Hi,
habe diesen Thread eben mit ziemlicher Verspätung entdeckt. Hast du es nun mit dem Fermentieren versucht, Gülisar? Ich hatte vor einem Jahr praktisch die gleiche Frage:
Thema: Tee für Fortgeschrittene - Brombeere, Himbeere, ...Habe letztes Wochenende wieder Brombeertriebe gepflückt - alles saftig grüne, makellose Triebenden von 10 bis 30 cm Länge. Noch vor Ort die Blätter und die weichen Spitzen abgeschnitten und in eine Tüte gegeben. Insgesamt habe ich ca. 500 g (!) geerntet, das hat verdammt viel Arbeit gemacht und mir auch einige Stiche von Brombeerdornen eingebracht. Zuhause in mehreren Portionen auf ein Holzbrett gelegt, mit einem Nudelholz mehrfach drübergerollt, dann mit einem scharfen Messer in einigermaßen feine Streifen geschnitten, leicht mit Wasser befeuchtet. Das ganze in ein Handtuch gewickelt, wirklich fest zusammengepresst, in einen Gefrierbeutel gepackt, noch ein Handtuch drüber, schlafen gegangen.
Ich hatte verschiedentlich gelesen, dass sich die Blätter beim Fermentieren selbst erhitzen sollten, was auch ein Grund für die sehr große Menge war, die ich diesmal angesetzt hatte. Dummerweise taten sie das nicht (morgens Temperatur überprüft). Also Backofen eingeschaltet, Brett drauf, Paket drauf, Handtücher drüber. (
Im Backofen kann ich die Temperatur nicht gut kontrollieren, aber oben drauf wird es auch warm.) Paket dürfte so 30-40, an der Unterseite auch 45°C erreicht haben (Ofen war vielleicht zwei- oder dreimal für ein, zwei Stunden an). Der Geruch war angenehm. Da sich im Beutel Kondenswasser bildete und ich Angst vor Schimmel hatte, habe ich das Paket ohne Beutel weiter liegen lassen. Am nächsten Morgen ausgepackt und zum
Trocknen auf ein Handtuch ausgebreitet.
Nun bin ich etwas enttäuscht: Die Blätter sind größtenteils noch grün, also nicht fermentiert. Offenbar ist das Quetschen/Rollen der Blätter doch sehr wichtig. Dumm gelaufen. Letztes Jahr war mir eine Charge gelungen, die deutlich dunkler und auch aromatischer war.
Ich brauche unbedingt eine gute Methode, um die Blätter zu quetschen, das Nudelholz kann man vergessen. Vermutlich war das auch der Grund, dass das Paket sich nicht erhitzt hat.
Nebenbei: auf der Oberseite meiner Hände haben sich am Montag einige wenige rote Flecken gezeigt, ich nahm an, dass das die Stellen waren, an denen ich beim Ernten an Stacheln hängengeblieben war. Am Dienstag bildeten sich auf den Flecken Blasen, meine Hände sehen stellenweise aus wie nach einem Laborunfall oder einem Biowaffenangriff... Sowas hatte ich noch nie, obwohl ich mich auch vorher schon mit Brombeeren angelegt hatte. Im Augenblick ist meine Theorie: vor den Brombeeren habe ich einen Quittenbaum geschnitten. Vermutlich hatte ich überall auf der Haut diese feinen Filzhäarchen der Quitte. Möglicherweise haben die Brombeerstacheln einige Häarchen unter die Haut gestochen, welche darauf nicht so gut reagiert hat...
Solanin, wie sehen deine Erfahrungen mit der Teebereitung mittlerweile aus? Letztes Jahr erwähntest du, dass du es auch mal probieren wolltest.
Vor noch nicht allzulanger Zeit habe ich ein Buch erstanden, welches sich - mit OT im Titel -
"Ampfer, Kümmel, Wildspargel, Rapunzelgemüse, Speiselaub und andere wiederendeckte Nutz- und Heilpflanzen" beschäftigt. Autor ist Michael Machatschek, das Buch heißt Nahrhafte Landschaft 2., [...]Warum ich das Buch aber nenne, ist, ab Seite 152 beschäftigt sich der Autor ausfühlich mit dem Fermentieren (Himbeer-, Brombeer- u. Erdbeerblätter). Leider habe ich noch nicht die Zeit dazu gefunden, aber irgendwann werde ich das Fermentieren auch mal ausprobieren.
Ich habe mir das Buch gestern gekauft. Leider musste ich feststellen, dass darin nirgends etwas zum Fermentieren steht. Kann es sein, dass du doch den ersten Band meintest, und nicht Teil 2 wie im Zitat oben angegeben?
Grüsse,
Robert