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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen

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Autor Thema: Winterapfel / Lagerapfel  (Gelesen 36002 mal)

Nettle

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #105 am: 05. Mai 2020, 19:08:32 »

Danke für die Empfehlung, es auf MM111 zu probieren. Etwas bange ist mir schon, dass die Unterlage zu wüchsig sein könnte. Auf der anderen Seite habe ich bisher nur Äpfel auf M7 gepflanzt und die Entscheidung in Frage gestellt, weil die Bäume trotz Schnitt und Düngung tendenziell als Säule wachsen, während ich kleinere Bäume haben wollte. Wahrscheinlich liegt es an meiner falschen, etwas zaghaften Schneidetechnik.
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cydorian

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #106 am: 05. Mai 2020, 22:59:45 »

Säulenartiger Wuchs ist jedenfalls nicht durch die Unterlage induziert. Mangels fettem Lehm kann ich die Wuchskraft von MM111 in solchen Lagen nicht genau voraussagen, aber ein Kronenraum von 6m ist auf jeden Fall machbar. 6m werden bei mir selbst bei triploiden Sorten nicht erreicht. Da muss man sowieso schon vorher schneiden, Verjüngungsschnitte. Die Unterlage hat noch mehr Vorteile, wenig anfällig für Blutläuse und Kragenfäule. Sie liegt im Schnittpunt vieler guter Eigenschaften für den wenig pflegeaufwendigen Hobbyanbau, wenn man ein bisschen Platz hat und nicht nur auf intensive Spaliere auf M9 angewiesen ist. MM111 geht meiner Erfabrung nach auch gut auf Obstwiesen.
Mein Siebenkant steht aber auf einer starkwachsenden Unterlage und einer Zwischenveredelung. Der Boden ist da einfach zu schlecht, da brauchts mehr Power von unten...
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Mümmel

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #107 am: 06. Mai 2020, 12:15:33 »

Gibt es eigentlich eine brauchbare Übersicht/Faustformel um abzuschätzen wie groß ein Baum mit einer schwach-/mittel-/starkwüchsigen Edelsorte auf der selben Unterlage wird? Sprich, wie groß wird ein Parkers Pepping auf MM111 vs einem Boskoop?
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cydorian

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #108 am: 06. Mai 2020, 12:22:34 »

Nein. Dafür spielen einfach zu viele Faktoren mit. Es gibt die üblichen Zeichnungen mit Bäumchen drauf, aufgereiht, ganz links der Zwerg auf M27, rechts der stramme Apfel auf Bittenfelder Sämling. Das suggeriert aber eine Messbarkeit, die so klar gar nicht gegeben ist.

Schätzen, hoffen, schneiden ist das Motto. Für Sorten- Unterlagenkombinationen gibts auch diverse Threads.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2020, 17:55:52 von cydorian »
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Mümmel

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #109 am: 06. Mai 2020, 15:29:56 »

Dass das Endergebnis von vielen Faktoren abhängt ist klar. Ich meinte jetzt erstmal nur den Einfluss der Edelsorte und um wieviel die Angaben der bunten Bildchen auf Grund der Edelsorte variieren können.

Du hattest bspw. mal geschrieben, dass die Mirabelle von Metz bei Dir 60 % der Größe der Nancymirabelle erreicht. Wenn ich mir dann hier eine Nancymirabelle anschaue, kann ich schätzen, wo die Metzer rauskommen könnte.
Analog müsste sich "schwachwüchsig" bei Apfelsorten ungefähr quantifizieren lassen. Aber kann man dann 10, 25 oder 50 % abziehen?

[Ich versuche gerade auszuknobeln, welchen der hier stehenden Apfelbäume, auf welcher Unterlage, ich noch in ein 2,5 mal 4 m Raster setzen kann.]
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Ayamo

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #110 am: 07. April 2022, 22:44:51 »

Bei mir wandern gerade die letzten Lageräpfel auf den Esstisch.

Am besten hat Undine durchgehalten, etwas runzlig bei Lagerung ohne Folie, aber abknackend, säuerlich, etwas würzig, saftig. die meisten sind gut und Tafeläpfel, ein paar Schattenfrüchte sind noch dabei, die einer Gemüsepfanne etwas Spritziges geben.


