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Autor Thema: Hickory - Carya Illinoinensis  (Gelesen 12166 mal)

Venuswaage

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Hickory - Carya Illinoinensis
« am: 12. September 2005, 21:04:30 »

Ich möchte uns gerne einen Hickorybaum - Carya Illinoinensis in meinen Garten setzen.
Hat jemand praktische Erfahrungen mit diesen Baum?
In der Literatur wird ca. -20°C als max. Temp. angegeben. Bei Nachfragen an Baumschulen wurde mir die Auskunft gegeben, daß es für einen Hickorybaum hierzulande zu kalt wäre. Einer amerikanischen Internetseite konnte ich dann entnehmen, daß Carya Illinoinensis sein natürliches Verbreitungsgebiet vorwiegend im Süd-Osten der USA hat, aber im Norden bis nach Illinois (?) vorkommt. Nachdem ich fast 2 Jahre in Chicago gelebt habe weiss ich, dass -20° C wirklich keine Ausnahmetemperatur sind. Die sog. wind-chill-Temperaturen gehen in den Ebenen oft bis -40° C. Wie paßt das zusammen ??
Über PPP-Pindex des Ulmer Verlages habe ich heute auch zwei Baumschulen gefunden, die angeblich die Bäume im Sortiment führen. Kennt jemand im Forum Baumschulen, die Carya Illinoinensis anbieten ? Viele Fragen - ich weiß.
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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #1 am: 12. September 2005, 21:21:03 »

Im Botanischen Garten Berlin stehen verschiedene Carya-Arten. Ich weiß jetzt nicht, ob auch C. Illinoinensis dabei ist, aber das ist doch 'Northern Pecan', oder? Von den Minimumtemperaturen her sicher kein Problem. Man sollte darauf achten, daß der Baum von Beständen möglichst weit nördlich abstammt. Sämlinge von C. illinoiensis Bäumen aus dem Süden sind möglicherweise weniger frostfest, treiben früher aus und schließen ihr Wachstum später ab als solche aus dem Norden.

Allerdings sind nicht nur die Minimaltemperaturen im Winter entscheidend. In Nordamerika herrscht soweit ich weiß eher Kontinentalklima. Die Winter sind kalt und trocken.
Bei uns dagegen kann es mitten im Winter wochenlang über Null Grad haben, oft mit Matschwetter. Manchen Pflanzen, die an dieses Klima nicht angepasst sind, faulen die Wurzeln. Andere denken, der Frühling sei angebrochen, und treiben schon im Februar oder März aus, woraufhin der Austrieb beim nächsten Frosteinbruch erfriert.

Aber wie gesagt: im BoGa Berlin scheint es einigen Carya-Bäumen recht gut zu gehen.
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bea

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #2 am: 12. September 2005, 21:37:37 »

Wir haben seit 2 Jahren Jungpflanzen davon.
Alle stehen noch im Topf und haben die vergangenen 2 Winter ohne jeden Schutz überstanden. Am Kaiserstuhl ists zwar wärmer als in anderen Gegenden aber er wurde uns als absolut unempfindlich empfohlen.

LG, Bea
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #3 am: 12. September 2005, 23:07:14 »

Wir haben seit 2 Jahren Jungpflanzen davon.
Alle stehen noch im Topf und haben die vergangenen 2 Winter ohne jeden Schutz überstanden. Am Kaiserstuhl ists zwar wärmer als in anderen Gegenden aber er wurde uns als absolut unempfindlich empfohlen.

LG, Bea

Das gibt ja Hoffnung ! Und von wem habt Ihr die Jungpflanzen bezogen ?
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #4 am: 12. September 2005, 23:13:19 »

Im Botanischen Garten Berlin stehen verschiedene Carya-Arten. Ich weiß jetzt nicht, ob auch C. Illinoinensis dabei ist, aber das ist doch 'Northern Pecan', oder? Von den Minimumtemperaturen her sicher kein Problem. Man sollte darauf achten, daß der Baum von Beständen möglichst weit nördlich abstammt. Sämlinge von C. illinoiensis Bäumen aus dem Süden sind möglicherweise weniger frostfest, treiben früher aus und schließen ihr Wachstum später ab als solche aus dem Norden.

