Hallo, Phalaina,
... Grundsätzlich erlaubt die Türkei die Ausfuhr eines bestimmten Kontigents (es geht um Millionen jährlich!), das dann legal in die EU eingeführt wird und von meist niederländischen Grossisten verteilt wird (wobei die insgesamt umgesetzten Mengen wohl nur schwierig zu kontrollieren sind). ...
Grundlage für den Export und für die von Jahr zu Jahr wechselnden Exportmengen ist keine einseitige Entscheidung der Türkei. Sondern eine internationale Übereinkunft derjenigen Länder, die das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) unterzeichnet haben. Wie dabei die "Spielregeln" funktionieren, kann man
auf der CITES-Website nachlesen.
Aus der Türkei dürfen Cyclamen hederifolium, C. coum und C. cilicicum exportiert werden; bei anderen Cyclamen-Arten ist die Ausfuhr streng untersagt (sprich: ist auch die Wildsammlung verboten). Die Export- Quoten für 2005: 290100 Knollen von C.cilicicum, 400100 von C. coum, 1,800100 Mill. Knollen C. hederifolium (
Quelle - die Liste ist alphabetisch nach Ländern sortiert, man muss runterscrollen bis "Turkey", zzt. S. 48).
So weit ist der Handel mit Cyclamen-Knollen aus Wildentnahmen also legal (wie es dabei um Kontrollen steht, weiß ich allerdings nicht). Ob man ihn
legitim findet, ist eine ganz andere Sache:
... Die Frage ist natürlich, ob man es gut findet, dass solch gewaltigen Mengen dieser Pflanzen der Natur entnommen werden, ausschließlich damit einige Händler (nicht Gärtner!) davon profitieren. ......
Und im vorigen Thread hatte Sarastro dazu ja auch schon sehr eindeutig Stellung genommen.
Ich persönlich ziehe allemal die aus Samen gezogenen Pflanzen vor, auch wenn sie evtl. mehr kosten. Aber ich finde es schon verflixt schwierig, Herkunfts-Angaben des Handels zu überprüfen. Bei den "Großen" mag das vielleicht noch möglich sein. Doch was tun, beispielsweise, wenn eine (absolut vertrauenswürdige) mittelständische Gärtnerei getopfte, üppig blühende Cyclamen anbietet - Cyclamen, deren Knollen man nicht selbst aus Samen herangezogen, sondern woanders eingekauft hat?
... die zum Teil jahrzehntealten Knollen sind in den Gärten oft zum mehr oder weniger langsamen Sterben verurteilt, da sie sich schwierig bis gar nicht an die neuen Verhältnisse gewöhnen. ...
Okay, besagte Gärtner-Pflanzen hatten relativ kleine Knollen, sie blühten und trieben eifrig Blätter - ganz offensichtlich junge Pflanzen; also habe ich guten Gewissens ein paar Töpfchen gekauft...
Die Knollen-Größe scheint mir jedenfalls ein recht brauchbares Unterscheidungsmerkmal zu sein für eigene Einkäufe: je kleiner, desto besser
. Und da fände ich es hilfreich, Genaueres zu wissen: Wie groß oder klein sind die Knollen von jungen Cyclamen hederifolium, die - wie Sarastro es in einem anderen Thread geschildert hat - aus Samen gezogen wurden? Umgekehrt: Welchen Alters-Schluss kann man aus dem Knollendurchmesser ziehen? Kann jemand hier dazu was sagen, am besten mit Maß und Zahl, nach dem Motto: 4 cm = ca. soundsoalt, 6 cm= ca. soundsoalt? - Danke!
Schöne Grüße
Querkopf