@Lou-Thea: Ich denke mal, die ursprüngliche Intention war, dass bei den "Garteneinblicken" vor allen Übersichtsbilder gezeigt werden, wo man die Struktur des Gartens erkennen kann, während die "Gartenimpressionen" einfach nur ein buntes Potpourri von Aufnahmen ist, die man während eines Gartenrundgangs gemacht hat, also auch Detailfotos und andere Dinge, die einem gerade gefallen haben. So richtig durchgehalten hat das hier allerdings fast niemand, nur cydora hat Ihre Aufnahmen öfter so getrennt. Bei den "Einblicken" ist tendenziell viel weniger los, da erschlägt es einen nicht gleich, wenn man nach einem schönen Gartentag ins Forum schaut, aber ich nutze diesen Thread vermutlich regelmäßiger, weil ich ja auch immer eine kleine Geschichte zu meinen Bilder poste.
Sonne im Winter, das ist leider wirklich selten... Hier kam selbige mal für eine Stunde zwischen den Wolken hervor, und da es heute Morgen ordentlich geschneit hat (ca. 5 cm, viel für unsere Verhältnisse), sah das Ganze wirklich wunderbar aus. Also habe ich mir - Homeoffice sei Dank - nach dem Mittagessen die Kamera geschnappt und habe ein paar Fotos vom "tief" verschneiten Garten gemacht. Vor allem die Sträucher bogen sich unter der Last des zu Eis gefrorenen Regens, der gestern den ganzen Nachmittag bis tief in die Nacht hinein gefallen ist. Zusammen mit dem Schnee sah das dann noch viel hübscher aus.
Fangen wir auch im neuen Jahr da an, wo ich fast immer anfange, nämlich am oberen Treppenabsatz von meinem Weg ums Haus, ganz einfach, weil man von dort so einen wunderbaren Blick über den Garten hat - hier ist eine leichte Hanglage wirklich praktisch, auch wenn sie ansonsten so manche Probleme mit sich bringt (z. B. fallen die Stauden bei mir regelmäßig um, weil sie von einer Seite immer beschattet werden). Der Schnee deckt das Chaos am Zaunbeet gnädig zu, dafür sehen die schneebedeckte Zweige von Felsenbirne und den beiden Fächerahornen gerade sehr hübsch aus, insbesondere der kleine Acer palmatum 'Garnet' am Teich.
Von der Terrasse aus ist der Blick ein wenig verstellt von der Weigelie, die sich ebenfalls unter der Schneelast biegt. Die muss ich dieses Jahr irgendwann auf jeden Fall mal auslichten, damit sie neue Triebe bildet, denn die alten sind teilweise schon etwas verkahlt und zeigen einiges an Totholz. Auch die beiden großen Haseln haben hübsche Schneehäubchen auf den Zweigen, durch die Last des Eises hängen die Zweige alle gut einen halben Meter tiefer als sonst. Ich wollte heute nicht in den Garten laufen und die schöne Schneedecke mit Fußstapfen verunzieren, daher bin ich hier oben geblieben.
Etwas herangezoomt meine "Winterecke" mit den buntrindigen Hartriegeln (ebenfalls unterm Schnee versteckt), dem Winterschneeball und meiner Zaubernuss, die leider arg von dem riesig gewordenen Ast der großen Tanne "bedroht" wird (ganz rechts im Bild). Ich habe dort schon reichlich Tannenreisig für Weihnachten geschnitten, aber der Schnee hat den ansonsten gut zwei Meter hoch hängenden Ast bis auf den Boden heruntergedrückt, haarscharf an der Zaubernuss vorbei. Ich hoffe, es kam zu keinem Schaden, morgen muss ich vielleicht doch mal über den Rasen und mir das aus der Nähe anschauen. Der Ast muss auf jeden Fall weg, vor allem, weil er jedes Jahr gut einen halben Meter länger wird und sich somit immer mehr dem Boden entgegenneigt.
Weil's so schön ist, noch ein paar Impressionen von den schneebedeckten Haseln, die ich demnächst auch ein bisschen zurücknehmen muss. Ich schneide meist alle zwei Jahre den einen oder anderen Trieb direkt am Boden ab, meist kommen dann wieder ein paar neue hoch, von denen ich einen oder zwei wachsen lasse. So kann ich die Sträucher einigermaßen schmal halten, und auch wenn es recht "gewöhnliche" Pflanzen sind, zieren sie doch durchaus, und das Laub kann man im Winter zum Abdecken immer gut gebrauchen.
Im Spätwinter sind die Blüten ebenfalls sehr zierend, zum Glück bin ich nicht gegen Haselnusspollen allergisch. Aber die Tierwelt profitiert sehr davon, für die Bienen ist es die erste Pollentracht zusammen mit der Salweide (eine große Kätzchenweide steht beim Nachbarn), und auch das Eichhörnchen in meinem Garten sammelt immer fleißig die Nüsse. Leider wachsen dann überall im Garten auch wieder neue Haseln, so dass ich ein scharfes Auge auf Neutriebe haben muss.
In der Detailaufnahme erkennt man die dicke Eisschicht auf den Zweigen meiner Kolkwitzie, die nun ebenfalls "eine Etage tiefer" hängt, und die Zweige der Weigelie versperren fast den Weg über die Treppe hinunter in den Garten. Noch nicht mal Nachbars Katze ist hier bisher entlanggelaufen, nur der eine oder andere Vogel, die restlichen Spuren haben die Tropfen des in in der Sonne schmelzenden Schnees verursacht. Zum Glück hatte ich die Tage hier noch Farne und Stauden heruntergeschnitten, so dass der Schnee für eine ebenmäßige Abdeckung sorgt. Die kommenden Nächte sollen nochmal richtig eisig werden (bis zu -9°C), da kommt mir der Schnee gerade recht.
Den bereits ausgetriebenen Schneeglöckchen macht die Kälte zum Glück nichts aus, sie pausieren einfach mit dem Wachstum und machen dann weiter, wenn es wieder wärmer geworden ist. Vor allem mit der dünnen Schneedecke macht sich der schwarze Schlangenbart in dieser Jahreszeit ganz nett, auch wenn sein Zuwachs recht bescheiden ist. Immer hübsch sind auch die immergrünen Japanseggen, von denen es mittlerweile viele verschiedene Sorten gibt. Die in der Mitte ist Carex oshimensis 'Everest', welche leider vor einem Jahr bei -12°C vom Frost eins auf den Deckel bekommen hat, aber im Sommer ist sie wieder ausgetrieben, wenn auch noch etwas zaghaft. Extrem robust zeigt sich hingegen C. osh. 'Evergold' (ganz links), auch trockene Sommer übersteht sie sehr gut.
Die Astern am Zaun stehen mittlerweile leider etwas zu schattig, vielleicht müsste der Nachbar mal seine Salweide etwas beschneiden, vielleicht ist es auch die Hanglage, die sie immer umkippen lässt. Jetzt mit der Schneebedeckung sieht das aber ganz interessant aus. Auch meine Forsythie, einst für 1,- € vom Ramschtisch im Baumarkt mitgenommen, zeigte etwas "Schlagseite", so dass ich sie anbinden musste, letztes Jahr gab es ein paar Neutriebe auf der "richtigen" Seite, so dass sie mittlerweile wieder recht gut proportioniert ist. Ich werde sie nach der Blüte etwas "aufasten", vielleicht bekomme ich sie insgesamt noch etwas höher, so dass sie weiterhin dort im Beet stehenbleiben kann.