Vor zwei Wochen war noch ein Minister von Hammerstein dabei (rechts), schon mit einer "Stelle".


Bei Undine haben immer einige Früchte Stippe (zumindest auf M9 und ohne Ca-Behandlung), der Hammerstein war innen schon braun und neben dem matschigen Kernhaus auch im Fruchtfleisch mehlig.


Am Wochenende hole ich die letzten, dann war's das mit Äpfel.  :)
« Letzte Änderung: 07. April 2022, 22:47:42 von Ayamo »
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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

cydorian

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #111 am: 08. April 2022, 10:10:16 »

Meine Erkenntnis dieses Winterlagerapfeljahres war, dass die Lagerzeiten derselben Sorte von Jahr zu Jahr ziemlich stark differieren können. Aus irgendeinem Grund ist dieses Jahr die Zabergäu Renette beispielsweise immer noch erstklassig. Sie schrumpft jetzt stärker, weil ich die Folienhauben abgenommen habe. Wenns wärmer wird, vermeidet man damit Schimmel. Aber die ist tatsächlich noch saftig und hat deutliches, sortentypisches Aroma, fault kaum, ganz erstklassig. In anderen Jahren war sie schon einen ganzen Monat früher abgebaut und weg.

Dafür ist der Brettacher fertig, der geht sonst unter Folie bis in den Mai. Er fault massiv, von innen, von unten, von oben, auch ohne Verletzungen.

Erntezeitpunkt, Reifezustand? Vielleicht, aber ich ernte nicht nur nach Optik und Geschmack, sondern nach Refraktometer und Stärkeabbau. Auch die Tatsache, dass es letztes Jahr keine Hitzephasen und mehr Niederschlag hatte, kann nicht entscheidend sein. Solche Jahre waren früher die Norm, ohne dass das Lagerverhalten anders gewesen wäre. Das Lager selbst ist immer dasselbe gewesen.

Angaben zur Lagerdauer bei Winteräpfel sind immer sehr individuell zu sehen, das hat sich wieder einmal gezeigt.
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thuja thujon

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #112 am: 08. April 2022, 10:33:40 »

Hier sind noch ein paar Pinova da, schrumpeln jetzt aber auch langsam weg. Ist tatsächlich auch ungewöhnlich lange, der Baum hing zu voll letztes Jahr, ich vermute das verzögerte die finale Reife und so viel diese in ein Fenster mit eher moderatem Stresswetter. Das nur moderate Stresswetter lässt das physiologische Alter der Früchte deutlich weniger ansteigen als ein Hitzeblock, Blattkrankheiten oder Trockenheitsprobleme zum Schluss.

Fäule im Lager, Verletzungen gibt es immer und latent vorhandene Infektionen auch. Die Gartenlaube bei mir ist auch alles andere als ein Raum mit gleichmäßiger Temperatur und Feuchtigkeit.

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cydorian

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #113 am: 08. April 2022, 14:23:42 »

Pinova hatte ich früher mal, schaffte es bei mir nie bis April. Er war zum Schluss nur noch süsslich-leer. Verträgst du die denn? Gehört zu den Sorten, bei denen ich das typische Golden Delicious-Gefühl bekomme: Kratzen im Hals, wunder Mund. Länger gelagerte sogar noch mehr.

Die Fäule im Lager hat diesjährig nur der Brettacher, die anderen Langlagersorten wie z.B. Idared nicht. In anderen Jahren fault Brettacher auch nicht stark. In einer Gartenlaube wärs diese Saison vermutlich zu warm gewesen, wenn man sich den winterlichen Temperaturverlauf ansieht. Meine stehen in einer Aussengarage, Gebäude im Dauerschatten, Dach sehr gut isoliert, speichernder Boden. Temperatur hält sich ganz gut um die 4°C.
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thuja thujon

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #114 am: 08. April 2022, 14:56:28 »

Mich wundert auch das er noch hält, ist auch das erste mal.
Vertragen tue ich ihn nicht, nur erwärmt oder als Saft, also meist esse ich ihn als Apfelpfannkuchen.

