Im Detail kann ich die Schweizer Liste auch nicht 100pro nachvollziehen.
Z. B. fehlt Robinia pseudoacacia, ein Gewächs, das Naturschützer hierzulande leidenschaftlich verfluchen.
Andererseits ist die Robinie
hier mit aufgeführt - Pflicht für Gartenbauer, die Kunden aufzuklären, Empfehlung: aus dem Sortiment nehmen.
Die deutsche Auseinandersetzung mit invasiven Pflanzen hat
Rat- und Empfehlungscharakter, ohne die Schweizer Verbindlichkeit *. Das ist sehr differenziert, reagiert auf den Forschungsstand, nur fehlen halt die Alarmglocken. Zwar gibt's in Einzelfällen Versuche, Invasionsbestände wieder loszuwerden, systematisch und mit öffentlicher Förderung - aber eine breite Basis hat das nicht. (Hübsches Beispiel hier aus der Region: Vor ein paar Jahren haben die Mitarbeiter eines Betriebs, der mit der Pflege von Straßenrandstreifen betraut ist, fein säuberlich um größere Fallopia-Bestände rumgemäht. Nach ein, zwei Jahren sind die Jungs dann wohl informiert worden, seither liegen nach den Motorsensen-Aktionen auch die Knöteriche flach...)
Auch die EU kennt eine Liste invasiver Neophyten, die nicht gehandelt werden dürfen. Die Schweizer Liste ist strenger.
Ja. Und bei den Schweizern heißt es schlicht: Ende Gelände (wörtlich), kein Handel mehr, keine Neupflanzung, Punkt.
Die
EU-Liste, kürzer als die schweizerische, kann man ebenfalls nachlesen. Handelsverbot, offenbar ebenso strikt wie bei den Schweizern (uii! - wieder was gelernt, das wusste ich nicht). Als Stichprobe hab' ich mal bei ein paar Baumschulen nach Götterbäumen gesucht: "nicht verfügbar", durchweg. Eine Begründung fand ich nur
bei Eggert (Chapeau!). Ok, ein Anfang.
*Sollte ich da falsch liegen, bitte ich um Korrektur. (Jep, ich hoffe, dass ich da falsch liege!)