cimi du machst es einem aber nicht leicht...die botaniker weilen derzeit nicht unter uns + da kommst du mit diffizilsten geschichten daher
vorweg...ich denke nicht, dass ich mit meinem vorigen posting an deiner fragestellung vorbeigeschossen bin...sie lautete
was es denn nun genau ist, dass bei den stauden im garten die blüte auslöst
ich habe dazu erklärungen rausgesucht. es gibt offensichtlich unterschiedliche auslöser oder ein zusammenspiel einiger der genannten parameter. vernalisation ist ein parameter, muss aber nicht sein (einjährige + tropische pflanzen blühen ja auch). ich denke du hast das mit der vernalisation missverstanden...vernalisation ist für manche pflanzen der entscheidende impuls für die blütenentwicklung, aber hat nichts damit zu tun ob eine winterruhende pflanze bei warmhaltung überlebensfähig wäre.
entscheidend scheint tatsächlich die lichteinwirkung zu sein. dazu gibt es
hier (ganz nach unten scrollen) eine modelldarstellung anhand eines stromkreises. die abbk. P(r) + P(fr) stehen für ein protein mit unterschiedlicher absorption von hellrot und dunkelrot (ist
hier erklärt unter 5.5 "phytochromsystem"). für tagneutrale pflanzen wäre anzunehmen, daß beide leitungen funktionell sind. ich interpretiere die modellanalogie so...die stromquelle ist das licht, kurztag-, langtag- oder tagesneutrale pflanze ist die genetische festlegung und rechts der phytochromschalter der das blühhormon florigen induziert.
gebe allerdings zu, dass das dein beispiel mit den unterschiedlichen blühzeitpunkten von hostas nicht ganz erklären vermag. sicherlich wird die tatsache mit reinspielen, dass die pflanzliche entwicklung in abhängigkeit von exogenen faktoren (kälte, wärme, wasser, dünger, schädlinge u.s.w.) beliebig oft unterbrochen werden kann; die entwicklungsgeschwindigkeit bleibt variabel
(quelle). ich bin sicher, dass auch das zusammenspiel der phytohormone auf die blütenbildung einfluss nimmt (stichwort alterungsprozesse und veränderung der phytohormonzusammensetzung zum jeweiligen entwicklungsstadium).