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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Kaupech, Beißpech - Fichtenharz als Zahnpflege  (Gelesen 45058 mal)

Feder

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #15 am: 02. Oktober 2005, 20:33:48 »

Zitat
Maria, wenn ich eins finde, muss ich es dir auch vorkauen
Jetzt wo wir davon reden erinnere ich mich auch, dass der Opa damals uns Kindern das vorgekaute Pech in den Mund steckte.
Aber du musst mir keins vorkauen Lisl, denn inzwischen habe ich schon eins in meinen Harzvorräten gefunden. :D
Es sieht genauso aus, wie du es beschreibst: splitterhart, trüb, zartgelb, rein. Beim Kauen wird es brombeerfarben. Wenn man es aus dem Mund nimmt, wird es sofort wieder bröslig hart. Es lässt sich immer wieder verwenden. Schmeckt sehr lecker, überhaupt nicht bitter. :P
Das mit der Südseite der Bäume ist interessant, vielleicht braucht es für diese Harzqualität die Sonneneinstrahlung beim Aushärten?
Ich habe versucht, ein Foto zu machen. Mit Blitz ging das jetzt nicht so gut. Oben sieht man das Pech, unten ein gekautes Stückerl. Das Pech ist ganz matt, eher wie das rechte Stück, das linke glänzt vom Blitzlicht.
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Fuchs

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #16 am: 02. Oktober 2005, 20:37:05 »

Und noch ein RezeptLärchenpech, Pechsalbe
("Gliratsoibn")
Hausmittel zur Wundreinigung bei Mensch und Tier. Das ist das Pechsalbenrezept einer alten Bäuerin aus Altenmarkt:
10 dag Lärchenpech
10 dag Fichtenpech ( läutern)
10 dag Bienenwachs
10 dag Butterschmalz
aufkochen, bzw. schmelzen lassen und zu einer homogenen Masse verrühren
1 Messerspitze Bilsenkraut in etwas Butterschmalz rösten - dazugeben.
Läutern des Pechs: In einem Wasserbad erhitzen und abseihen!
Zu viel Pech schließt die Wunde zu schnell. Mehr Butterschmalz macht die Salbe weicher.
Die klebrige Masse wird auf ein Leinentuch aufgetragen und bei Geschwüren als Pflaster oder Verband umgebunden. Auf diese Art kann man Brüche oder Wunden heilen.
Auf die selbe Weise verwendet man das Harz um Eiter herauszuziehen oder Frostbeulen zu heilen.
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Feder

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #17 am: 02. Oktober 2005, 20:38:41 »

Bilsenkraut auch noch als Zutat? Ich glaube, die Bäurin ist eine Hexe. ;)
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  Pat Parelli

brennnessel

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #18 am: 02. Oktober 2005, 20:45:51 »

 ;) Bilsenkrautsamen haben wir doch vom Agrarium, gelt, Maria ;) !
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Fuchs

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #19 am: 02. Oktober 2005, 20:48:48 »

Ob das eine Hexe war ist mir nicht bekannt. und wo Bilsenkraut wächst ist mir auch nicht geläufig. Ich denke, es wirkt auch ohne Bilsenkraut.
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Günther

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #20 am: 02. Oktober 2005, 21:46:19 »

Bevor eine Sprachverwirrung entsteht: Theoretisch ist Harz und Pech nicht dasselbe. Harz rinnt auis den Bäumen, trocknet dort langsam ein und wird hart und nicht mehr klebrig. Pech ist eigentlich behandeltes Harz, meist "gesotten", d.h. in Kesseln erhitzt zur Entfernung des Großteils der flüchtigen Anteile.
Im ländlichen Sprachgebrauch ist "Pech" fast alles, vom Harz bis zu obskuren Destillaten und Destillatrückständen diverser Harze.
Das Kauharz ist offenkundig bereits lange genug am Baum getrocknet.
Bei den alten Römern pflogen angeblich die "Damen" und manche Luxusweibchen Terpentin (wahrscheinlich primär Lärchenharz) zu kauen und auch komplett zu essen, um dem Urin Veilchenduft zu verleihen 8).
Ganz grob gesagt, sind die diversen Harze der Nadelbäume, ob Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer, usw., nicht sooo wahnsinnig unterschiedlich.
Je nach Gegend wird auch Lärchenharz, sogar Kolophonium gekaut...
Nach EU-Recht ist Kaugummi ein Lebensmittel ::)
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brennnessel

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #21 am: 02. Oktober 2005, 21:53:33 »

So einfach ist das auch nicht, Günther. Es wird nicht jedes Fichtenharz zu Kaupech, wenn es auch lange an der Luft ist. Das meiste davon bleibt immer bitter und etwas klebrig...
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Irisfool

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #22 am: 02. Oktober 2005, 21:56:10 »

 ;D versuch's lieber nicht Günther, nachher hast du auch noch einen Sprachfehler ;)
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Günther

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #23 am: 02. Oktober 2005, 21:56:27 »

Ich hab noch keines gekostet...
Möglicherweise gibts auch Unterschiede zwischen Fichten und Tannen, die werden nicht immer säuberlich getrennt.
Wenn ich eines samt Fundstelle sähe, könnt ich vielleicht mehr sagen.
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Günther

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #24 am: 02. Oktober 2005, 21:58:09 »

;D versuch's lieber nicht Günther, nachher hast du auch noch einen Sprachfehler ;)

Ach, ich bin eigentlich nicht mehr in dem Alter, wo man alles in den Mund steckt ::)
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Irisfool

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #25 am: 02. Oktober 2005, 21:58:12 »

Wenn du danach noch die Zähne auseinanderkriegst! ::) ::)
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sarastro

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #26 am: 02. Oktober 2005, 22:01:46 »

Wie bitte, Günther, stimmt dies wirklich, ist Kaugummi nach EU-Recht ein Lebensmittel?? :o :o
Kein Wunder
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Günther

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #27 am: 02. Oktober 2005, 22:05:07 »

Nach meinen Informationen, ja.
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brennnessel

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #28 am: 02. Oktober 2005, 22:10:53 »


Möglicherweise gibts auch Unterschiede zwischen Fichten und Tannen, die werden nicht immer säuberlich getrennt.

Tja, nicht nur möglicherweise ;) ......
Viele Weihnachtstannen sind sowieso Fichten :-\ !
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Feder

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Re:Kaupech - Fichtenharz als Zahnpflege
« Antwort #29 am: 03. Oktober 2005, 08:45:34 »

Hast du gelesen Lisl? Wir sind Luxusweibchen, wenn wir Kaupech kauen. ;D
Eins ist jedenfalls sicher, man findet es nur selten, und es muss irgendwie besonders sein. Vermutlich wurden auch für die Pechsalbe ganz bestimmte Harze gesammelt. Von derartigem alten Wissen ist viel verlorengegangen.
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  Pat Parelli
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