erzähl doch bitte auch was über die pflanzen...cypripedium, anemonen, corydalis, pulsatilla...hast du auch fotos davon? ...und im see...die fauna soll ja enzigartig sein, endemisch heisst das wohl korrekt...mich interessieren ja besonders die gobiiden + crustaceen.
Ich war mal im limnologischen Institut in Listwjanka, die Direktorin hat ne Sonderführung gemacht. Da war auch ein genialer Film von irgendeinem Uboot-Team zu sehen, die haben vollkommen abgefahrene Aufnahmen von endemischen Tierarten im See gemacht. Ich glaub über 80% aller Arten im See sind endemisch. Weitere Angaben kann ich aus eigener Anschauung nicht machen, denn an Tauchen oder Schnorcheln war wegen der abartigen Kälte des Wasser auch mitten im heißen Hochsommer nicht zu denken. Ohne Neoprenanzug biste da in paar Minuten tot.
Zu den Pulsatillen kann ich zwei Geschichten erzählen: ich bin damals im April mit einem Freund im Jeep von Stuttgart nach Moskau gefahren, in Polen noch dickster Winter, so ging das bis Moskau weiter. Schweres Fahren. Wir kamen morgens ca. um 6 Uhr am Bahnhof in Moskau an, haben ganz normal am Schalter ein Ticket nach Irkutsk gekauft und um 13 Uhr saß ich im Zug. Mein Freund fuhr alleine in Richtung Tula weiter. Im Zug danach tiefster Winter bis zum Ural und ich hab schon gedacht, was soll da erst in Irkutsk los sein. Aber denkste: hinter dem Ural immer mehr schneefrei und immer wärmer und spätestens 2 TAge hinter Moskau war der Frühling losgebrochen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass die Landschaft zwischen Novosibirsk und Irkutsk manchmal flächendeckend lila von unzähligen Küchenschellen war. Große Treibeismengen auf den Flüssen Ob, Jennisej etc. Damals war ich botanisch leider noch sehr unerfahren (bin es heute auch noch, aber die Unwissenheit hat sich auf einem höheren Niveau eingependelt ;-) ) Im Gebirge Hamar Darban habe ich dann vor allem große Bestände vom Frauenschuh (s.o.) in Erinnerung. Und Bergenien bis zum Horizont, das war beeindruckend. Die standen gern in lichten Birkenwäldern auf ca. 600 Meter Höhe.
Foto hatte ich in Hamar Darban nie dabei, da ich als der Jüngste immer der elende Packesel für's Proviant war und ich echt kein Bock auf noch mehr Kilo hatte. War schon so ne derbe Plackerei, vor allem wegen der häufigen Bach/Flußquerungen. Maja Michalovna hat aber viel fotografiert und auch tolle Fotos der größeren Cypripediumbestände gemacht. Mit dieser Botanikerin könntest du großartige Touren machen und wenn es ihr gesundheitlich noch gut geht, dann sicher auch bei ihr wohnen. Bei Bedarf kann ich Adressen vermitteln. Mitarbeiter der Baikalwelle versuchen jetzt auch mit günstigem Ökotourismus anzufangen, kann man sicher sehr empfehlen!