Ob du dir das sparen kannst, hängt von verschiedenen Punkten ab.
Ein guter Kompost entwickelt so hohe Temperaturen, daß er einen Großteil der vorhandenen Samen abtötet.
Allerdings habe ich von Vogelmiere gelesen, daß die Samen 500°C überleben, und die entwickelt der Kompost beileibe nicht.
Andererseits ist Vogelmiere ein feiner Salat und die Lieblingsspeise der Wellensittiche und Kanarienvögel, insofern kann man die Pflanze nicht pauschal als "Unkraut" verdammen.
Ähnliches gilt für Giersch. Nachdem einige Leute ihre Vorliebe für Giersch als Gemüsepflanze entdeckt haben, herrscht in manchen Gärten Gierschmangel. Auch Löwenzahn und Brennnesseln könnte man unter diesem Punkt einreihen, allerdings handelt es sich bei Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln auch um Pflanzen, die sich über ihre Wurzeln im Kompost weitervermehren würden.
Anders ist es bei Schachtelhalm, Queckengras und Disteln. Das sind wenig schmackhafte Pflanzen, die mit ihren Wurzeln im Kompost weiterwachsen. Es ist mühsam, sie dann alle beim Ausbringen des Komposts auszulesen. Deshalb werfe ich diese Wildkräuter nicht auf den Kompost.
Eine einfache Methode, um auch Wildkräuter zu kompostieren ist, sie in Eimern zu sammeln, mit Wasser aufzugießen und verfaulen zu lassen. Etwas Gesteinsmehl verhindert, daß die Pampe stinkt.
Nach ein paar warmen Tagen sind sie derart hinüber, daß sie nicht mehr weiterwachsen würden. Dann kann man den ganzen Eimer problemlos auf dem Kompost auskippen.
Da du große Angst vor "Unkraut" zu haben scheinst... lege dir ein paar preiswerte Tüten einjähriger Sommerblumen zu - Phacelia, Jungfer im Grünen, Löwenmäulchen, Kornblumen, Ringelblumen, Tagetes, oder auch Buschbohnen - und säe sie an den freien Stellen im Garten aus. Dort wo schon was wächst und der Boden bedeckt ist, hat das Wildkraut kein Interesse.
Alternativ kannst du freie Stellen mit offenem Boden mulchen. Das braucht nicht mit gekauftem Rindenmulch zu geschehen, auch Rasenschnitt, gehächselter Baumschnitt, Stroh, Sägespäne oder feiner Kies kann zum Mulchen verwendet werden.
Bevor du nun alles ausrupfst und vernichtest noch eine Überlegung:
Grundsätzlich haben auch Wildkräuter Sinn und Wert. Zum Beispiel kann Schachtelhalmkraut für Spritzmittelbrühe verwendet werden, Löwenzahn ist eine tolle Bienenweide, Disteln und Brennnesseln sind für unsere heimischen Schmetterlinge überlebensnotwendig.
Deshalb überlege dir, ob du nicht einen Teil deines Gartens naturbelassen erhalten willst.