Thomas, soll ich dir die Quelle raussuchen?
Nee, gut. Zu den Jurakalk-Flächen gibt es noch eine schöne Anekdote aus dem Hermannshof. Als dort in den 90er Jahren die Schafgarbe Salbei Atlas-Schwingel Steppenpflanzung angelegt wurde und die ganze Fläche vor der Vegetationszeit mit Splitt gemulcht wurde, sagte ein Besucher: kommt da jetzt ein Parkplatz hin?
Im Stadtbild von Heidelberg sind die Jurakalk-Splitt-Flächen sehr ansprechend gestaltet. Gerade blüht der Mönchspfeffer. In anderen stehen die Hanfpalmen in Flächen mit weiß blühenden Storchschnäbeln und anderen weiß blühenden höheren Stauden. Im Frühjahr gibt es auf der südlichen Uferseite des Neckars und in Handschuhsheim lange Reihen mit blühenden Zwergiris. Es gibt Lavendel und Katzenminze und das sieht alles sehr ansprechend aus.
Der Jurakalk-Splitt ist es also nicht alleine, sondern die kleinbürgerliche Einfallslosigkeit gepaart mit spießigem Ordnungssinn, der mir ein Gefühl der Enge und Beklemmung verursacht.
Aber ich übe mich täglich darin darüber hinweg zu sehen und alles so zu akzeptieren wie es ist und mir immer wieder klar zu machen, dass jeder nur das tun kann, was in seinen Möglichkeiten liegt.
Deshalb halte ich auch nicht an und mache auch keine Bilder von den Entgleisungen. Dafür ist mir die Zeit zu schade. Allerdings freue ich mich hier an manchen Bildern und an dem gemeinsamen Schmunzeln und Lachen über einige genialische Beispiele. Das ist unmoralisch, um so besser, das würde mir auch Vergnügen machen, wenn es verrucht wäre.