Ich denke, man kann die HARTZ4-Empfänger nicht über einen Kamm scheren, natürlich rauchen nicht alle und Bier kann man - in Maßen getrunken - ja nun wirklich als Grundnahrunsmittel durchgehen lassen. Ich denke, es ist nicht die Frage der materiellen Armut (da ist Fastfood nun wirklich teurer als eigenes Gemüse), sondern der teilweise bereits über Generationen weitergegebenen sozialen Armut. Sprich die Unfähigkeit, sich zu disziplinieren (auch dann zum Gießen zu gehen, wenn man keine Lust hat), die Unfähigkeit, vorausschauend zu denken, die Unfähigkeit zum Triebaufschub (jetzt sähen und in fünf Monaten erst ernten), damit auch die mangelnde Fähigkeit zu Kontinuität etc. Das trifft natürlich nicht auf alle HartzIV Empfänger zu, sondern eher auf einen gewissen harten Stamm, der auch zuvor schon Sozialhilfe bezogen hat. Und ich sage das auch ohne Häme, im Gegenteil, mir tun diese Menschen leid, die kaum das beglückende Gefühl kennen, das sich einstellt, wenn man etwas geleistet hat - sei es der Blick auf die zehn Gläser Marmelade abends um halb elf (endlich fertig!) oder auf die zehn Quadratmeter umgegrabenen Ackers oder auf die Leistungen im Beruf. Natürlich gibt es auch einen Haufen "Leistungen" in der Familie und im sozialen Umfeld, die man so "materialisiert" wie die fünf Stiegen frischgeernteter Äpfel eben nicht sieht.