Hallo Evi,
ich habe deine Frage mal zum Anlass für einen neuen Thread genommen, denn ich denke, das Thema könnte auch andere interessieren.
Ich wende die folgenden Techniken an (sortiert nach abnehmender Verwacklungsgefahr):
1. Ruhig halten und dabei bewusst atmen: einatmen ... ausatmen, dann am Ruhepunkt nach Beendigung des Ausatmens abdrücken. Darauf achten, dass die Hände, die die Kamera halten, nicht verkrampft sind. - Üben!
2. Zusätzliches Aufstützen der Arme, dazu atmen wie (1)
3. Auflegen der Kamera, oder Anlehnen / Andrücken der Kamera an eine Mauer / Pfeiler / Baum, was immer da gerade hilfreich herumsteht.
4. Auflegen + zusätzliches Benutzen des Selbstauslösers, bei Spiegelreflex-Kameras am besten mit Spiegel-Vorauslösung.
5. Stabiles Stativ statt Auflegen, zusätzlich Selbstauslöser und Spiegel-Vorauslösung.
Weiter ist zu beachten, dass die Verwacklungsgefahr bei langen Brennweiten höher ist.
Digitalkameras bieten ja den Vorteil, dass die Empfindlichkeit geändert werden kann. Um kürzere Belichtungszeiten zu erzielen und dadurch das Verwacklungsrisiko zu verringern, kann man eine höhere Empfindlichkeit wählen. Man muss ausprobieren, bis zu welcher Empfindlichkeit die Bildqualität noch gut genug ist. Bei meiner Nikon D 100 sind 400 ASA auf jeden Fall hinreichend für Abzüge im A4-Format, 800 ASA reichen für Bildschirmdarstellungen.
Ich selbst komme sehr weit mit den Techniken ohne Stativ.
Wenn man ein Stativ kauft (für ernsthafte Makrofotografie sicher zu empfehlen!), sollte man unbedingt eines kaufen, das auch stabil steht. Ausprobieren!
Viele Stative haben eine ausfahrbare Mittelsäule. Diese sollte man so wenig wie möglich nach oben ausfahren, da eine einzelne Säule natürlich mehr schwingt aus die drei Stativbeine. - In der Makrofotografie ist es oft hilfreich, wenn sich die Mittelsäule umgekehrt montieren lässt, d.h. so, dass sie zwischen den drei Stativbeinen nach unten gerichtet ist - so kommt man näher an Objekte in Bodennähe, und hat trotzdem durch gespreizte drei Stativbeine einen guten Stand.
Klemm-Montierhilfen (oder wie das heißt) sind komfortabel: Die werden fest am Schraubgewinde der Kamera gefestigt und auf dem Stativ mit einer Art Klemmheben schnell festgeklemmt bzw. gelöst.
Wer die Kamera auf ein Stativ montiert und dann den Selbstauslöser nicht benutzt (alternativ Drahtauslöser, Fernauslöser ...), der hätte auch gleich das Stativ weglassen können. Bei Spiegelreflex ist oft zusätzlich Spiegel-Vorauslösung ratsam.
In keiner Weise ein Ersatz für anständige Dreibein-Stative sind die Einbein-Stative. Sie können aber hilfreich sein, den Grenzbereich des 'aus der Hand'-Fotografierens auszuweiten.
Wie sind eure Erfahrungen mit Techniken zur Vermeidung des Verwackelns?
Liebe Grüße
Thomas