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[knorbs]

ja du hast recht phalaina. ich hatte ja bewußt provokativ gefragt, weil tolmiea auf die "zusammenhänge" aufmerksam machen wollte. es ist wie immer eine sache des blickwinkels/standpunkts und die zusammehänge sind diffizil + vielschichtig.

apropos blickwinkel... mich würde interessieren, unter welchen standpunkt die vielen türkischen (klein)bauern, die ja die cyclamenknollen millionenfach sammeln, unsere diskussion betrachten würden. ich denke sie hätten keinerlei verständnis für unsere moralischen vorbehalte. wenn sie nicht mehr für die "liebhaber" sammeln sollen, tun sie's vielleicht dann für die eu-subventionierten schweinemastbetriebe als billigfutter. denn sie sehen es wohl einzig aus dem blickwinkel eines finanziellen zubrotes zur verbessserung ihrer (erb)ärmlichen lebenssituation, da wir sie ja nicht an unserer wohlstandsgesellschaft teilhaben lassen wollen (s. beitrittdiskussion)...ah schon wieder so ein ins nichts führender globalzusammenhang .

wir werden das thema so nicht aufdröseln können. ich wäre aber schon zufrieden, wenn ich als bekennender ausbuddler endlich aus dieser schmuddelecke des naturzerstörers herauskäme und mich nicht ständig bei moralinsaueren naturaposteln rechtfertigen müsste. ich lese das ständig in allen möglichen foren...sobald auch nur lt. daran gedacht wird, sich ein pflänzchen aus der natur besorgen zu wollen, hebt sich der moralische zeigefinger vieler anderer...nur um 2 threads weiter ihre neuesten raritäten zeigen zu können (selbstverständlich nachgezogene ).

[Phalaina]

Damit tröste ich mich auch. Aber geben wir diese Raritäten der Natur wieder zurück? Bei Tieren gibt es inzwischen diese Renaturierungen. Geschieht derartiges auch bei Pflanzen?

Ja, durchaus, zum Beispiel werden (unter behördlicher Aufsicht, wissenschaftlicher Begleitung und Beteiligung der Naturschutzverbände) von Experten gezielt Pflanzen für die Anpflanzung in Biotopen angezogen, die für die Art geeignet sind und die früher vielleicht sogar besetzt waren, die aber auf Grund größerer Entfernung zum nächsten derzeit "natürlicherweise" vorhanden Standort nur mit verschwindender Wahrscheinlichkeit je wieder besiedeln werden dürften.

Denen, die ein solches Vorgehen bei uns für "Florenverfälschung" halten und darauf plädieren, nur das dürfe dort wachsen, was von selbst käme, kann man entgegnen, unsere vielgerühmte "Natur" sei eh eine "Kulturlandschaft" - und nur infolge menschlichen Eingreifens in vielen Regionen so reich an Pflanzenarten.

[Phalaina]

apropos blickwinkel... mich würde interessieren, unter welchen standpunkt die vielen türkischen (klein)bauern, die ja die cyclamenknollen millionenfach sammeln, unsere diskussion betrachten würden. ich denke sie hätten keinerlei verständnis für unsere moralischen vorbehalte.

Den armen türkischen Bauern kann ich nix vorwerfen. Schöner wäre es natürlich, sie schützten ihre Natur mit ihren Pflanzenschätzen, damit das Geld in ihre alten Dörfer vielleicht durch einige Ökotouristen mit Sinn für diese wild-aparten Landschaften käme ... nur eine Utopie, leider ... Also werden die schönen Geophyten weiterhin nur auf den Friedhöfen der Gegend zu sehen sein und die freie Landschaft teilweise mit Grabungslöchern übersät ...
 

ich wäre aber schon zufrieden, wenn ich als bekennender ausbuddler endlich aus dieser schmuddelecke des naturzerstörers herauskäme und mich nicht ständig bei moralinsaueren naturaposteln rechtfertigen müsste.

Du versuchst das Dir mögliche, um die von Dir gesammelten Pflanzen zu erhalten, zu vermehren und auch weiterzugeben ... damit vielleicht die bigotten Typen mit ihrer Doppelmoral ein ruhiges Gewissen beim Erwerb ihrer Nachzuchtpflanze haben können ... sieh's einfach mal so! Da ist Legitimation genug.