Was bei der Drainage an der Kellerwand passieren wird, ist
HIER zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Wurzeln ausgerechnet in die Drainage reinbohren. Da ist es ihnen viel zu trocken.
Allgemeiner gesagt: Bei allen Wandspalieren breiten sich die Wurzeln weiter weg von der Wand und vom Haus aus, weil dort der Regen fällt und das Regenwasser versickert. Nah an der Wand ist es den Wurzeln zu trocken.
Egal ob es um eine
Drainage oder um eine Außenabdichtung der Kellerwand geht, Sie müssen damit rechnen, dass an der Wand ein Graben von 70-90 cm Breite ausgehoben wird. Ich habe das selber in zwei Häusern erlebt: Fachfirmen schaffen das ohne Maschinenpark (im Gegensatz zu denen, die Internetvideos drehen...), der Gartenboden nahe der Hauswand wird durch die Bauarbeiten verdichtet.
Das folgende Szenario könnte zu Ihren Tagträumen passen:
Ein Wandspalier sollte prinzipiell mind. 25 cm, besser etwas mehr von der Wand abstehen, um die Hitze der im Sommer aufgeheizten Wand zu vermeiden. Sie könnten es auch weiter wegstellen: Auf der Erde mit max. 1 Meter Abstand genau vor dem zugeschütteten Drainagegraben und nach oben näher an die Wand heran. Dann steht es etwas schräg an der Wand. Das Problem stellt nach meiner Erfahrung die stabile, auch Wind-sichere Abstandsbefestigung dar (
brauchbare Anleitungen, die auf eigenen Erfahrungen beruhen, kenne ich nur aus Österreich). Oder das Wandspalier wird genau senkrecht an die Wand montiert (z. B. 40 cm Wandabstand), aber im unteren Teil wird eine Schräge der senkrechten Latten von vielleicht 0,5 bis 1 Meter Höhe vorgebaut, die bis an die Pflanzlöcher vor dem zugeschütteten Drainagegraben heranreicht.
Sollen speziell empfindliche Sorten (Monilia bei Marillen/Aprikosen, Pilze bei manchen Birnen wie der überaus leckeren Gute Luise) angebaut werden, spielt der Regenschutz durch das überstehende Hausdach eine Rolle. Das sollten Sie ausknobeln. Andernfalls die empfindlicheren Sorten auf die Ost- oder Nordseite setzen, weil dort der Regenschatten des Hauses liegt.
Was Sie jetzt schon tun können - das war Ihre weitere Frage?
- Ihre Wunsch-Marillensorte jetzt schon nah an die Hauswand (Ost- oder Nordseite) setzen, testen und Erfahrungen sammeln.
- Birnensorten auswählen: Welche eignen sich für das Wandspalier und gedeihen in in Ihrer Gegend?
- Sie könnten Birnen-Jungbäume an einem provisorisches Spalier schon einmal größer ziehen und nach ca. 5 Jahren an das endgültige Spalier umsetzen. Dann ernten Sie schneller Früchte.
- Die Sämlings-Unterlage ist der Standard des Wandspaliers, vor allem an mehrstöckigen Häusern und/oder in Trockenlagen (so auch Karl Pieber & Peter Modl von der Universität Wien). Ich habe viel Zeit mit zu schwachen Unterlagen (Quitte und St. Julien) am Wandspalier verschwendet.