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Autor Thema: Apfelbaum Schorf? Was tun?  (Gelesen 2061 mal)

alraun

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Apfelbaum Schorf? Was tun?
« am: 17. Mai 2024, 09:38:28 »

Hallo zusammen,

ich habe letzten Herbst ein Apfelbäumchen gepflanzt (Sorte "Karneval" auf Unterlage M26). Hat auch reichlich geblüht und Früchte angesetzt. Vor ein paar Tagen sind mir braune Flecken auf den Blättern aufgefallen. Ist das Apfelschorf? Eigentlich sollte das eine resistente Sorte sein. Das Wetter war bei uns im Süden gar nicht so schlecht bis auf die 2 kühlen und etwas regnerischen Wochen im April. Aber das sollte eine schorfresistente Sorte doch abkönnen.
Was kann soll ich denn zum jetzigen Zeitpunkt tun? Wenn er das ein Mal hat, kommt das dann nächstes Jahr wieder? Der Baum ist noch sehr klein und überschaubar. Soll ich die befallenen Blätter abzupfen?

Ich seh gerade, mein Bild ist nicht soo aussagekräftig, aber man kann es erkennen, oder?
Danke für eure Mühe!
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #1 am: 17. Mai 2024, 14:31:02 »

"Karneval" ist eigentlich schorfresistent, wird behauptet. Sieht trotzdem nach Blattschorf aus.
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Bergischer Apfel

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #2 am: 17. Mai 2024, 14:38:22 »

Karneval hat eine Rvi6-Resistenz von Malus Floribunda, welche schon länger flächig durchbrochen ist. Es ist wohl unterschiedlich je nach Sorte, einzelne sind sogar recht robust, die haben dann wahrscheinlich noch weitere Resistenzen/Toleranzen.
Bei mir sind es dieses Jahr neben den typischen anfälligen Sorten besonders solche mit Rvi6 die schon früh Schorf zeigen. U.a. Goldrush.
Es würde mich also nicht wundern wenn dein Karneval Schorf hat.

So lange es sich im Rahmen hält und der Baum trotzdem gut wächst würde ich nichts dran machen. Es gibt vielleicht ein paar Hausmittel, so in Richtung Backpulver, Natron, Milch o.ä. Da kenne ich mich aber nicht aus.

Hier mal ein Vergleichsbild von dem Schorf bei der nicht-resistenten Sorte Starcats, vielleicht hilft das ja:
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thuja thujon

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #3 am: 17. Mai 2024, 14:53:57 »

Es gibt vielleicht ein paar Hausmittel, so in Richtung Backpulver, Natron, Milch o.ä. Da kenne ich mich aber nicht aus.
Früher gabs Blattdünger mit Phosphonat. Jetzt nicht mehr. Natron wirkt nicht ausreichend, Backpulver nicht besser wie Wasser und Milch nur gegen echten Mehltau. 

Dank der ständig wachsenden Auswahl an schorfresistenten Sorten kann ein Grossteil der Behandlungen gegen diese Krankheit mittlerweile eingespart werden (siehe erstes Bild). Genauer gesagt, sind die sogenannten «resistenten» Sorten jedoch nur «tolerant» gegenüber der Krankheit. Deshalb sind Behandlungen besonders in den Zeiträumen, in denen das Infektionsrisiko erhöht ist, oftmals weiterhin erforderlich, um die Qualität des Ernteguts zu garantieren und die geringe Anfälligkeit der Sorte langfristig zu erhalten.
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #4 am: 17. Mai 2024, 18:26:20 »

Phosphonat war gegen Apfelschorf nicht besonders wirksam. Das war maximal für vorbeugende Behandlungen vor anderen Fungiziden drin. Im Erwerbsanbau häufig genutzte Fungizide basieren z.B. auf Dodin, Syllit etwa. Für Privatanwender ohnehin nicht erlaubt.

Man kann mit schwefelhaltigen Mitteln bekämpfen. Dafür ist aber Spritzzeitpunkt entscheidend, es gibts Warndienste die Infektionswerte sagen. Ich würde nur sichtbar befallene Blätter abreissen und entsorgen, im Herbst das Falllaub konsequent beseitigen.
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555Nase

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #5 am: 18. Mai 2024, 00:26:33 »

Wenn ich erste Anzeichen von Befall sehe, behandele ich mit Duaxo universal Pilzfrei und der Schorf breitet sich nicht weiter aus. Manche befallene Apfelsorten werden unbehandelt nicht größer als Walnüsse und sind ungenießbar.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

alraun

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #6 am: 18. Mai 2024, 11:15:09 »

Hmmmm, okay, dann werde ich vielleicht mal die am schlimmsten befallenen Blätter abmachen, Duaxo hilft wahrscheinlich, kommt aber für mich nicht in Frage.
Die Seite von thuja ist ganz interessant, es gibt anscheinend bei den Bikarbonaten einen Unterschied zwischen Kaliumbikarbonat (in manchen Backpulvern enthalten ) und Natriumbicarbonat (Natron). Verwendet wird anscheinend das Kaliumbikarbonat, darum hilft wahrscheinlich Natron nicht. Ich werde es aber trotzdem mal probieren, weil ich es da habe. Prinzipiell geht es ja wahrscheinlich drum, den pH-Wert zu verändern.
Habe ich es richtig verstanden, dass bei entsprechender Entsorgung des Laubes der Schorf nicht unbedingt nächstes Jahr wiederkommt? Vorausgesetzt die Wetterbedingungen passen oder man spritzt prophylaktisch ein pflanzenstärkendes Mittel, z.B. Schachtelhalm oder prophylaktisch mit Natron?
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #7 am: 18. Mai 2024, 20:34:57 »

Manche befallene Apfelsorten werden unbehandelt nicht größer als Walnüsse und sind ungenießbar.

