Mit einem Hand-GPS kann man, wie schon gesagt, nicht auf den Meter genau messen. Das zeigt zwar die Koordinate auf den Meter genau an und gibt dazu einen Fehler an (mindestens 3 m), in der Regel ist der Fehler aber deutlich größer als vom Gerät angegeben. Bei klarem Wetter und wenn man nicht ganz oder teilweise unter Bäumen steht, kann man sich durch Mehrfachmessungen über eine etwas größeren Zeitraum annähern. Ich mache das gelegentlich, wenn ich an einer Stelle eine Weile kartiere, lege ich das GPS an eine Stelle und werfe öfter einen Blick drauf und nehme nachher ungefähr das Mittel davon.
Für flächige Kartierungen bekommen wir von den beauftragenden Behörden (meist Landesämter) in der Regel Zugriff auf ordentliche Luftbilder (natürlich georeferenziert), Katasterdaten (die wir dann im GIS übereinanderlegen können) und in vielen Fällen auch die genauen Digitalen Geländemodelle (DGM). Letzteres ist bei Flächen mit ausgeprägten Geländestrukturen (Bach, Weg, Hangkanten, Felsen) besonders hilfreich. Damit kann man z.B. im Wald frühere Köhlerplatten oder Ackergrenzen erkennen). Es müssen dann aber die genauen (1m) sein. Ich habe Mal von einem RP ein geringer aufgelöstes DGM bekommen, mit dem man nix anfangen konnte.
Katasterämter sollten auf all das auch Zugriff haben und dir evtl. (für eine gewisse Gebühr) deine Grundstücksgrenze mit den Hintergründen ausdrucken können. Ob du damit allerdings die Eigentümer der angrenzenden Flächen beeindrucken kannst, ist eine ganz andere Frage (das haben wir doch schon immer anders gemacht). Da muss dann schon ein prof. Vermesser her.
Ich bin Mal 2 Wochen mit einem teuren GPS (Rucksack mit großer Pilz-Antenne), wasserdichtem Laptop und einem Kollegen durch den Hunsrück gekrochen, wo wir Monitoringflächen anlegen und untersuchen sollten und dafür jeweils einen Eckpunkt exakt ausmessen sollten. Ich hatte dabei nicht den Eindruck, dass das teure Gerät (war jetzt allerdings auch nicht das Neueste) im Wald wesentlich genauer war als mein Garmin-GPS. Das teure Gerät hat immer 100 Messungen gemacht und dann versucht daraus eine Mittelwert zu berechnen. Manchmal lagen die Messwerte aber alle auf einer langestreckten Linie oder waren unregelmäßig über eine größere Fläche verteilt. Zum Glück haben wir an dem Eckpunkt noch ein Metall-Stab versenkt und eine farbige Holzlatte in den Boden gekloppt.
Wir hatten dort das Phänomen, dass die Koordinaten zuweilen plötzlich größere Sprünge machten und diese einige Stunden beibehielten. Das war ein früher militärisch genutztes Gebiet, in dem noch ein riesiger (vermutlich leerer) Bunker vorhanden ist, in dem früher das stellvertretende NATO-Hauptquartier untergebracht war. Da hat uns dann ein lokaler Förster erklärt, das auf einem offensichtlich leeren Sendeturm noch ein GPS-Störsender zeitweise aktiv ist. Solche Störsender sind mir auch schon mehrmals in der weiteren Umgebung von militärischen Anlagen oder um Kernkraftwerke aufgefallen, auch wenn diese schon längere Zeit stillgelegt sind. Das ist nervig, wenn man bestimmte Koordinaten finden muss.