Endlich einmal jemand, der das Kaupech meiner Kindertage kennt!
Hab schon so oft danach gefragt: niemand schien das zu kennen!
Es war in der Heimat meiner Mutter, im Ausseerland, wohl bekannt.
... u.a. wird auch Kiapech genannt.
Dort nannten sie es Kojpech - Koj = Kinn (und kauen)
Das ist ein ganz besonderes Harz, das ein geübtes"Kaupech-Kauer"-Auge sofort erkennt
. Es kommt aus einer Rindenverletzung und ist hellgelb mit einer leicht lilanen Bruchstelle, wenn man es vom Baum löst. Es ist hart, nicht durchscheinend und darf nicht kleben.
Gewöhnliches Fichtenharz schmeckt fürchterlich bitter und verpickt sofort die Zähne. Aber soweit kommt´s nicht, weil man das vorher längst ausspuckt!
Je reiner das Kaupech ist, umso weniger klebt es und umso weniger bitter schmeckt es. Wenn man es ein paarmal durchgekaut hat, bekommt es eine ganz andere - lilarosa bis violette - Farbe und das Aussehen von gekautem Kaugummi. Sobald es an die Luft kommt, wird es hart und brüchig. Beim wiederholten Kauen wirds wieder weich ....
Es galt (und gilt für mich auch jetzt noch
) als Glücksfall, so richtig schönes Kaupech zu erspähen.
Ich wollte immer schon wissen, wann und ob normales Pech zu Kaupech wird.... Vielleicht weiß das ja hier jemand...
LG Lisl