Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Aktivität ist nun einmal die Mutter des Erfolgs. (Claude-Adrien Helvetius, 1715 - 1771)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
07. Mai 2024, 09:40:18
Erweiterte Suche  
News: Aktivität ist nun einmal die Mutter des Erfolgs. (Claude-Adrien Helvetius, 1715 - 1771)

Neuigkeiten:

|9|8|Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich um so mehr, je schneller man geht.  Denis Diderot

Seiten: [1]   nach unten

Autor Thema: Fruchtfolgefrage  (Gelesen 502 mal)

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Fruchtfolgefrage
« am: 26. April 2024, 22:33:00 »

An die Starkehrer / Schwachzehrergeschichte glaube ich nicht, ausser vielleicht beim Salat... Den Rest kann ich mit Kompost ausgleichen. Aber die Fruchtfolge der Pflanzenfamilien hat mir eingeleuchtet. Dazu eine Frage:

Wenn ich Pflanzen aus der Familie der Kohlgewächse kompostiere und den Kompost dann wieder überall verteile, stört das dann die Fruchtfolge? Weil dann sind ja in allen Beeten Ex-Kohlbestandteile verteilt?

Und ins gleiche Horn: Ich hab Humus gekauft in rauen Mengen, darin wild aufgegangen ist jetzt überall Raps, den ich wieder ausrupfe - müsste ich jetzt streng genommen die 7 Jahre auf alle Brassicas verzichten? Logischerweise werde ich das nicht tun, aber so theoretisch...

Und geht Kohlhernie auch auf Mizuna?

Und wenn man gar keine Kohlhernie hat, wie holt man sie sich denn in den Garten? Mit gekauften Setzlingen? (Nicht dass das jetzt erstrebenswert wäre...)

Mir ist schon klar, dass zwischen Theorie und Praxis immer eine Lücke sein wird und ich gärtnere einfach nach bestem Wissen und Gewissen. Aber solche Fragen treiben mich dann um des Nachts, weil ich es irgendwie doch gerne ganz verstehen will.
Gespeichert

flammeri

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 865
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #1 am: 27. April 2024, 07:22:01 »

Hallo, 
meines Wissens schleppt man sich die Kohlhernie mit der Erde an, welche kannst Du Dir aussuchen…
Fruchtfolge hält man ein, damit die bodenbürtigen Pilze, die sich an den Wurzeln der jeweiligen Pflanzen ansiedeln, nicht immer wieder neue Wirte finden. Bei Kompost sind diese erstens zerstört und zweitens die Pflanzen in Ihre Bestandteile zersetzt und keine lebendigen Zellen zur Vermehrung der Pilze vorhanden.
Also ist Kompost somit universell einsetzbar.
Wenn man die Fruchtfolge nicht streng befolgt, wird vermutlich nichts passieren, aber nach paar Jahren Anbau von gleichen Pflanzfamilien können sich dann entsprechend negative Folgen einstellen.
Das ist meine pragmatische Sicht der Dinge, ich habe darüber aber keine Doktorarbeit geschrieben  8)  ;D
Gespeichert

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17022
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #2 am: 27. April 2024, 07:26:47 »

Moin,
die Stark- und Schwachzehrer Geschichte ist eine Geschichte für sich und muss man nicht wirklich befolgen. Die kommt aus der 3 Felderwirtschaft und so wird nur noch selten gedüngt. Fakt ist aber, das verschiedene Gemüsearten unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben. Ein Blumenkohl möchte nun mal mehr Futter als Kohlrabi oder Salat.

Kohlhernie kann man beim roden ganz gut sehen und kommt auf gut gekalkten Böden fast nicht vor. Wenn doch kompostiert man die befallenen Teile nicht, weil die Sporen den Kompostierprozess überstehen. Die anderen Kohlbestandteile werden umgesetzt/umgewandelt, haben nach der Kompostierung also nichts mehr mit Kohl zu tun. Der Kompost kann also verwendet werden.

