Hallo zusammen,
ich las letztens auch, weiß nicht wo, aber für mich überzeugend: Mut zum Stummel! Wo große Wunden entstehen würden, die nicht in wenigen Jahren überwallt werden können, ist es besser, einen Stummel zu lassen. Der dient dann als Puffer, damit eventuelle Pilze einen langen Weg bis zum zu erhaltenden Holz haben. Dass der Stummel im Laufe der Jahre eintrocknet, ist nicht so schlimm, wie wenn man Pilzbefall im zu erhaltenden Hauptast hat. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass eine Wunde von 20 cm über 10 Jahre zum Verheilen braucht. Ich schließe mich daher dem Appell an, große Wunden zu vermeiden.
@Ingeborg
Inkognito war auch für meinen Geschmack sehr radikal, und ich wünsche ihm und seinem Baum, dass der Baum das übersteht. Bei einem so radikalen Schnitt kann der Baum im Saft ersticken und treibt gar nicht mehr aus. Die Obergrenze für einen Rückschnitt beträgt m.W. maximal ein Drittel der Astlänge.
Insgesamt macht der Baum auf deinem ersten Bild einen vernünftigen Eindruck.Die Stummel scheinen allerdings teilweise entfernbar zu sein.
Deinen noch zu bearbeitenden Baum würde ich hauptsächlich im oberen Drittel durch Entfernen von nach innen stehenden und engstehenden Ästen auslichten. Auf bodennahen Neutrieb hoffen, junge Triebe erhalten, Radikalmaßnahmen auf mehrere Jahre verteilen.
Generell kann man darüber diskutieren, ob man ältere Bäume radikal verjüngen sollte. Man muss nicht, wenn man mit den Früchten zufrieden ist, die man erreicht, und auch sonst keine Probleme durch Beschattung usw. hat.
Schönes neues Jahr an Alle
Ralf