Allerdings sind nicht nur die Minimaltemperaturen im Winter entscheidend. In Nordamerika herrscht soweit ich weiß eher Kontinentalklima. Die Winter sind kalt und trocken.
Bei uns dagegen kann es mitten im Winter wochenlang über Null Grad haben, oft mit Matschwetter. Manchen Pflanzen, die an dieses Klima nicht angepasst sind, faulen die Wurzeln. Andere denken, der Frühling sei angebrochen, und treiben schon im Februar oder März aus, woraufhin der Austrieb beim nächsten Frosteinbruch erfriert.

Aber wie gesagt: im BoGa Berlin scheint es einigen Carya-Bäumen recht gut zu gehen.



Stimmt - die Winter im Mittleren Westen sind sehr kalt und trocken. Die Feuchtigkeit in den Wintermonaten hatte ich nie in Betracht gezogen, da immer davon geschrieben wird, daß Hickory feuchte Standorte liebt. Trugen die die Bäume in Berlin auch Pekannüße ?

Grüße, Venuswaage
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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #5 am: 13. September 2005, 00:06:03 »

Stimmt - die Winter im Mittleren Westen sind sehr kalt und trocken. Die Feuchtigkeit in den Wintermonaten hatte ich nie in Betracht gezogen, da immer davon geschrieben wird, daß Hickory feuchte Standorte liebt. Trugen die die Bäume in Berlin auch Pekannüße ?

Ich habe verschiedene Carya-Nüsse eingesammelt (Königsnuß, Bitternuß, evtl. Butternuß), aber die Pecans (die Bäume) habe ich entweder nicht gefunden oder es ist keine da.
Es gibt ein paar Websites drüben in Amerika, die verschiedene Nüsse verkaufen, auch Pecan. Eigentlich wollte ich da mal bestellen...
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bernhard

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #6 am: 13. September 2005, 06:16:35 »

ich habe auch ein paar carya's aus samen gezogen. teils gewöhnliche im handel gekaufte, teils habe ich sich von pp bekommen. bis dato stehen sie - was nach der verschenkungsaktion im frühjahr noch zu testzwecken über ist - in containern.

besagter pp, der leider immer nur sporadisch schreibt, befasst sich intensiver mit dem thema. AFAIR schrieb er mal davon, dass die bäume in D zwar sehr gut über die runden kommen, es aber mit dem nachwuchs nicht klappen will. sprich für bildung von früchten gibt es offensichtlich klimatische barrieren. dafür sprechen auch die von ihm beschriebenen bäume in stuttgart von ansehnlicher größe, die er noch nie hat blühen sehen ....
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Urs

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #7 am: 13. September 2005, 08:03:04 »

Wir haben in Whz 7b Carya illinoensis seit Jahren im Freiland. Die zur Anzucht verwendeten Samen stammen aus der Gemüseabteilung eines Supermarkts, insofern weiß ich nicht, ob es sich um eine Herkunft aus dem nördlichen oder südlichen Teil des Areals der Art handelt. Von zwischen 5 und 10 aufgegangenen Sämlingen fielen die meisten schon im ersten Winter aus, nur zwei erwiesen sich über mehrere Jahre als winterhart. Auch ihre Zweige frieren in jedem Jahr zurück.
Eine veredelte Fruchtsorte haben wir von flora-toskana_de. Sie hat jedoch noch keinen Winter am hiesigen Standort mitgemacht.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen an einem warmen Standort mit kontentinentaler Klimaprägung, die der Art ja entgegenkommen müsste, halte ich Carya illinoensis für einen in Deutschland recht heiklen Pflegling. Zu beachten ist übrigens nicht nur der Wärme-, sondern auch der sehr hohe Wasserbedarf der Art, die Gebiete mit einem Jahresniederschlag von 1.000 mm und darüber besiedelt.
« Letzte Änderung: 13. September 2005, 08:05:13 von Urs »
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #8 am: 13. September 2005, 08:24:18 »

Stimmt - die Winter im Mittleren Westen sind sehr kalt und trocken. Die Feuchtigkeit in den Wintermonaten hatte ich nie in Betracht gezogen, da immer davon geschrieben wird, daß Hickory feuchte Standorte liebt. Trugen die die Bäume in Berlin auch Pekannüße ?

