"Kompost im Herbst aufbringen" - Ja, aber erst nach dem ersten Frost, sonst besteht die Gefahr, daß die Rosen nochmal austreiben.
Elke, es funktioniert, wenn man den Rosen günstige Bedingungen bietet: Kein zu großer Wurzeldruck von Bäumen,
ausreichend Wasser (nicht täglich, aber einmal wöchentlich gründlich gießen) in Trockenzeiten,
genug "Futter": Mindestens einmal im Jahr abgelagerten Mist und/oder Kompost,
Kalimagnesium in der zweiten Juli-Hälfte,
bei öfterblühenden Sorten auf armen Böden Bodenverbesserung und Langzeitdünger (Hornspäne),
verdichtete Böden auflockern,
Sandböden verbessern,
keine Stauden dicht an die Rosen pflanzen, die sie zu sehr bedrängen (z..B. Efeu, Immergrün im Wurzelbereich, über die Rosen hängende Großstauden im oberen Bereich),
viele Rosen mögen keine volle Sonne und/oder Stauhitze,
andere stehen im Schlagschatten, was sie auch nicht mögen,
empfindlichere Sorten kann man mit Pflanzenstärkungsmitteln vitalisieren, u.a.
Okay, bißchen Arbeit macht das auch, aber es lohnt sich wirklich: Meine Rosen kriegen, je nach Standort, auch mal Sternrußtau oder Mehltau, aber sie erholen sich trotz dichtem Stand (ca. 320 Rosen auf ca. 500 m2 Gartenfläche) immer recht schnell davon. - ADR Rosen sind darunter nur sehr wenige zu finden...
Daß eine Rose über längere Zeit komplett nackt dasteht, ist auch eher selten.
Meine Erfahrung ist, daß es wirklich sehr auf den Standort und die Wasser- und Nährstoffversorgung ankommt, ob Rosen relativ gesund sind, bzw. sich von Pilzschäden schnell wieder erholen, oder nicht.
Das beobachte ich nicht nur in meinem Garten, sondern auch in vielen anderen.
Es gibt eine Menge Wildrosen, die überhaupt keine weitere Pflege brauchen, wenn sie einmal gepflanzt und angegossen wurden (vorausgesetzt, die jeweilige Umgebung entspricht ihren Naturstandorten) und auch sehr genügsame und anpassungsfähige einmalblühende Alte Rosen, die wahre Überlebenskünstler sind.
Die meisten Öfterblühenden brauchen -mindestens- schon etwas mehr Futter und Wasser wenn sie sich gut entwickeln sollen. - Manchmal brauchen sie auch einfach etwas mehr Geduld: Es kann einige Jahre dauern, bis sich eine Rose an einen ungünstigen Standort gewöhnt hat und ihre Wurzeln in der Lage sind, die Pflanze alleine mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Und auch an günstigen Standorten sehen Rosen i.d.R. nicht im ersten oder zweiten Sommer so aus wie in irgendwelchen Katalogen (die meist hochgepushte und gespritzte Vorzeigeexemplare abbilden).
Wenn man es schafft, die Besitzer von verhungerten und halb vertrockneten Mickerteilen dazu zu überreden, den armen Dingern auch mal bißchen Nahrung und Wasser zu gönnen (oder sie zu verpflanzen, wenn sie an ganz ungünstigen Plätzen stehen), kann man in den meisten Fällen positive Überraschungen erleben: Die Rosen "blühen auf" und die Besitzer haben doch noch was dazu gelernt...