Lieber roro, es ist wohl richtig, dass der Pastor die Predigt schreibt, aber man darf den gutherzigen Mann aber auch nicht unterschätzen. Als wir bei ihm zum Tee waren, stellen wir doch fest, dass er sehr wohl über einige Dinge in der Umgebung bestens informiert war.
Ach, die Frau Schwampel mit ihren greuslichen Petunien, ja wirklich sie schien sehr beleidigt zu sein als ich ihr sagte, dass ihre täppischen Petunien nicht zu meinen vornehmen Damen und Herren passen würden und ihre Farbe geradezu eine Beleidigung für diese doch edlen Herrschaften sei. Sie ist ein böses und geradezu arglistiges Weib (man möge mir die bösen Worte verzeichen). Sie ist aber im Moment doch etwas abgelenkt, ich weiß nicht, ob der edle roro es schon weiß, sie hat ein Auge auf Knut, den Kutscher des Gutsherrn geworfen, und wirft sich jetzt geradezu in lächerlicher Manier in bunte Gewänder.
Ah, ja Rum, der erwärmt natürlich bei diesem mieslichen Wetter sowohl Herz als auch Geist und Körper aber für den sommerlichen Schreck im Rosenbeet ist doch wohl ein Likörchen zu Wiederbelebung die bessere Wahl.
Ja, wohl wahr, ich kann es mir immer noch kaum verzeihen, dass ich so ungeschickt mit meinen Sonnenschirm in den Mantilla stiess, es mag eine vorübergehende Schwäche gewesen sein, die mich beim Anblick der Ena erfasste. Nein, der Dame Tilia könne ich nie dauerhaft böse sein, wie auch, ist sie doch so ein liebreizendes vornehmes Wesen.
Noch hat Merry Widow leider nicht bei mir hereingeschaut, ich hoffe sehr, sie tut es noch. Vielleicht weiß der edle Rosenprinz oder die Dame Nova Liz etwas über ihre derzeitigen Verhältnisse.