Zum Ketchup noch ein paar Erfahrungen:
Günstig ist ein recht breiter Topf mit gutem Boden. Die gleiche Wärmemenge der Heizung verteilt sich auf grösserer Fläche, es brennt weniger an (aber der Boden muss die Wärme gut verteilen) und das Wasser verdunstet schneller weil mehr Verdunstungsoberfläche zur Verfügung steht. Wir kochen sowas mit Strom von der Solaranlage, also nur wenn die Sonne scheint auf einer grossen Induktionsplatte. Seit Gas so teuer geworden ist, versuchen wir den Gasherd damit teilweise zu ersetzen bzw. zu ergänzen. Vorher war mit Gas kochen sehr viel billiger als mit Strom.
Bei den verwendeten Tomaten muss man den Eigenzuckergehalt berücksichtigen! Die meisten neueren Standardsorten liegen ausgereift bei 30° OE, manche Kirschtomaten können über 50 erreichen. 30° OE sind immerhin rund 60g Zucker pro kg. In den vier Litern Ansatz stecken also bereits ohne weitere extra Zuckerzugabe 240 g Zucker, die sich durch Einkochen weiter konzentrieren. Wer säuerliche und zuckerarme Tomaten nimmt, hat viel weniger Zucker drin. Bei diesen Schwankungen sind konstante Zuckerzugaben nicht sinnvoll, man muss das an seine Tomatensorten anpassen. Mir ist das zum ersten Mal stark aufgefallen, als ich Übermengen Kirschtomaten verarbeitet habe. Eingekocht fast schon unangenehm süss, brrr.
Rezepte und Variationen gibts ja wie Sand am Meer. Hängt von der Lieblingsverwendung des Ketchups ab. Wer es zu Pommes liebt, sollte Säurezugabe (typisch: Essig) nicht vergessen, fettig liebt sauer. Die am besten bewerteten kommerziellen Produkte enthalten neben Tomaten nur Zucker, Essig, Salz, gemahlene Senfkörner und eine nicht dominante, hintergründige Gewürzmischung aus Piment, Zwiebeln, Paprikapulver. Das halte ich auch für die einfachste Version für den Einsteig.