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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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|25|3|Ein guter Purler beweist Contenance bis in die Abendstunden. (Thomas zum Forumstreffen im Vorgebirge 2014 ;) )

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Autor Thema: Komposterde sieben  (Gelesen 27368 mal)

Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #15 am: 17. Januar 2004, 12:33:51 »

Wer Rindenmulch auf die Beete verteilt, kann auch Häcksel verteilen, es geht - teilweise - um die Optik. Der Vorteil der vorherigen Kompostierung ist, daß die sauren Bestandteile des Holzes abgebaut werden und daß der vorübergehende Stickstoffbedarf beim biologischen Abbau auf dem Komposthaufen und nicht auf dem Beet stattfindet.
Sieben soll ja auch nur den gröbsten Grobanteil rausholen, ganze Äste udgl. Blumentöpfe und -kistchen wollen halt einmal mehr Feinanteil.
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Wolfgang

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #16 am: 21. Januar 2004, 16:50:54 »

Ich kompostiere bisher immer (gehäckselt) auf der Fläche, weil ich noch keinen Komposter habe. Ich räume die Beete aber auch erst im Frühjahr auf, so dass die neuen Blätter schnell alles bedecken. Stickstoff musste ich bisher nicht nachdüngen. Macht das nicht schon der Regen?
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Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #17 am: 21. Januar 2004, 16:57:10 »

Wieso der Regen? So viel Stickoxide sind wieder nicht drin ;D
Saurer Regen enthält eher Schwefeloxide...
Der biologische Abbau verbraucht Stickstoff zur Eiweißbildung, beim fertigen Kompost kommt der Stickstoff wieder zurück.
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Susanne

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #18 am: 21. Januar 2004, 18:30:01 »


Woher kommt und wohin verschwindet denn der Stickstoff, der bei der Zersetzung von Häcksel verbraucht wird? Und wieso ist er wieder da, wenn man nicht flächig, sondern im Behälter kompostiert? Das wollte ich schon immer mal wissen...


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Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #19 am: 21. Januar 2004, 18:43:45 »

Der Stickstoff wird der Umgebung entnommen und fehlt daher während der Reifung des Komposts den Pflanzen. Wenn im Kompost eine Stickstoffquelle ist (Hornspäne...), dann trägt diese zur Versorgung bei und es bleibt der Umgebung mehr. Steht nur der vorhandene Stickstoff zur Verfügung, braucht halt die Zersetzung länger. Nur wenige Bodenlebewesen können Stickstoff aus der Luft verwerten (die in den Leguminosen z.B., daher sind diese als Gründüngung auch so gut).
Ist der Kompost reif, sterben die Eiweißträger wieder ab und der in ihnen gebundene Stickstoff wird nach Abbau wieder pflanzenverfügbar.
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Susanne

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #20 am: 21. Januar 2004, 22:36:21 »


Danke, Günther!

Mir hat man in der Fachberaterausbildung beigebracht, daß Rasenschnitt ein starker Stickstoffdünger sein soll. Und das betraf keinen Leguminosen-Rasen...
Wie ist denn das nun wieder zu verstehen?

Wenn ich etwas von einer Pflanze abschneide, und dann das Abgeschnittene als Mulchschicht bei der Pflanze liegenlasse, dann kann doch eigentlich nur kurzfristig, also während des Zersetzungsprozesses, ein Stickstoffmangel bei der Pflanze entstehen -- welcher aber wieder ausgeglichen wird, wenn dieser Prozeß abgeschlossen ist, weil die Eiweißträger ins Gras beißen, ja? ???
Also ist das nur eine Frage der Zeit und der Geduld und gar kein echter Mangel, sondern nur ein vorübergehender?


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Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #21 am: 21. Januar 2004, 23:25:00 »

Der Stickstoffgehalt von Gründünger ist primär durch den Gehalt an Eiweiß bedingt.
Leguminosen liefern zusätzlich Stickstoff in den Boden, weil sie in ihrem Wurzelsystem Bakterien in Knöllchen haben, die Luftstickstoff binden, zum Unterschied von anderen Pflanzen, die den Stickstoff (prinzipiell als Nitrat) schon in gebundener Form aus dem Boden aufnehmen. So können diese Pflanzen auch auf mageren armen Böden gedeihen und dann beim Verrotten den Stickstoff in pflanzenverfügbarer Form an den Boden abgeben.
Langfristig ist die Stickstoffbilanz des Komposts/Mulchmaterials ungefähr ausgeglichen, kurzfristig, bis zum endgültigen Verrotten, kann schon ein gewisses Stickstoffdefizit entstehen.
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Susanne

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #22 am: 22. Januar 2004, 12:43:51 »



Kapiert... Danke!