Wenn jetzt Raps aufläuft, Unkräuter oder Kulturen werden erst Fruchtfolgerelevant, wenn sie so lange stehen, dass eine darauf spezialisierte Krankheit einen kompletten Entwicklungszyklus durchlaufen kann. Sprich, ein Pilz muss Sporen gebildet haben, damit er die nächste Kultur auch befallen kann. Sonst wäre er mit dem entfernen von befallenem Gemüse auch weg.

Also wenn du den Raps jetzt einarbeitest oder kompostierst, sind da vermutlich weder weiße Fliege noch falscher Mehltau noch Kohlhernie noch sonstwas drauf was seine Entwicklung abgeschlossen hat und kann deshalb keinen Schaden in der Folgekultur machen.

Wie holt man sich Krankheiten rein? Evtl mit der Jungpflanze, das ist aber eher selten, meistens kommen sie durch Wind, Tiere usw. Sie sind halt einfach da wie Saharastaub auch manchmal in der Luft ist.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #3 am: 27. April 2024, 08:18:35 »

Danke euch. Flammeri: Wegen Zerstörung von Pilzsporen: Nur bei einer Heissrotte oder? Ich erreiche hier auf meinem Hobbykompost niemals die Temperaturen, die die Profianlage auf der anderen Seite der Felder hat... Dort dampfts immer...

Mein ist Kind aufgestanden, auf in den Tag! Thuja antworte ich später...
Gespeichert

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17022
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #4 am: 27. April 2024, 08:30:15 »

Wenn man die Heißrotte nicht hinbekommt sollten keine Bodenbürtigen Pilzkrankheiten mitkompostiert werden. Kohlhernie, Sclerotinia, Zwiebelrost, Phytophthora infestans usw
Wenn man die Fruchtfolge sauber halten möchte, bei vorhandenem Befall Sporenabtötende Fungizide einsetzen. Gibts nicht für den Hobbygarten, deshalb die Pflanzen bei ersten Anzeichen vernichten. Pelargonsäure kann hier bei größeren Beständen helfen, da geht das absterben des Wirtes schneller als beim mit der Fräse einarbeiten, so das die Schaderregerentwicklung unterbrochen wird und nicht sich doch noch auf eingearbeiteten Pflanzenteilen wie Wurzelhals fertig entwickelt. Kohlstrünke brauchen manchmal recht lange, bis sie verrotten. 

Das Vorgehen mag seltsam klingen, aber es hält den Boden gesund.
« Letzte Änderung: 27. April 2024, 08:31:50 von thuja thujon »
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17022
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #5 am: 27. April 2024, 08:37:32 »

Hier mal Zwiebelrost, Puccinia allii. Die Zwiebelsorte rechts ist resistent, der Knoblauch links nicht (fehlende Züchtung, da er keine Samen bildet). Das orangene sind die Pilzsporen, die überleben jahrelang im Boden. Sowas darf also eigentlich nicht passieren. Auf dem Beet und 20m weiter sollte man also mal 10 Jahre nichts für Zwiebelrost anfälliges anbauen. Dazu zählt Schnittlauch, Porree usw.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #6 am: 27. April 2024, 18:49:49 »

 :o :o :o

Ist das auch Zwiebelrost in meiner Knoblauchplantage? Oh nein!
Gespeichert

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #7 am: 27. April 2024, 19:06:54 »

Ja es sieht richtig nach Rostpunkten aus  >:( Oh mann... Und im oberen Teil wollte ich dieses Jahr eigentlich alle Zwiebelgewächse zusammen mit den Doldenblütlern machen, darum steht da ja auch der Knoblauch seit letztem Herbst. Was mach ich jetzt? Kann man den noch essen / lagern oder ist alles für die Tonne bzw. den Müllcontainer?
Gespeichert

ringelnatz

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1846
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #8 am: 27. April 2024, 20:01:08 »

Da du dein Gemüse nicht verkaufen musst, und daher wahrscheinlich mit etwas schlechterer Qualität und Ertragsmengen leben kannst, würde ich gar nix machen.
Außer mir vielleicht einen anderen Ort für die Zwiebelgewächse suchen..?