Ich habe verschiedene Carya-Nüsse eingesammelt (Königsnuß, Bitternuß, evtl. Butternuß), aber die Pecans (die Bäume) habe ich entweder nicht gefunden oder es ist keine da.
Es gibt ein paar Websites drüben in Amerika, die verschiedene Nüsse verkaufen, auch Pecan. Eigentlich wollte ich da mal bestellen...



Hallo Bea,

und wie würde das mit den Pecans funktionieren - einfach Nuß in den Boden ? Damit habe ich keinerlei Erfahrung. Wie ich in früheren e-mails gelese habe, hat es bernhard schon mal mit Erfolg gemacht.

LG, Venuswaage
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #9 am: 13. September 2005, 08:26:12 »

Welche durchschnittliche jährliche Niederschlagsmengen hat Deutschland ?

LG, Venuswaage
« Letzte Änderung: 13. September 2005, 08:27:32 von Venuswaage »
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Urs

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #10 am: 13. September 2005, 10:20:16 »

Die durchschnittlichen Jahresniederschläge in Deutschland haben je nach Region eine Streubreite von 400 bis deutlich über 1000 mm. Die Gebiete mit den höchsten Jahresniederschlägen liegen allerdings auch stets sehr hoch und sind dementsprechend kühl.
Pekan-Nüsse scheinen eine Kaltstratifikation zu benötigen. D. h. sie können entweder ins Freiland gesät werden, müssen aber dann gut vor Mäusen geschützt werden, oder man lagert sie in feuchtem Sand im Kühlschrank. Das verwendete Gefäß sollte nicht ganz gefüllt werden, um einen genügenden Sauerstoffgehalt zu gewährleisten, außerdem ist regelmäßiges Lüften zu empfehlen.
LG

Urs
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Nina

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #11 am: 13. September 2005, 11:02:01 »

Hier wird http://www.flora-toskana.de/Pflanzensortiment/carya.htm Zone: 6-11 angegeben.

Wenn Du Deine Klimazone nicht kennst, dann kannst Du Dir einen groben Überblick mit unserer Klimazonenkarte machen.
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #12 am: 13. September 2005, 13:32:42 »

Hier wird http://www.flora-toskana.de/Pflanzensortiment/carya.htm Zone: 6-11 angegeben.

Wenn Du Deine Klimazone nicht kennst, dann kannst Du Dir einen groben Überblick mit unserer Klimazonenkarte machen.

Danke Nina,
nach der Klimakarte befindet sich mein Wohnort in Klimazone 7b - also müßte es funktionieren

LG, Venuswaage
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Venuswaage

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #13 am: 13. September 2005, 13:35:55 »

Die durchschnittlichen Jahresniederschläge in Deutschland haben je nach Region eine Streubreite von 400 bis deutlich über 1000 mm. Die Gebiete mit den höchsten Jahresniederschlägen liegen allerdings auch stets sehr hoch und sind dementsprechend kühl.
Pekan-Nüsse scheinen eine Kaltstratifikation zu benötigen. D. h. sie können entweder ins Freiland gesät werden, müssen aber dann gut vor Mäusen geschützt werden, oder man lagert sie in feuchtem Sand im Kühlschrank. Das verwendete Gefäß sollte nicht ganz gefüllt werden, um einen genügenden Sauerstoffgehalt zu gewährleisten, außerdem ist regelmäßiges Lüften zu empfehlen.
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Danke Urs,
wie lange bleiben die Triebe im Kühlschrank, wann - oder bei welcher Größe - sollte man sie ins Freiland setzen ?
« Letzte Änderung: 13. September 2005, 13:39:03 von Venuswaage »
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Nina

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Re:Hickory - Carya Illinoinensis
« Antwort #14 am: 13. September 2005, 13:39:46 »

Und wenn Du Dir ein 80 cm großes Exemplar (zB von Flora-Toskana) holst, dann ist die Gefahr eines Verlustes noch geringer als bei Aussaat.

Du mußt uns dann aber unbedingt berichten, wie Deine Pekan-Nuss den Winter überstanden hat. :)
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