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Toni

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #23 am: 20. Februar 2004, 07:11:42 »

Hier hab ich auch noch eine Frage. Ich habe mal gehört, dass man kein Unkraut auf den Komposthaufen geben sollte, da es nicht richtig verrottet und wenn man die Erde dann auf die Beete macht, man sich vor Unkraut nicht mehr retten kann. Ich habe jetzt immer das Unkraut zum Entsorgen gefahren. Kann ich mir das sparen???
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Susanne

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #24 am: 20. Februar 2004, 09:51:21 »

Ob du dir das sparen kannst, hängt von verschiedenen Punkten ab.

Ein guter Kompost entwickelt so hohe Temperaturen, daß er einen Großteil der vorhandenen Samen abtötet.
Allerdings habe ich von Vogelmiere gelesen, daß die Samen 500°C überleben, und die entwickelt der Kompost beileibe nicht.

Andererseits ist Vogelmiere ein feiner Salat und die Lieblingsspeise der Wellensittiche und Kanarienvögel, insofern kann man die Pflanze nicht pauschal als "Unkraut" verdammen.

Ähnliches gilt für Giersch. Nachdem einige Leute ihre Vorliebe für Giersch als Gemüsepflanze entdeckt haben, herrscht in manchen Gärten Gierschmangel. Auch Löwenzahn und Brennnesseln könnte man unter diesem Punkt einreihen, allerdings handelt es sich bei Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln auch um Pflanzen, die sich über ihre Wurzeln im Kompost weitervermehren würden.

Anders ist es bei Schachtelhalm, Queckengras und Disteln. Das sind wenig schmackhafte Pflanzen, die mit ihren Wurzeln im Kompost weiterwachsen. Es ist mühsam, sie dann alle beim Ausbringen des Komposts auszulesen. Deshalb werfe ich diese Wildkräuter nicht auf den Kompost.

Eine einfache Methode, um auch Wildkräuter zu kompostieren ist, sie in Eimern zu sammeln, mit Wasser aufzugießen und verfaulen zu lassen. Etwas Gesteinsmehl verhindert, daß die Pampe stinkt.
Nach ein paar warmen Tagen sind sie derart hinüber, daß sie nicht mehr weiterwachsen würden. Dann kann man den ganzen Eimer problemlos auf dem Kompost auskippen.

Da du große Angst vor "Unkraut" zu haben scheinst... lege dir ein paar preiswerte Tüten einjähriger Sommerblumen zu - Phacelia, Jungfer im Grünen, Löwenmäulchen, Kornblumen, Ringelblumen, Tagetes, oder auch Buschbohnen - und säe sie an den freien Stellen im Garten aus. Dort wo schon was wächst und der Boden bedeckt ist, hat das Wildkraut kein Interesse.
Alternativ kannst du freie Stellen mit offenem Boden mulchen. Das braucht nicht mit gekauftem Rindenmulch zu geschehen, auch Rasenschnitt, gehächselter Baumschnitt, Stroh, Sägespäne oder feiner Kies kann zum Mulchen verwendet werden.

Bevor du nun alles ausrupfst und vernichtest noch eine Überlegung:
Grundsätzlich haben auch Wildkräuter Sinn und Wert. Zum Beispiel kann Schachtelhalmkraut für Spritzmittelbrühe verwendet werden, Löwenzahn ist eine tolle Bienenweide, Disteln und Brennnesseln sind für unsere heimischen Schmetterlinge überlebensnotwendig.
Deshalb überlege dir, ob du nicht einen Teil deines Gartens naturbelassen erhalten willst.


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ulla

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #25 am: 20. Februar 2004, 10:13:18 »

Susanne

Deine Antwort kann ich aus vollem Herzen unterstützen!
Und mit der Methode, Unkraut erst zu verjauchen, habe ich gute Erfolge erzielt. So geht irgendwie doch alles über den Komposthaufen.

