Das Frühstück mit schwarzen Oliven, Weißbrot, Honig oder MArmelade, wenig Butter, eventuell Salzlakenkäse und süßem Tee erschließt sich einem auch erst, wenn man es dort isst, wo man es halt so kennt.
Der hohe Salzgehalt, die leichtverdaulichen Kohlehydrate, der Zucker: das belastet wenig, und versorgt den Köroer anscheinend gut. Darum halt wird in TR und angrenzenden Ländern so gefrühstückt. Im trübkalten D schmeckt das schon erheblich weniger gut.
Anekdotisch: In TR hab ich, weil es halt köstlich, frisch und sehr preisgünstig für Mitteleuropäer ist, mich einen Sommertag lang nur von Obst - frischen Pfirsichen, Melonen, Feigen, Wein, Kaktusfrüchten, Granatäpfeln, Maulbeeren, schwärm - ernährt. Abends war ich schlagfertig und bin fast wie in Trance in einen Kiosk gewankt um dort eine Packung Kartoffelchips zu erstehen, die ich sofort und vollig aufgegessen hab. Man könnte auch sagen, ich hab mir das Zeug mit beiden Händen in den Mund gestopft. Zu Hause rümpfe ich nur verächtlich-borniert die Nase über Snackartikel, aber nach dieser Lektion, irgendwo in TR nahe der syrischen Grenze, wo man tags gut 40 und selbst mitternachts noch 30 Grad hat, da erschloss sich mir der Sinn salziger Oliven und salzigen Käses zu Beginn des Tages......
Das erinnert mich an das Interview mit Udo Pollmer, welches ich gestern hören könnte, der da sagte, man solle halt essen, was einem bekommt und gut tut. Und die Zeiten, da Salz ein Teufelszeug war, sind ja auch schon wieder vergessen und Salz und Ayrylamid sind ersetzt durch - was ist es aktuell - ach ja, Industriefleischabfälle.
gülisar