bislang gut gedeiht, aber auch erst wenige Jahre hier steht.

Aha! Genau auf solche Anregungen und Hinweise hatte ich gehofft!
Auch die klingt interessant:
"This great rarity from Sichuan, China is rarely available commercially, though is perfectly growable and flowered well in my garden here years ago. A vigorous hardy deciduous tree, eventually of medium size though perhaps only to small tree size in many gardens, with handsome dark-green foliage on red petioles and attractive, creamy-white, fruit-scented lantern-like flowers in early summer. Garden visitors here often asked me what the 'evergreen tree' was! Related to Idesia and Poliothyrsis and now placed in the willow family." - schreibt ein Gärtner in Gloucestershire / UK (Link entfernt!1)
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