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[sempervirens]

Ich bin heute an einem Park und habe eine sehr große weißblühende Kastanie gesehen, die komplette Baumscheibe war Pflanzenleer, weder war die Fläche gemulcht noch sah es aus als würde die Baumscheibe freigehalten werden. Es war einfach Blanke erde und viele Mini Kastanien Bäume.
Da Frage ich mich wächst nichts unter einer Kastanie ?
Ich hatte mal gelesen, dass Kastanien einen Farbstoff   Gerbsäure  Gerbstoffe oder ähnliches in ihrem Laub enthalten der mehr oder weniger toxisch/unterdrückend für andere Pflanzen sei, könnte das damit zusammenhängen ?

[alfalfa]

Wir hatten früher grosse Rosskastanien an der Einfahrt. Da wuchs auch nichts drunter. Und ich habe auch nicht geschafft, darunter etwas anderes ausser Schneeglöckchen anzusiedeln
Kastanien machen ja auch ziemlich tiefen Schatten, damit hat es bestimmt auch zu tun. Von Stoffen im Laub, welche für andere Pflanzen unbekömmlich sind, wusste ich bisher nicht.

[rocambole]

Unter meiner Walnuss ist ein Staudenbeet - knallevoll mit Astern, Phlox, Geißbart und vielem anderen. Der Baum ist riesig und das Laub enthält ebenfalls viel Gerbsäure, ich räume es also im Herbst ab (und verteile es mit Buchen- und Magnolienlaub gemischt gehäckselt wieder dort und in anderen Beeten).

Ich sehe absolut keinen Grund, warum das bei Kastanien nicht auch gehen sollte, ggf. etwas aufgeastet für mehr Licht. Nachbarn haben Rasen und eine Hainbuchenhecke unter  ihrer Kastanie, in einer Straße in der Nachbarschaft standen uralte K. als Allee, auch dort tummelte sich auf den Streifen zwischen Fußweg und Straße einiges an Grünzeug.

[rocambole]

Und eventuell - ehe wir noch Threads für jede zu unterpflanzende Baumart bekommen, wir hatten ja gerade schon die Esche - könntest Du das Thema im ersten Beitrag verallgemeinern (über ändern)? Dann sind die Tipps nicht überall verstreut.

[sempervirens]

@Alfafla ja Früjahrs Geopyhten haben oftmals eine hohe Toleranz gegenüber dem Einfluss von Laub und deren Inhaltsstoffen. Aber schön das sich meine Beobachtung mit deiner Erfahrung deckt

@rocambole Gut zu wissen, das da irgendwas wächst dachte ich mir schon und hoffte ich auch. Ich fand es zumindest bemerkenswert, wie wenig das war. Sogar der Giersch machte einen Bogen um die Baumscheibe ist aber unter den anderen Bäumemn die angrenzen sehr dicht vertreten. Vereinzelt konnte ich Geum und Ficaria verna und hauptsächlich Kastaniensämlinge sehen.

Ich persönlich fände ja das Farne sicherlich schön unter so einer Kastanie aussehen würde, aber vermutlich ist es dann doch sehr dunkel.

Bezogen auf die Gerbsäure, das hat eher weniger Einfluss auf den Boden-Ph oder ?

@Bezogen auf die Threads: ich habe ganz bewusst ein neuen aufgemacht, da eine Esche im Vergleich zu einer Kastanie ganz anders zu begrünen ist meiner Ansicht nach. Es wäre entsprechend sinnvoll einen Thread für Bäume mit der Gerbsäure-"Problematik" zu haben. Ich hatte jetzt nach Kastanie gesucht und keinen Thread darüber gefunden. Wenn Walnüsse oder Eichen ähnliche Standorte erschaffen gebe ich dir recht und es wäre Sinnvoll dies zu verallgemeinern, oder entsprechend diese Threads zu nutzen. Ich gebe dir ebenfalls recht, dass es nicht sehr übersichtlich wäre für jede Baumart einen eigenen Thread aufzumachen. Auf der anderen Seite kommt jeder Baum, aber auch mit seinen Eigenheiten. Ich habe jetzt einfach mal diesen Thread verallgemeinert. Bei dem Beitrag mit der Esche ging es ja auch ganz spezfisch, um die Neuanlage eines Staudenbeetes an dem Standort, der durch Betonwand ja noch etwas anders war als einfach einen freistehnden Großbaum zunehmen. Dieser Beitrag ist aus Kuriosität entstanden und ich dachte wenn man eine Frage hat/ sich wundert lieber den Gedanken verschriftlichen. Ich hoffe es ist auf diese Weise in Ordnung.

[rocambole]

Keine Ahnung, ich messe nicht den ph-Wert in den Beeten, sondern pflanze das, was gedeiht, natürlich geht ein Versuch auch mal daneben.
Generell behindert zu viel Gerbsäure das Wachstum, siehe Rindenmulch

[Mufflon]

Wenn Du sagst, der Baum steht im Park, liegt das sicher an der Standard arbeitsweise der MA dort.
Im Spätherbst wird alles Laub abgeräumt mit Laubbläsern, deswegen fehlen Humus und damit Beipflanzungen.
Ab Frühjahr wird gemäht, und damit auch die Baumscheibe sauber gehalten.
Hier wird gerade umgestellt und ein Teil der Baumscheiben bepflanzt, allerdings sitzen die Leute gerne am Stamm unter den Bäumen, 2 Bepflanzungen wurde quasi mit dem Hinterteil wieder geplättet.

