Moin Monti,
die erste die du verlinkt hast, ist die Haka von Hassia. Baujahr um 1960 rum, wir haben sie hier 3 mal in Gebrauch.
Modell unzerstörbar, da kann man auch mal schnell 500m Mais in einen benachbarten Maisacker säen. Also die kommt auch mit nicht all zu feinem Saatbett zurecht. Ansonsten ist alles Einstellungssache, die Zustreifer nicht zu eng, dann schleift sich die Erde sauber durch und wird zuverlässig von der Andruckrolle auf Bodenschluss angepresst. Auch wenn es minimal zu feucht ist. Damit lässt sich wirklich gut arbeiten. Und Dippeln, das ist die Dippelmaschine überhaupt. Ich mache dir gerne mal Detailfotos vom Vorderrad, da versteckt sich die Dippeltechnik.
Es gibt aber auch andere Modelle Modell zuverlässig bis unzerstörbar. Die DDR Sämaschine Junior ist so eine. Da braucht es deutlich mehr Übung, um die richtige Saattiefe zu treffen, da die Andruckrolle und damit die Tiefenführung fehlt.
Moderne Sämaschinen gibt es zB bei Aldinger.
https://aldinger-technik.de/collections/handsamaschinenDa kann man dann mit vielen Scheiben auch das komplette Sortiment an Gemüse säen, mit Einzelkorntechnik. Lässt sich gut führen, habe sie beim letzten gemüsebautag mal ausprobiert. Kaufen werde ich sie mir nicht, da habe ich die falschen Flächen dazu.
Bei mir ist eine Bahn auch schneller fertig als sie anfängt.
Die Hassia Haka braucht etwa 0,8m bis sie richtig greift, die Junior fängt deutlich früher an zu greifen. Wenn man im Vorgewende mit der Haka 2 Reihen quer sät, ist das auch passend. Und unter trockenen Bedienungen ist die Andruckrolle eben Gold wert. Bei der Junior muss der Boden schon sehr feinkrümelig sein. Und wenn man zu tief gelockert hat, dann ist einmal anwässern ein guter Rat.
Hier sind sie meist für Feldsalat und Gründünger wie Sandhafer in Gebrauch. 15m oder auch mal nur 7m Bahnen, das geht wunderbar, wenn der Boden entsprechend vorbereitet wurde. Wenn man Maisacker mit Grubber und einfacher Nachläuferwalze hat, also Faustgroße Kluten, dann ist natürlich vorbei mit der Genauigkeit. Da geht dann tatsächlich eher Grobsamiges wie Bohnen und dippeln, also alle 15, 20, 25, 30, 40 oder wie viele auch immer Zentimeter ein Horst.
Dahin geht auch ein wenig der Trend in der Marktwirtschaft, weil in der Reihe hacken eben noch ein Problem ist und deswegen die Horstsaat klar im Vorteil ist, wenn man Arbeitsstunden rechnet.
Ich persönlich bevorzuge die Reihe, wegen der Platzausnutzung und einfacheren zwischen den Reihen hacken. So über Jahre durchgezogen habe ich wenig Probleme mit der Verunkrautung und komme mit zwischen den Reihen hacken zurecht.
Was klar sein sollte, die alte Hassia Haka kann auch verkrustete Böden aufreißen, legt sauber ab, braucht aber ein wenig den Platz. Die Junior (auch Senior gab es) braucht weniger Platz, aber eine feinkrümeligere Beetvorbereitung und evtl extrapampern. Wenn Wasser fehlt zB noch einmal mit der Glattwalze drüber.
Ich habe die letzten Jahre als mal Bilder unter Feldsalat oder Gründünger hier eingestellt.
Für mich 2 unverwüstliche Arbeitstiere, auf die man sich evtl einlassen muss, dann aber ihren Job zuverlässig machen.
Das mehrfache vom Preis von den Modellen für die aktuelle Einzelkorntechnik auszugeben bin ich derzeit nicht bereit. Da pflanze ich lieber Vorgezogenes, das kann ich auch, wenn der Boden etwas zu feucht ist.
Bei den Sämaschinen muss halt einiges passen, das sollte man vorher wissen.
Wer es ernst meint, sollte meiner Meinung nach wirklich über die Anschaffung nachdenken.
Blick auf meine Terrasse, das ist keine Deko.