Ein schöner Thread
!
Ad hoc fallen mir noch
Disporopsis pernyi ein und - ebenfalls aus der Familie der Convallariaceae -
Smilacina racemosa, die zu deutsch auch "Duftsiegel" genannt wird, da sie recht maiglöckchenhaft duftet. Smilacina gibt es auch als etwas niedrigere S. stellata, die ich leider noch nicht beschnuppert habe (oder ich habe es vergessen). Die Stellata soll einen etwas höheren Ausbreitungsdrang haben. Beide verbreiten sich durch Ausläufer und bilden unterschiedlich hohe grüne Flächen. Optisch unterscheiden sich die Smilacinen von Maiglöckchen enorm: sie haben lange Stängel, an denen wechselständig das Laub angeordnet ist. Die Blüten erinnern von Weitem eher an Mädesüß oder Astilben und werden wie bei diesen stilgerecht am Stilende stolz gen Nase präsentiert.
Wesentlich maiglöckchenhafter kommt da der Disporopsis daher. Es lohnt sich, genauer hinzusehen, denn D. pernyi kann vom flüchtigen Beobachter zwar für einen "gewöhnlichen" Polygonatum gehalten werden, bei näherem Hinsehen entzücken aber die schwungvoll zurückgeschlagenen grünlichen Blütenspitzen, die manchmal auch zu Mehreren einer Achsel erwachsen.
Mancherorts stirbt das einjährige Laub erst, nachdem im Frühjahr neues Laub ausgetrieben ist. Ich konnte das leider noch nicht beobachten, da bei mir im Herbst die Schnecken aufräumen, sobald es draußen dauerfeucht wird.
Vielleicht sollte man sich auch noch etwas weitschweifiger in der Gattung Daphne umsehen.
Daphne mezereum forma alba oder die größere Sorte 'Bowles Variety' (= 'Bowles White') ist sicherlich in Schattenlagen, die im Winter noch genug Licht durchlassen keine schlechte Wahl, auch im kleineren Garten. Die stark schattenverträglichen Daphne laureola oder Daphne pontica machen statt weißer - grünliche, eher unscheinbare Blüten, die erschnuppert werden, noch bevor sie sich optisch offenbaren.
Bei den Stäuchern kann dann noch
Lonicera x purpursii und
Lonicera fragrantissima (ein Elter) genannt werden: der Name ist Programm, sobald an kalten Tagen die Sonne etwas scheint und dem Duft in die Luft verhilft.
Neben Abeliophyllum distichum, die meines Erachtens in den meisten eher kühlen deutschen Gärten verzichtbar ist, könnten diverse Osmanthus duftenden Gewinn bringen, wo es im Frühjahr etwas sonniger ist.
Und um wieder schön brav zurück ins Kleine zu kommen:
Scilla siberica - und bifolia 'Alba', sowie weiße
Chionodoxa und
Narcissus triandrus 'Thalia' können im Frühjahr für Duft im Garten und in der Vase sorgen. Alle sind meiner Erfahrung sehr gut schattenverträglich, wenn es sich nicht um einen Fichtenwald handelt, sondern im Frühjahr etwas Helligkeit vorhanden ist.
Grüße von Iris