Hallo Garten- und Tierfreunde,
so was habe ich auch noch nicht erlebt!
Vor drei Wochen bemerkte ich zum ersten Mal einen Gockel, der majestätisch unsere Wiese abschritt und sich hier einen Wurm, dort einen Käfer pickte. Das fanden wir interessant und lustig.
Nun waren wir zwei Wochen in Tirol. Die Zeit hat der Herr genutzt, sich bei uns im Garten häuslich einzurichten und von allem Besitz zu ergreifen. Die ehemals gemulchten Beete sind so durcheinandergescharrt, daß von dem Mulch nichts mehr zu sehen ist. Besonders gern mag er wohl Kürbisse, denn einen ca. 12 cm großen Hokkaido hat er ausgehöhlt, einen weiteren ca. 8 cm großen schon kräftig angepickt. Tomaten stehen auch auf seiner Speisekarte, er höhlt sie so geschickt von unten aus, daß man im ersten Moment meint: "oh, da wird ja eine reif", aber wenn man sie anfaßt, hat man die Bescherung in der Hand. Dem Salat hat er eine Kurzhaar-Punkfrisur verpaßt.
Blöderweise ist unser Garten der einzige in der näheren Umgebung, in dem Gemüse wächst.
Er ist ziemlich schlau, weiß genau, wohin er sich verziehen muß, damit ich ihm nicht zu nahe kommen kann und gackert empört, wenn ich ihn vertreiben will, läßt sich aber nicht abschrecken. Ich weiß zwar, wie ich ihn fangen kann, nämlich nachts, wenn er sich unter einem Kirschlorbeer, der vom Nachbarn zu uns herüber wächst und einen Lagerplatz für Bretter und Kompostsäcke beschattet bzw. regenfrei hält, zum schlafen hinsetzt, aber was dann?
Ich würde ihn ja gern in liebevolle Hände abgeben bzw. herausfinden, von wo er entlaufen ist. Werde wohl mal herumfragen müssen. Vielleicht haben wir dann ja noch eine Chance auf den dritten Kürbis, der zur Zeit stolze zwei Zentimeter mißt.
Equisetum
Schade, der leuchtend rote Kamm kommt auf dem Foto nicht zur Geltung.