Mein Knoblauch hat sowas auch - glaube ich. Zumindest kommt mir diese Färbung bekannt vor. Gibt trotzdem gute Erträge.
Frühlingszwiebeln sind das einzige andere zwiebelige, was ich anbaue, zuletzt sogar über Winter - erfreut sich bester Gesundheit.
Richtige Zwiebeln werden bei mir wegen der Fliegen nichts - nie..!
Gespeichert

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #9 am: 27. April 2024, 21:54:13 »

In einem anderen Thead von Solosunny (Was hat mein Lauch?) klang es auch nicht sooo wild... Und der Wind bläst normalerweise aus Südwest, der Knoblauch und fast alle Zierallium wachsen im Nordosten, also putze ich morgen mal durch (befallen Blätter weg, stark befallene Pflanzen ausgraben). Die Knoblauch Plantage ist am Wichtigsten, aber noch nicht sooo orange wie manche Zierallium und alte Knobläuche, die die Rosen hätten vor Pilzen schützen sollen (Ironie des Tages) und ich letztes Jahr nicht ausgegraben hab. Hab da in letzter Zeit gar nicht so genau hingeschaut, war mehr im südlichen Teil am Umkraut wegmachen / Klettergerüste bauen. Die Winterheckenzwiebeln sehen noch gut aus, das würde mich dann wirklich fuchsen wenn die das bekommen. Die haben nur weisse Punkte. Unten nochmal ein Foto vom Rost, das wird er schon sein.  :-X
Gespeichert

Thamarin

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 24
  • CH, 8b
Re: Fruchtfolgefrage
« Antwort #10 am: 27. April 2024, 22:17:43 »

So und jetzt noch die Antwort auf Thujas Post weiter oben:

Ja, dass der Blumenkohl mehr Nährstoffe braucht als der Salat daran glaub ich schon. Ich dachte ich kann das mit Dünger kompensieren (Kompost / Mist / Hornspäne). Aber darauf achten, dass nicht Starkzehrer nach Starkzehrer am selben Ort wächst darauf verzichte ich im Namen meiner geistigen Gesundheit (nachdem meine Excel Tabelle zur Fruchtfolge und den Pflanzenfamilien schon x Stunden in Anspruch genommen hat... Wobei ja die Starkzehrer glaubs vor allem Brassicas, Nachtschatten und Kürbisgewächse sind und die kommen nicht nacheinander gemäss meinem ausgeklügelten Plan).

Der Plan ist:
A Nachtschatten (eigentlich nur Kartoffeln, Rest in Kübeln) & Winden (Süsskartoffel)
B Hülsenfrüchte und Gräser (Mais)
C Cucurbitae
D Gründüngung gemischt mit Blumen, die nicht mit Gemüsen verwandt sind

E Brassicas & Gänsefüsse
F Dolden / Zwiebeln
G Korbblütler
H Gründüngung mit Blumen

Wegen den gekalkten Böden: Unser Wasser ist schon sehr kalkhaltig und wir sind auf Juragestein, das meine ich auch kalkhaltig ist - da muss ich glaubs nicht noch extra - moment, womit "kalkt" man denn überhaupt? Gesammelte Eierschalen? Urgesteinsmehl? Und ist das dann gut für die Doldenblütler und Zwiebelgewächse wenn der Boden gut gekalkt ist vom Vorjahr?

Und Ringelnatz wegen Zwiebeln woanders hinsetzen: Aber auf dem Papier hatte ich eine so schöne Ordnung wo was hinkommt! Wow ich dachte ja schon dass ich das im Verlauf werde anpassen müssen aber noch vor dem Beginn schon alles wieder umkrempeln...  :-X
« Letzte Änderung: 27. April 2024, 22:23:21 von Thamarin »
Gespeichert
Seiten: [1]   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de