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News: "Och, so vorübergehend kann man die Minze da bestimmt hinpflanzen"  :-X  ;D  (Zitat aus dem Thread "Gartentrottel")

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Autor Thema: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?  (Gelesen 1519 mal)

ringelnatz

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Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« am: 19. April 2024, 16:47:54 »

Sind ja auch einige Kleingärtner hier unterwegs..
was haltet ihr von diesem Leitfaden zur Gartenfachberatung?

https://www.kleingartenverband-neukoelln.de/media/files/downloads_vorstand/pdf/merkblatt-naturnah-oder-ungepflegt-11-23.pdf
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zwerggarten

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #1 am: 19. April 2024, 17:02:58 »

also die idee finde ich nachvollziehbar und das zugrundeliegende problem ist mir aus mehreren jahren vergangener verantwortung für die jährliche gartenbegehung leider gut vertraut – einiges finde ich ganz passend in dieser aufarbeitung mit gegenüberstellung getroffen, anderes geht mir deutlich zu weit, z.b. die konkrete mindestangabe einer wöchentlichen gartenarbeit/anwesenheit, das finde ich dann doch eher unverschämt und kleingartenfunktionsträgitypisch. :P ;D
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Mufflon

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #2 am: 19. April 2024, 17:08:20 »

Zwerggarten hat es für mich schon treffend formuliert.
Mit dieser Richtlinie an der Hand hätte ich wahrscheinlich den KG der Schwiegereltern übernommen.
Ich finde es legitim, Richtlinien zu entwickeln, die beiden Seiten Argumente an die Hand gibt, die nachvollziehbar sind.
Die Zeitenvorgabe ist fragwürdig, den Rest finde ich nachvollziehbar.
Ich überlege gerade, das auszudrucken und den merkwürdigen Nachbarn in die Hand zu drücken, wenn sie wieder an der Hecke stehen und rummaulen.
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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #3 am: 19. April 2024, 17:12:32 »

Kurz vorweg, ich habe mein Amt als Gartenfachberater abgegeben weil ich nicht ausreichend Sinn der Aktivitäten erkennen konnte.

Punkt 1 und 2 ist ok, 3 und 4 würde ich streichen. Fehlender oder unbewirtschafteter Kompost findet man in den meisten Gärten und herumliegende Sachen ohne (für den unwissenden Beobachter) erkennbaren Nutzen hat fast jeder Garten, wo auch gelebt wird, also Aktivität stattfindet. 5 würde ich auch streichen, die meisten Leute sind Anfänger, Laien oder eben keine Leute, die seit 30 Jahren denken, sie würden alles richtig machen und hätten ein Pflegekonzept.

Die Punkte bei erster Eindruck sind ok.
Die Punkte Direktes Gespräch mit dem Pächter würde ich komplett streichen. Dem Vorstand gehts doch nicht anders bzw da ist viel zu viel Interpretationsspielraum. 

Gärtnerische Aktivitäten, die beiden ersten Punkte streichen. 3 ist ok, 4 auch streichen.

Wildpflanzen: alle 4 Punkte sind diskutierbar oder gehören entfernt

Rasen Wiese: ok.

Obstbäume: diskutierbar. Der Verein sollte sich fragen: Wie oft werden Kurse in welcher Qualität angeboten? Gibt es regelmäßig Schulungsfahrten?

Recyclingmaterial und ökologische Strukturen: diskutierbar


Meine Frage: soll der Handzettel eine Argumentationshilfe für überforderte Vorstandsmitglieder sein? Ob das hilft?
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solosunny

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #4 am: 19. April 2024, 17:32:00 »

Diesem Zettel hätte man mal meinem Vorstand geben sollen,  er hätte ihn wahrscheinlich nicht verstanden. ...
 Ich hab ja die Flinte ins Korn geworfen. Jetzt muss ich "rekultivieren"
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Chica

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #5 am: 19. April 2024, 18:57:03 »

Ich bin ja bei Kleingärten komplett raus, finde es aber überaus erfreulich, dass sich da ganz offiziell mit dem Naturgartengedanken auseinandergesetzt wird  :D. Da bewegt sich doch deutlich etwas! Wenn ich da an eine Diskussion vom letzten Jahr selbst hier in diesem Forum denke, bei der dann angezweifelt wurde, ob ein naturnah gestalteter Garten überhaupt ein Garten wäre oder ein Biotop  ???  :-X. Und was das denn überhaupt sei ein Naturgarten  ???. Da hat’s selbst mir dann die Sprache verschlagen. Von daher, wunderbar so ein Leitfaden, die einzelnen Punkte kann man diskutieren. Aber dass es ihn überhaupt gibt  :D!
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solosunny

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #6 am: 19. April 2024, 19:03:55 »

Es mag sein dass das in anderen Städten inzwischen liberaler gehandhabt wird.. Bei uns steht neuerdings in der Kleingartenordnung was von "schwarzer Fläche" . Außerdem kann der Vorsitzende des Stadtverbandes, immerhin 1600 Gärten, knoblauch nicht von Narzissen unterscheiden  wie gesagt ich bin raus.
Allerdings steht in der Präambel auch was von naturnah, wenn es dann konkret wird ist davon nichts mehr zu finden.
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Chica

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #7 am: 19. April 2024, 19:06:56 »

Du hast da tatsächlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, solosunny  :'(. Aber einer muss immer der erste Kämpfer sein, sonst ändert sich nie etwas!
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thuja thujon

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #8 am: 19. April 2024, 19:08:12 »

Das ist typisch deutsch, der Leitfaden.
Das Problem sind Pächter, die sich nicht für Kleingärten interessieren. Und überforderte Vorstände, die in der Regel fachfremd sind. Die meisten bekommen es trotzdem hin.

