Nochmal zurück zum Mosel Apollofalter. Wer sich dafür interessiert, kann bei dieser Veranstaltung teilnehmen.
MAUERN UND STEIN - STEINREICHE WEINBERGE ERHALTEN
https://www.dlr.rlp.de/DLR-RLP/Aktuelles/Ueberblick/SymposiumMauernWeinSteinreicheWeinbergeerhaltenHier mal das wesentliche, wie man ihn aktuell versucht zu schützen. Wie immer am besten durch Förderung des Lebensräume und Bereitstellung der notwendigen Nahrung.
Die Sonnenterrassen mit den schroffen Felsnasen und charakteristischen Trockenmauern der Kulturlandschaft im Moseltal bieten dem Apollofalter alles was er braucht. Das sind neben dieser besonderen Landschaftsform große Bestände an Weißem Mauerpfeffer (Sedum album) als Futterpflanze für die gefräßigen Raupen. Ebenso wichtig sind jedoch die Nektarquellen für den Schmetterling.
Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) scheint neben der Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) seine bevorzugte Lieblingspflanze zu sein. An ihr tankt das Männchen zwischen den Flügen auf der Suche nach Weibchen oder aber das Weibchen auf der Suche nach geeigneten Eiablagestellen gerne Energie auf.
Dass der Bestand des stark gefährdeten Mosel-Apollofalters in diesem Jahr erfreulicherweise etwas zugenommen hat, liegt neben klimatischen Einflüssen wohl auch an den Bemühungen der vergangenen Jahre zum Erhalt seines Lebensraumes. Engagierten Menschen – ob privat oder eingebunden in einem Projekt zur Erhaltung dieser Art – ist es wichtig, dass auchkommende Generationen dem Mosel-Apollofalter bei seinen Flügen zuschauen können. So werden zum Beispiel Skabiosen-Flockenblumen großgezogen und von Winzer:innen in Nischen zwischen Felsen und Weinberg gesetzt. Ein hohes Angebot an den bevorzugten Nektarpflanzen zu schaffen und die ebenso wichtige Freistellung aufgelassener Anbauflächen sind Möglichkeiten, auf die wir Einfluss nehmen können und das auch gerne weiter tun. Denn nur durch ein paar wenige Falter mehr kommen wir noch lange nicht an die Populationsstärke von einst heran.
Ein Verbot von zugelassenen Hubschrauberbehandlungen wird zur Folge haben, dass sich der Weinbau dort noch weniger lohnt als eh schon. Und wenn die Winzer die Landschaft nicht offen halten, sich um die Mauern kümmern, wer macht es denn dann?
Sedum album, die entscheidende Pflanze für den Mosel -Apollofalter, die wächst nicht mehr überall in unserer Kulturlandschaft. Da braucht es schon ein paar trockene Ecken, wo er nicht überwuchert wird. Die Vergrasung und Verbrombeerung der Landschaft könnte man als die stärkste Bedrohung für ihn ansehen, nicht die Pflanzenschutzmittel, die seit Jahrhunderten an der Mosel eingesetzt werden. Der BUND sollte sich überlegen, ob er Umweltbildung ernst meint.