Hallo, Cornelia,
ein schönes Thema

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Regelrechte Winter-Ecken habe ich zwar nicht. Aber ich versuche, das Karl-Foerster-Motto "Es wird durchgeblüht" überall im Garten ein bisschen zu verwirklichen

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Im Vorgarten macht ab Mitte Januar beim Blick aus dem Küchenfenster eine Hamamelis 'Pallida' Laune. Kurz drauf fangen Crocus tommasinianus und diverse Iris reticulata-Sorten an. Crocus flavus, Crocus versicolor 'Picturatus' und Orientalis-Helleboren folgen im Februar, Wildtulpen, Narzissen & Co. im März (aber das zählt nicht, ist ja schon Frühling). Ganzjahresgrün der angenehm undüsteren Art steuern ein großer Rhodo, eine Kalmia und eine Beeteinfassung aus Aurikeln bei. Und der gelb panaschierte Euonymus fortunei 'Emerald 'n' Gold' fällt im Winter richtig schön auf.
Im "Winterkübel" auf der Terrasse steht Jasminum nudiflorum, hatte voriges Jahr am Silvestermorgen (!) den ersten Blüten-Auftritt. Weil der Platz ihm bekommt, wird er im Sommer nicht versteckt; ich mag ohnehin das üppige Triebgewirre und das feine, helle Laub. Für eine Hauswand hoffe ich drauf, dass Lonicera japonica 'Hall's Prolific' ihre Blätter übern Winter bringt - im vorigen Jahr hat sie's geschafft, trotz provisorischen Aufenthalts im Topf, der leider noch andauert.
Im hausnahen Gartenteil habe ich mehr Elfenkrokusse und Aurikeln gepflanzt, dazu Helleborus praecox, Schneeglöckchen und für die Nase eine Winterblüte. Ein paar Schritte weiter kommen wintergrüne Farne. Plus eine Minihecke aus Sarcococca humilis; die knospt grad, dürfte spätestens im Dezember blühen, und dann ist in Sachen Duft kein Halten mehr

. Weiter - mehr Aroma! (bin halt Nasenmensch

) – folgen Minihecken aus Thymian (noch klein) und Lavendel (schon erwachsen).
Ganz hinten im Garten gibt's Walddunkel, Fichten, Tanne, Kiefer & Co., Dauergrün und Windschutz. Weil ich jedoch, genau wie du, im Winter Grund haben will, mal dorthin zu stapfen, stehen nun daneben Blütengehölze, u.a. Winterdufter wie Daphne mezereum, Lonicera fragrantissima, Abeliophyllum distichum. Das Trio macht den Sommer über wenig her; aber seine Zweit-Aufgabe, nämlich Sichtschutz Richtung Kompostplatz, erfüllt es brav.
Ach ja, Gehölze im Winter, ein Kapitel für sich. Korkenzieherweide und Kiefer, Birke und Hasel, Zierkirschen und Japan-Ahorne, Flieder und Kletterrosen, Kornelkirsche und Strauchmagnolie – da hat man so viel Struktur zu gucken, dass sich das Fehlen von Blüten und Laub verschmerzen lässt. Und das auch bei uns vorherrschende schneelose Nassgrau malt immerhin Rindenfarben und -texturen kräftig nach – das versöhnt

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Ein "winter walk" ist eine tolle Idee. Ein Jammer, dass ich für Acer griseum und andere Rindenschönheiten keinen Platz mehr habe. Und Bambus kommt mir nie wieder in den Garten, nachdem ich einen durchgeknallten Wucherer mühsam erledigt habe. Aber ein paar Gräser, das müsste zu machen sein. Und Winterlinge fehlen mir auch noch...
@Sabine: Nö, so viel Raum braucht ein Winter-Garten gar nicht. Meiner ist jedenfalls überall dazwischengeschummelt. Zwiebelige Stimmungsaufheller passen in die kleinsten Lücken. Winterblüher wie Seidelbast oder Schneeforsythie sind zierlich, Hamamelis über Jahre auch (wächst langsam), Sarcococca humilis hat kaum mehr als Buchs-Format, unter Japan-Ahornen und Koniferen gibt es aparte Zwerge...
Schöne Grüße
Querkopf