Sowas darf einmal passieren, passiert es öfter dann wird die Sorte thermisch verwertet.
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555Nase

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #8 am: 19. Mai 2024, 01:25:15 »

Manche befallene Apfelsorten werden unbehandelt nicht größer als Walnüsse und sind ungenießbar.

Sowas darf einmal passieren, passiert es öfter dann wird die Sorte thermisch verwertet.

Stimmt, würde ich heute sofort machen, damals hatte ich noch paar andere Flausen im Kopf. War auch so ein Fenzl Baum. Nach der Behandlung erschienen schöne große Äpfel, ähnlich eines Gala, wurde dann aber nach und nach umveredelt.
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Aromasüß

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #9 am: 20. Mai 2024, 04:54:12 »

... wird die Sorte thermisch verwertet.

Solange der Baum noch klein ist und Du Dich noch wenig mit ihm abgeplagt hast, ist die "thermische Verwertung" klar zu bevorzugen.
Ich plage mich seit vielen Jahren mit meinem einzigen großen Apfelbaum im Garten herum, der in ungeeigneter Lage eine Schorf- und Mehltauschleuder ist (Idared).

Noch schlimmer sind die Neuzüchtungen wie Karneval (für die Obstplantagen, nicht für Gärtner), die "Resistenz" versprechen und dieses großmäulige Versprechen oft nur einige Jahre lang halten - gerade lang genug für den Lebenszyklus einer Generation M26-Kümmerlinge einer Plantage, aber nicht lange genug für einen Baum.

Wenn die Chemotherapie in der Plantage nicht mehr hilft, kommt danach die nächste "Neuheit". Das nennt sich Sortenkarussell.

Besser ist es, eine bewährte robuste alte Sorte zu nehmen, die dafür bekannt ist, dass sie nicht für Schorf anfällig ist.
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555Nase

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #10 am: 20. Mai 2024, 05:04:46 »

Besser ist es, eine bewährte robuste alte Sorte zu nehmen, die dafür bekannt ist, dass sie nicht für Schorf anfällig ist.

Gibt es so eine alte, robuste Sorte auch mit schmeckenden und lagerfähigen Äpfeln ?
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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #11 am: 20. Mai 2024, 07:49:26 »

Gibt es so eine alte, robuste Sorte auch mit schmeckenden und lagerfähigen Äpfeln ?

Nachdem Du 2200 Mails überwiegend im Forum Obst geschrieben hast, stellst Du eine solche Frage?
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #12 am: 20. Mai 2024, 09:13:34 »

Gibt es so eine alte, robuste Sorte auch mit schmeckenden und lagerfähigen Äpfeln ?

Kommt auf deinen Geschmack an. Es gibt zum Beispiel keine neue, robuste Sorte mit mir schmeckenden und lagerfähigen Äpfeln.
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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #13 am: 20. Mai 2024, 15:48:30 »

Gibt es so eine alte, robuste Sorte auch mit schmeckenden und lagerfähigen Äpfeln ?

Nachdem Du 2200 Mails überwiegend im Forum Obst geschrieben hast, stellst Du eine solche Frage?

Naja, weil ich die Eierlegendewollmilchsau bei 2200 Versuchen noch nicht gefunden hab und sich das Problem mit pflanzen von nur einer alten Sorte nicht lösen läßt. Der schönste und gesündeste Baum nützt mir nichts, wenn die Äpfel geschmacklos mehlig sind. Einem kranken Baum mit guten Äpfeln kann man nachhelfen, aber das will auch wieder keiner. Sicherlich gibt es gute Alternativen, die kann ich mir aber nicht aus 20200 Sorten raussuchen, deshalb meine Frage zu einer Empfehlung. :)
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cydorian

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Re: Apfelbaum Schorf? Was tun?
« Antwort #14 am: 20. Mai 2024, 16:20:55 »

Die neuen Sorten fliegen ja sowieso fast alle raus wegen Kriterium "Lagerfähigkeit". Das interessiert heute keine Sau, weil die Züchtung sich zu 150% auf kommerziellen Anbau konzentriert. Also werden bessere Herbstäpfel gezüchtet, im CA-Lager bis Juni, im Naturlager bis Dezember, im heutigen Betonkeller-Lager noch kürzer. Sorten der letzten 30 Jahre, die wenigstens bis April essbar sind, kannste an einer Hand abzählen, wenn überhaupt.
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