@solosunny: Ich bin froh, dass ich noch ein Bild vom Acer palmatum 'Dissectum Garnet' kurz vor dem Spätfrost gemacht habe - im Moment ist die Pracht leider ziemlich dahin...
@Jule: "Schneckenbeete" habe ich dieses Jahr auch mehr als genug. Heute sah ich schon wieder viele Schleimer, hoffentlich sind die Hosta mittlerweile groß genug, dass sie den Schleimern nicht mehr munden.
Eine wunderbare Lichtstimmung hast Du da die Tage eingefangen!
@Gardengirl: Die erste Maihälfte ist in der Tat so eine Übergangszeit, mit etwas dezenteren Tönen, nachdem die prächtigen Farben der Frühlingsblüher verschwunden sind, die bunten Sommerstauden aber noch eine Weile brauchen. Dazu das satte Grün der Vegetation, was gerade in den schattigeren Bereichen noch schön vom Sonnenlicht übertupft wird, bevor sich das Laubdach völlig geschlossen hat.
@Kapernstrauch: Deine Beete sind wirklich piccobello gepflegt, manchmal wünschte ich mir schon, dass hier nicht immer so ein überbordendes Chaos herrschen würde... Aber ich denke, beides hat seine Berechtigung, und mit der Zeit wandelt sich das Bild in den Beeten, von mehr Ordnung hin zu mehr Dynamik, bis man vielleicht irgendwann mal wieder "tabula rasa" macht und von vorne anfängt, so wie cydora neulich. Was ist das für eine wunderbare blaue Iris auf Deinen Fotos?
@Helene Z.: Ja, hier "explodiert" auch immer alles, so dass ich einfach nicht hinterherkomme. Letztendlich hoffe ich dann immer, dass die Stauden stärker sind als das Unkraut, wobei letzteres natürlich nie völlig verdrängt wird und sich irgendwann wieder durchsetzt...
Im Mai begeistert mich besonders die morgendliche Stimmung im Garten, wenn das sanfte Licht der Morgensonne durch die große Tanne gedämpft wird und für ein goldenes Leuchten sorgt. Das Beet am Zaum bekommt schon relativ früh etwas Sonne ab, der Rest bleibt noch für eine Weile im Schatten, bevor die Sonne höher steigt. Noch leuchtet überall das Blau der Hasenglöckchen, die nun langsam verblühen, dafür übernehmen die Bergflockenblumen, die ebenso wie die Akeleien durch den ganzen Garten vagabundieren dürfen.
Dieses Jahr blüht der Flieder wieder sehr üppig, leider zeigt er eine ausgeprägte Alternanz und bildet nur alle zwei Jahre zahlreiche dunkelviolette Blütenkerzen. Die Blüte der Dichternarzissen neigt sich leider dem Ende entgegen, auch die allerletzten Tulpen vergehen, jetzt wartet nur noch der Zierlauch auf seinen großen Auftritt. Die Akeleien setzen überall im Garten bunte Tupfer hin, und auch die Pfingstrosen blühen nun langsam auf, auch wenn es bis Pfingsten noch zwei Wochen hin sind.
Das Grün-Gelb der Euphorbie leuchtet schon seit einigen Wochen aus meinem im Herbst 2022 angelegten Beet heraus, und mittlerweile ist alles so gut eingewachsen, dass man überhaupt keine Übergänge mehr sieht. Die Blüte des Vergissmeinnicht hat nun wohl den Zenit überschritten, aber noch leuchten die hellblauen Wolken überall zwischen dem satten Grün der Stauden hervor. Leider hat der Frost wohl die meisten Blütenknospen der gelben Wiesentaglilien auf dem Gewissen, sehr schade, aber sie waren dieses Jahr einfach zu früh dran...
Meine kleine Hamamelis ist dieses Jahr ausgesprochen üppig ausgetrieben und gewinnt nun langsam an Format, ich bin mal gespannt, ob die Blüte im kommenden Jahr noch reichlicher sein wird, Feuchtigkeit hatte sie in den letzten Monaten ja mehr als genug. Die neu gepflanzte 'Jelena' ist noch etwas spärlich belaubt, vermutlich hat sie die überreiche Blüte etwas Kraft gekostet, so dass die meisten Knospen erst jetzt austreiben. Ausgesprochen üppig ist hingegen auch Acer palmatum 'Orange Dream', bei dem ich dieses Jahr erstmalig zwei Austriebe ein wenig eingekürzt habe, weil sie doch gar zu lang geworden sind und mit dem neu ausgetriebenen Laub nun stark nach unten hingen.
Vor allem der "Waldgarten" unter meiner Tanne hat im Mai seinen großen Auftritt. Lunaria annua in weiß und lila blüht schon seit einer Weile, nun hat sich auch der Salomonsiegel komplett entfaltet, ihm scheint es hier in diesem recht trockenen Bereich gut zu gehen, ohne dass er wuchert. Mondviole und Vergissmeinnicht suchen sich ihre Plätze selbst, und auch der Waldmeister breitet sich mal aus, und mal wird er durch Sommertrockenheit wieder zurückgedrängt, so dass ich nur selten regulierend eingreifen muss. Vor der Segge im Hintergrund hat sich das Waldsanikel üppig ausgesät und so einen Teppich gebildet, das hat mich sehr gefreut.
Hier nochmal der Salomonsiegel aus der Gegenrichtung, darunter ein üppiger Teppich aus Geranium und Taubnessel, wobei letztere sich selbst angesiedelt hat. Hier darf sie unbekümmert wuchern, da ansonsten nicht viele Pflanzen gedeihen. Leider bekommt das Lungenkraut, was sich hier eigentlich gut aussamt, immer wieder mal Mehltau und stirbt dann irgendwann weg, ich habe noch nicht herausgefunden, woran genau es liegt. Hat jemand eine Idee?
Auch dem Beinwell macht die extreme Trockenheit hier auf dem Wurzelteller der Fichte hin der hintersten Gartenecke nichts aus, nur wenn es im Sommer ewig nicht regnet, verteile ich ab und zu ein paar Kannen Wasser. Der Wurmfarn gedeiht hier leidlich gut, auch Lunaria scheint wochenlang völlig ohne Wasser auszukommen. Das Schöllkraut versamt sich auch immer wieder mal, wenn's gar zu viel wird, jäte ich es auch gelegentlich, aber ansonsten lasse ich es gewähren, was die Tierwelt sicher freut.
Irgendwo scheint es auch ein großes Ameisennest zu geben, ich sehe immer eine endlose Armee von Waldarmeisen, die schnurstracks am Stamm der großen Tanne nach oben laufen, vielleicht, um dort den Honigtau der Tannenläuse zu holen.