Leo,
sorry, aber ich habe das Gefühl, ich muß mal Tacheles reden.
Zunächst: Voreifel: euer Boden ist alles andere als schlecht (schließlich war die Voreifel mal die Kornkammer des Rheinlandes), schwer zu bearbeiten, weil da viele Steine im Lehm sind, aber ansonsten ein Boden in dem alles sehr freiwillig wächst außer Rhododendren und co.
Bei 3-3,5m Hang und starkem Gefälle bleibt Dir auf Dauer gesehen nichts anderes übrig als Terrassierung, wahrscheinlich geht es nicht mal mehr mit als Trockenmauer aufgeschichteten großen Steinen, sondern nur noch über so etwas wie L-Steine + Treppen, um das Ganze zugänglich zu machen.
Eine solche Geschichte ist teuer, weiß ich aus leidiger Erfahrung, deshalb würde ich den Hang jetzt zunächst so bepflanzen, daß man die Pflanzen nach einigen Jahren, wenn wieder Geld da ist, problemlos wegräumen kann, dazu kommt noch die Südlage, die macht aus Eurem Hang im Sommer eine Bratpfanne.
Pflanzen, die da zunächst gut geeignet sind, die man sich selbst überlassen kann und den Boden gut abdecken sind Polsterstauden wie Blaukissen, Kissenphlox, Iberis, Helianthus-Sorten, Potentilla-Sorten, Lavendel, Salbei. Nehmt bloß keine Rosen, auch die sogenannten Bodendeckerrosen decken den Boden nicht so gut ab, daß dazwischen kein Unkraut mehr wächst, und Quecke zwischen Rosenstacheln entfernen ist wirklich kein Vergnügen.
Wenn Ihr damit zufrieden seid, könnt Ihr später immer noch einige wenige größere Sträucher dazwischenpflanzen, um eine bessere Strukturierung zu erhalten, das können dann auch Rosen sein.
Wir sind diesen Weg auch gegangen mit einem ähnlich steilen und langen Hang, dachten, Bepflanzung allein reicht. Nach 3 Jahren hatten wir so die Schnauze voll, weil die Pflege extrem mühsam war (und Pflege ist notwendig, selbst bei extensiven Anlagen muß man 2x im Jahr durch, z.B. alle Buchen- , Cornus-, Hasel- und Eichensämlinge entfernen, es sei denn, man möchte auf Dauer einen Wald), daß wir den Hang terrassieren ließen. Wir haben jetzt 3 Terrassen, die gerade eben noch mit Trockenmauern abgefangen werden konnten, eine Stelle ist so steil, da halfen nur noch 2,5m hohe L-Steine. Wir haben dafür aber jetzt statt eines nicht nutzbaren Hangs, der nichts anderes als ein Ärgernis war, eine zusätzliche Rundterrasse, auf der man abends noch Sonne bis zum Untergang geniessen kann, fast ebene Beete, die nach Lust und Laune bepflanzt werden können mit Zugängen, die keine halsbrecherische Kraxelei mehr erfordern.
Ich weiß zwar nicht wie diese Folie heißt, aber vermutlich ist es die, die hier auch überall zur Hangbefestigung an Straßen verwendet wird: Folie auf den Hang gelegt, mit Holzpflöcken festgesteckt, Löcher reingeschnitten und in diese Löcher irgendetwas gepflanzt. Angeblich soll sie mit der Zeit verrotten und im wesentlichen verhindern, daß Erde auf die Straße gespült wird, solange die Pflanzen noch klein sind und die Erde nicht abdecken.
Übrigens, miß das Gefälle mal nach, 50° sind schon fast alpine Verhältnisse, das würde Euch bei jedem Regen wegrutschen.
LG Karin