[thuja thujon]

Es hat eigentlich garkeinen Einfluss auf den Boden pH. Man sollte auch nicht von Gerbsäuren reden, sondern von Gerbstoffen. Die breite biologische Wirksamkeit gegen Mikroorganismen, Pilze, Pflanzen usw hat praktisch deutlich mehr Relevanz als die Säurewirkung.

Die biologische Wirkung können diese Breitbandgifte nur entfalten, wenn sie auch mit den Organismen in Kontakt kommen. Dazu muss zB Regen, welcher Gerbstoffe evtl aus den Blättern spülen könnte, durch die Krone auch bis zum Boden kommen. Das ist oft nicht gegeben. Und wenn der Boden darunter doch mal nass wird, freuen sich die Mikroorganismen und explodieren in ihrer Population. Dann ist die Giftfracht der Gerbstoffe auch schnell mal hinten anstehend.

Wenn Rasen usw darunter wächst, wird vermutlich Licht hinkommen, auch mal gewässert werden und das Laub weggeräumt. Im Park ist die Pflege oft doch eine andere.

[sempervirens]

@Mufflon gemäht wird scheinbar nicht, denn die Kastaniensämlinge sehen tatäschlich schon aus als wären sie 1-2 Jahre in Ruhe gelassen worden und unter anderen Bäumen wächst "Unkraut" wie bspw Giersch

Laub wird aber vermutlich schon entfernt, denn so schnell verwittern sollte Kastanienlaub ja nicht

@Thuja danke für den Hinweis es sind also Gerbstoffe die eher wie ein Gift auf die Organismen wirken ? So wie ich jetzt mal recherchiert habe, scheint es auch so zu sein das manche Bäume mehr Gerbstoffe im Blatt, Rinde, Wurzeln oder in fast allen Baumbestandteilen haben. Im Fall der Kastanie würde also auch das "lebende" Laub am Baum bei Regen entsprechenden Stoffe an den Boden abgeben ?

[tomma]

Ich glaube eher, dass unter Kastanien, wenn sie nicht ausgelichtet werden, hauptsächlich Lichtmangel herrscht. Außerdem ziehen sie Wasser und Nährstoffe. Rasen, der sehr lichthungrig ist, kommt mit den Bedingungen schon gar nicht klar. Die Gerbstoff-Geschichte ist in dem Zusammenhang meines Erachtens sowieso nachrangig zu bewerten. Beispiel: Eichen. Deren Blätter enthalten deutlich mehr Gerbstoffe, soweit ich weiß. Trotzdem entwickelt sich unter Eichen häufig eine schöne Krautschicht. Die Krone ist eben viel lockerer, und dadurch gelangen zumindest Streulicht und Wasser bis zum Boden.
Kastanienlaub, gemischt mit anderem Laub, ergibt schönen Kompost, wie schon vorher erwähnt wurde.

[häwimädel]

Wenn Du sagst, der Baum steht im Park, liegt das sicher an der Standard arbeitsweise der MA dort.
Im Spätherbst wird alles Laub abgeräumt mit Laubbläsern,...

was angesichts der Kastanienminiermotte nicht ganz sinnlos erscheint.  Und nachdem dort unter anderen Bäumen sehr wohl etwas wächst, wenn auch nur Giersch und Gras Unkraut, wie sempervirens oben schreibt, differenzieren die MA vielleicht doch etwas.

[sempervirens]

Gutes Gegenbeispiel mit der Eiche. Die Rinde der Eiche soll sehr Gerbstoffhaltig sein, das Laub ist ebenfalss Gerbstoffhaltig. Die einzige Zahl die ich auf die Schnelle finden konnte

Gerbstoffe (6 - 11 %)

.

Fast alle großen Eichen die ich kenne sind auch viel höher aufgeastet als Kastanien und der Schatten unter alten Eichen würde ich auch als heller wahrnehmen. ich habe auch das Gefühl das eine Kastanie vie lfrüher beginnt seine Krone in die Breite auszubauen

@häwimädel also unter der Kastanie wuchs kein Giersch, nur Nelkenwurz und Ficaria verna

[häwimädel]

Das habe ich auch nicht geschrieben.

... und unter anderen Bäumen wächst "Unkraut" wie bspw Giersch
...

Zugegeben, das Gras habe ich dem Unkraut angedichtet, und werde das oben ändern.

[Mufflon]

Wenn Du sagst, der Baum steht im Park, liegt das sicher an der Standard arbeitsweise der MA dort.
Im Spätherbst wird alles Laub abgeräumt mit Laubbläsern,...

was angesichts der Kastanienminiermotte nicht ganz sinnlos erscheint.  Und nachdem dort unter anderen Bäumen sehr wohl etwas wächst, wenn auch nur Giersch und Gras Unkraut, wie sempervirens oben schreibt, differenzieren die MA vielleicht doch etwas.

Das wäre tatsächlich ein guter Grund, aber unser Park hier wird täglich sauber gepustet entlang der großen Wege, auch zwischen sämtlichen Sträuchern, alle anderen Wege einmal pro Woche bis 2m neben dem Weg, alles andere bleibt liegen.

[sempervirens]

Hab leider kaum Bilder gemacht aber so sah das aus

Löwenzahn wächst da auch noch