Man sollte die Natur nicht in Gut und Böse einteilen. Alles hat seinen Sinn. Ein paar wilde Ecken im Garten sind ein Naturerlebnis, wo sich unvermutet Tiere einstellen, die dann beobachtet werden können. Ich möchte sie nicht missen.

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Ulla

Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #26 am: 20. Februar 2004, 10:30:11 »

Nunja. Edle Ansichten helfen einer verzweifelten Gärtnerin nicht weiter. Über den Sinn von Dickmaulrüsslern, spanischen Wegschnecken, und Trichinen läßt sich eher nicht streiten. Und ein mit Winden, Sauerklee, Giersch, Quecke, Schachtelhalm, usw., versauter Garten ist mal keine wünschenswerte Erscheinung. Da helfen alle Euphemismen zur Vermeidung von "Unkraut" nicht weiter.
Wie oben schon gesagt, ein gut geführter (!!!) Komposthaufen wird mit Unkraut mit Ausnahme mancher Samen durchaus fertig. Hartnäckige Sämereien überleben auch die Verjauchung.
Totale Unkrautbekämpfung auf "biologische" Art ist zeitaufwendig und mühsam. Gründüngung und unterarbeite der Pflanzen hilft, auf kleineren Flächen kann auch das vollständige Abdecken (Plastikfolie) über mindestens eine Vegetationsperiode hilfreich sein, auf alle Fälle bleibt aber auch dann noch genug übrig, um längere Jätearbeiten notwendig zu machen.
Ein Totalherbizid, korrekt angewandt, hat eine bestimmte Wartezeit, die angegeben ist, nach der wieder gepflanzt werden kann, ABER: es wirkt auch nicht total. Viele Sämereien, und manche Wurzelstöcke überleben, Wunder wirkt sowas auch nicht.
Vermutlich wäre der optimale Weg ein Herbizid, anschließend Einsaat von Gründüngung, gegen Jahresende oder später, je nachdem, Unterarbeiten der Pflanzenmasse, und im nächsten Jahr "normales" Bebauen, wobei trotzdem regelmäßiges Jäten angesagt ist.
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Caracol

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #27 am: 20. Februar 2004, 13:10:25 »

machst du Löcher in den Sack, damit besser durchlüftet wird?

Das mit der Durchlüftung wird mE überbewertet bzw. falsch verstanden, denn das Wichtigste ist, dass der Kompost die richtige Temperatur erreicht, d.h. man muss ihn vor kühler Außenluft isolieren. Mein (recycleter) Kunststoffkasten hat keine Belüftung, aber natürlich genügend Luft oben, wenn er noch nicht voll ist. Einen Deckel hat er auch, damit es nicht reinregnet, was den Verrottungsprozess behindern würde. Ab und zu lockere ich das Kompostmaterial oben mit der Mistgabel etwas auf, so dass auch genügend Luft dazwischenkommt.

Etwas beschleunigen lässt sich das ganze, wenn man noch einen alten Teppich oder so oben aufs Material legt, um die Wärme nicht entfleuchen zu lassen. Stehen sollte der Kasten in einer warmen Ecke aus den o.g. Gründen.

Klappt alles prima. Kann mich nicht beschweren. Das Resultat ist richtig schön krümeliger Kompost in nicht allzulanger Zeit.
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Günther

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #28 am: 20. Februar 2004, 13:19:05 »

Die "Belüftung" soll anaerobe Fäulnis verhindern. Wenn das Zeug stinkt und ein schmieriger Gatsch ohne Regenwürmer oder sonstige Viecher ist, dann hats zu wenig Luft gekriegt.
« Letzte Änderung: 20. Februar 2004, 13:45:48 von Günther »
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Caracol

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Re:Komposterde sieben
« Antwort #29 am: 20. Februar 2004, 13:33:26 »

Stinkenden Kompost hatte ich noch nie. Liegt vermutlich an der guten Mischung von Garten- und Küchenabfällen, Pappe, Papierschnitzeln und und eben nicht übermäßige Mengen Grasschnitt. Würmer gibt's auch noch und nöcher, zumal der Katen natürlich unten offen ist und sie freien Zugang aus dem Erdreich haben.

Ab und zu verfrachte ich auch weitere hinein, wenn mir gerade einer beim Graben unterkommt. Außerdem lass ich beim Leeren des Komposts immer einen Rest unten drin, auf dem der neue Haufen aufgebaut wird.
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