Ist Brettacher evtl so eine Offenkelchsorte? Bei denen kann es ja mal Sinn machen, ein Fungizid in die Blüte zu spritzen. Lagerkrankheiten, ein recht spezielles Thema. Mir ist jetzt nach dem Austrieb auch nochmal aufgefallen, das doch recht viele kleine Triebe an Monilia eingegangen sind durch den Fruchtbefall letztes Jahr. Nicht vom Brettacher, aber manch andere Sorten.
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mff

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #115 am: 08. April 2022, 15:41:50 »

Weil es hier gerade um "Langlagersorten" und Lagerausfälle geht: sofern man sich zu den "Bohnapfelessern" zählt und eine unkomplizierte Sorte sucht, könnte man auch Welschisner in die Auswahl aufnehmen. Er kam in diesem Thema bisher wohl noch nicht vor. Ich kenne die Sorte als robust (Baum/Standort/Boden/Klima) und extrem ausfallsicher am Lager. Selbst Fallobst lässt sich davon noch einlagern ohne kaputt zu gehen. I.d.R. verkorkt lediglich die beschädigte Stelle, der Apfel fault aber deshalb nicht vollständig. Verwendbar ab etwa Februar, solange es der Keller zulässt (mindestens Mai).
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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #116 am: 09. April 2022, 11:01:18 »

Hier sind noch ein paar Pinova da, schrumpeln jetzt aber auch langsam weg. Ist tatsächlich auch ungewöhnlich lange,

Komisch, die sind bei mir dieses Jahr schon länger durch, obwohl sie sonst länger halten.
Topaz haben wir letzte Woche die letzten gegessen, waren zwar auch etwas weicher, aber immer noch lecker. Deutlich besser im Geschmack als Pilot, von denen wir jetzt die letzten essen.

Bohnäpfel sind auch weg, die haben aber zum Schluß auch angefangen zu faulen. Brettacher hatte ich zwei Probierfrüchte von Bekannten, die waren im März noch knackig und haben mir gut geschmeckt. Den Kindern war er aber etwas zu sauer.
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Berat

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #117 am: 24. April 2022, 16:50:12 »

Schöner von Wiltshire und Zabergäurenette sind bei mir jetzt schon arg verschrumpelt und haben keinen guten Geschmack mehr; Schweizer Orangenapfel und Rheinischer Winterrambur verlieren auch an Geschmack und sollten bald verbraucht werden. Wie frisch gepflückt sieht weiterhin der Berleis aus; im Geschmack hat er allerdings auch etwas nachgelassen. (Den habe ich zu spät geerntet, sonst hätte er noch mehr Säure.) Sie lagern alle im alten Gewölbekeller.
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kalle1980

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #118 am: 26. November 2023, 08:42:06 »

Ich hole diesen Faden mal hervor.

Kann jemand was zu Melrose sagen? Wurde mir empfohlen. Bin unsicher, da die Äpel schon etwas Schorf hatten. Geschmacklich war der schon gut und das bereits im November. Halten soll er sich durchaus bis weit ins nächste Jahr. Grundsätzlich suche ich eine robusten und süßen Lagerapfel für den Garten. Was wäre eure Empfehlung?
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thuja thujon

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Re: Winterapfel / Lagerapfel
« Antwort #119 am: 26. November 2023, 09:39:29 »

Melrose hat man früher öfter gehört von den Beratern vom Erwerbsanbau. Im Garten hat der irgendwie nie die große Rolle gespielt. Damals haben sie sich eher auf den Elstar gestürzt, und der ist Gartenuntauglich.

Zu Lageräpfeln: ich traue mir nicht zu welche zu empfehlen, weil es hier scheinbar die klassischen Lagersorten nicht mehr gibt. Sind 4 Wochen früher reif als damals, physiologisch aber 6 Wochen älter und so wird aus dem Herbstapfel ein Spätsommerapfel der bis Anfang November weg muss und eben nicht mehr bis Weihnachten hält.
Da ein Lagerapfel, ich kanns nicht testen, manchmal ist auch Ontario in der Gartenlaube gelagert schon im Februar durch.
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