PS: gut gepflegte Naturgärten sind noch seltener als gut gepflegte Rasenflächen.  ;)
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Chica

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #9 am: 19. April 2024, 19:12:14 »

Warum sollten gut gepflegte Naturgärten seltener sein als gut gepflegte konventionelle Staudengärten ???? Sie werden nur komplett anders gepflegt.
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polluxverde

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #10 am: 19. April 2024, 19:16:18 »


Allerdings steht in der Präambel auch was von naturnah, wenn es dann konkret wird ist davon nichts mehr zu finden.

Die Definition  eines  "naturnahen"  Gartens lautet, daß  dieser unabhängig von  seiner Gestaltung  nicht  weiter  als  100  m vom nächsten Wiesen- bzw
Waldstück entfernt liegen  darf  .
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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #11 am: 19. April 2024, 19:23:34 »

Ich schrieb Rasenflächen, nicht Staudengärten.
Hier in der Gartenanlage gibt es ca. einen gut gepflegten Naturgarten. Evtl noch einen zweiten. Dem stehen etwa 40 Gammelgärten gegenüber. Und etwa 100 sind einfach nur ok. Das ist für die Stadt eine relativ gute Quote. In über 10 anderen Anlagen sieht es mieser aus. 2 besser. Aber Naturgärten sind tatsächlich im unteren einstelligen Prozentbereich, gepflegte Rasenflächen auch, aber etwas höher. In manchen Anlagen könnten die fast 10% erreichen, das sind die Anlagen welche keine Naturgärten haben und wo man nicht hinwill.

Polluxverde: wo hast du die Definition her?
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AndreasR

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #12 am: 19. April 2024, 19:27:28 »

Für mich liest sich der Leitfaden eigentlich sehr schlüssig, und die Unterschiede zwischen einem Naturgarten und einem verwilderten Garten sind gut herausgearbeitet. Natürlich sind einige Punkte wie z. B. mindestens zweimalige Gartenarbeit pro Woche diskussionswürdig, aber ich hoffe, dass das nur Anhaltspunkte sind und keine genaue Checkliste, die man abarbeitet. Auch ich mit meinem Garten am Haus arbeite dort im Winter nur selten, und bei Regenwetter belasse ich es bei einem kurzen Kontrollgang. Und einen Kompost brauche ich quasi automatisch, ansonsten wüsste ich gar nicht, wohin mit der ganzen Grünmassse. ;)

Ich weiß nicht, ob es in Kleingärten grundsätzlich zwingend erforderlich ist, dass ein gewisser Anteil als Anbaufläche von Obst und Gemüse verwendet werden muss (dann wäre ich mit meinen Gartenambitionen 'raus), aber das grundsätzliche Wissen ist natürlich vorhanden, z. B. dass Obstbäume geschnitten werden müssen (und wenn dort einer stünde, würde ich natürlich zumindest versuchen, ihn auch entsprechend zu pflegen). Der Vorstand eines Kleingartenvereins sollte aber über entsprechendes Wissen verfügen oder jemanden mit diesem Wissen an der Hand haben, um die Gartenbesitzer entsprechend anzuleiten, genau das ist ja der Zweck eines solchen Vereins.
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Mufflon

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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #13 am: 19. April 2024, 19:28:44 »

Solosunny, Deine Geschichte ist definitiv ein Grund warum man keine Lust mehr auf KG haben kann.
Da wo ich beinahe Mitglied geworden wäre, war man zwar interessiert, konnte aber aber dem Konzept doch wenig Vertrauen entgegen bringen und hangelte sich von Regel zu Regel.
Bei ihnen war es eher Unsicherheit und Unwissenheit, und ich denke, da wäre so eine Richtlinie schon ein Anfang gewesen.
Ich hatte Leute am Garten stehen, die meinten "ist halt ein 'Naturgarten'" und mir eigentlich zu verstehen geben wollten, dass ich nicht genug im Garten arbeite.
Ich habe jetzt eine "Verteidigerin".
Eine neue Nachbarin, die von ihrem Balkon fast meinen ganzen Garten einsieht.
Und sie erzählt jetzt allen anderen hier, wie viel Zeit ich mit Arbeiten im Garten verbringe.
Viele meinen, oft durch unmögliche Zeitschriftenartikel, dass ein natürlicher Garten weniger Arbeit macht.
Meiner Erfahrung nach, zugegebenermaßen in einem kleinen Garten, stimmt das nicht, die Arbeit verlagert sich.
Und Unwissenheit bei den anderen Gärtnern hilft auch nicht weiter.
So wie Unwissenheit überall für Schwierigkeiten sorgt.
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Re: Kleingärten - naturnah oder ungepflegt?
« Antwort #14 am: 19. April 2024, 19:38:39 »

Ich weiß nicht, ob es in Kleingärten grundsätzlich zwingend erforderlich ist, dass ein gewisser Anteil als Anbaufläche von Obst und Gemüse verwendet werden muss
Muss es laut Bundeskleingartengesetz. Und der Vereinsvorstand muss dafür Sorgen, das es auch eingehalten wird, auch wenn er es nicht möchte, weil er sich dann mit den Pächtern anlegen muss. Und mehr als 24m² versiegelte Fläche geht auch nicht. Deshalb dürfen Gewächshäuser auch nur maximal 6m² sein.

Halten sich zu viele nicht dran, kann aus der Kleingartenanlage schnell ein Freizeitgelände werden, und somit deutlich höhere Pachtpreise und Steuern auf die Pächter zukommen. Oder es wird alles dem Erdboden gleichgemacht.
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