Ich sach ja "bei mir"
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Beim Gänsebraten gibt es für mich gute Gründe, das Niedriggaren bei einer Temperatureinstellung von 80° C zu handhaben und nicht bei 70° C. (Und unser Backofen arbeitet temperaturgenau, was uns wichtig war und ist. Ein Fleischthermometer können wir mit dem Backofen koppeln und Gargrade entsprechend einstellen. Das brauchen wir im Regelfall jedoch nicht.) Kulinarisch ist dieser Unterschied so gut wie nicht zu spüren - ggf. ist die Garzeit anzupassen - und die 10° C mehr verringern das Risiko. Selbst bei Gänsen, die im Restaurant oder beim Metzger vorgegart werden, wird immer eine Anleitung mitgeliefert, wie die erkalteten Gänsebraten zuhause im Backofen fertigzustellen sind. Deswegen passiert bei Gänsen und Enten im Backofen üblicherweise nichts. (Das Problem ist eher die unzureichende Reinigung oder die falsche Handhabung von Küchenequipment.) Gegen falsche Kreativität ist natürlich kein Kraut gewachsen, aber die Leute möchten ihren Braten knusprig haben und d.h., das Federvieh ist hinreichend lange nach dem Niedriggaren bei hohen Temperaturen in der Röhre.
Ja, Hygiene in der Küche ist ein wichtiges Thema, aber für mich gibt es andere Problemfelder, wo es viele Wissensdefizite gibt, die sich dann auch tatsächlich auswirken. Sous Vide-Garen ist zwar ein sehr spezielles Thema, aber zu den Basics gehört da im besonderen Maße das Vermeiden von einer Keimbelastung im Essen.
@Gartenlady,
wie ich in meinem Posting geschrieben habe, wird die Gans nach dem Auskühlen vor dem Servieren bei hoher Temperatur hinreichend lange knusprig gebraten. Die Verfahrensweise entspricht dem, was der Kundschaft bei im Restaurant oder beim Metzger vorgegarten Gänsen mit auf den Weg gegeben wird. Wenn ich Entenbrust zubereite - wir braten keine ganzen Enten, nur Gänse (da gibt es mehr Fleisch und in Relation weniger Knochen) - dann komplett in der Pfanne. Den Garpunkt bekomme ich auch so gut hin, allerdings ist die Küche dann ein Schlachtfeld mit reichlich Fettspritzern
. Aber lecker ist es trotzdem. Ich denke, jede leidenschaftliche Köchin und jeder leidenschaftliche Koch entwickelt irgendwann ihre bzw. seine Methode, mit der sie/er am besten zurecht kommt. Viele Wege führen nach Rom und ich lerne unglaublich gerne dazu.
@maigrün,
ich möchte nicht wissen, wie viele tolle, gehypte Rezepte ich in die Tonne gekloppt habe, weil ich das Ergebnis nett, aber nicht überzeugend fand. Ich bin sehr gespannt auf das Brutzelresultat von Nina und Thomas.
Ihr seid Schuld, dass ich wieder Hunger habe
. Nina, extrem schade, dass Ihr so weit weg wohnt
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