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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: galaxius222 am 17. Januar 2007, 08:08:59

Titel: Zuchtpilze
Beitrag von: galaxius222 am 17. Januar 2007, 08:08:59
Hallo
Mittlerweile gibt es eine fast unüberschaubare Menge an Pilzen für die Eigenzucht. Im Baumarkt, bei Ebay und in Fachgeschäften wird mir das beste Ergebnis zum kleinsten Preis versprochen.
Aber wer macht mir nun das beste Angebot? Champignons oder doch lieber Braunkappen? Und was ist das beste für Beginner?
Wer weiß Rat?


Galaxius
Titel: Re:Champignons, Shitake oder Braunkappen
Beitrag von: brennnessel am 17. Januar 2007, 08:19:55
hallo galaxius, ich habe vor vielen jahren einige mal champignons im keller gezogen. damals kostete so ein "geimpfter" großer plastiksack mit präpariertem pferdemist ca. 15 euro und brachte im laufe des sommers meist so ca. 12kg schöne frische weiße champignons, was unsere damalige großfamilie gerade noch schaffte, sie frisch zu verbrauchen.

man soll für die anzucht einen ziemlich finsteren raum haben, in dem es möglichst konstant 11 bis 18° haben sollte, war auf der genauen "betriebsanleitung" zu lesen. in einem extrasack war deckerde, die man gleichmäßig aufbringen und leicht feucht halten musste.
nach mehreren wochen zeigten sich die ersten pilzchen. die ernte ging bis in den herbst hinein.

lg lisl
Titel: Re:Champignons, Shitake oder Braunkappen
Beitrag von: Manfred am 18. Januar 2007, 19:18:36
Hallo Galaxius,

ich finde auch, dass fertig durchwachsene Substrate für den Anfänger das einfachste sind.
Die gibt es sowohl für Champignons als auch auch für viele andere Pilze. Das Substrat ist in dem Fall vorher sterilisiert, und der Ertrag entsprechend hoch, weil die Konkurrenzpilze fehlen.
Die zweiter Stufe sind dann Zuchtsets oder Brut zum Selberimpfen in der nötigen Menge.
Von den Angeboten bei ebay hab ich selbst einige getestet. Die Menge an Impfmaterial ist selbst für den scheinbar günstigen Preis zu gering. Teilweise wurde mir auch überlagerte Brut geliefert, die schon ganz oder teilweise abgestorben war. Aber sicher gibt es auch dort gute Angebote.
Um gute Erfolge zu haben, muss das Substrat relativ schnell durchwachsen werden, um die Vermehrung von Fremdpilzen zu unterdrücken. Das erreicht man am besten mit einer ordentlichen Menge Impfmaterial und entsprechend vielen Impfstellen. Daher würde ich lieber bei einem spezialisierten Händler bestellen.
Google spuckt da einiges aus. http://www.shii-take.de usw.

Wer ganz spezielle Sachen (Morcheln, Tintlinge usw.) sucht ist bei Thomas Ziegler www.biopilze.de gut aufgehoben. (Die Website ist etwas gewöhnungsbedürftig, am besten einfach anrufen.) Normale Impfbrut gibt es da natürlich auch.

Grüße,
Manfred
Titel: Zuchtpilze
Beitrag von: Wattemaus am 30. Januar 2007, 07:59:05
Vorgestern auf der IPM war ein Anbieter von Zuchtpilzen.
Seitdem läßt mich der Gedanke nicht mehr los, unbedingt Pilze anbauen zu müssen.
Wer hat es schon versucht? Mit welchem Erfolg?
Wo kauft ihr das "Saatgut"? (ich hatte vergessen zu fragen).
Oder läßt man besser die Finger davon , weil zu heikel, kaum Ernte etc.?
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Luna am 30. Januar 2007, 08:50:20
@ Wattenmaus

Hier findest du mehr dazu
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Thisbe am 30. Januar 2007, 09:35:18
Hier ist auch noch einer.
Werde es dieses Jahr nochmal versuchen, aber dann mit Strohpellets bei denen ich sicher bin, daß sie nicht mit Fungiziden behandelt sind. Das Stroh im letzten Jahr hatte ich aus dem Stall in dem mein Pferd steht und die konnten mir nicht mal sagen, welche Art Stroh es ist. Aber da war die Brut schon da und ich in Eile...

Grüße, Thisbe *die stolze 3 Limonenseitlinge ernten konnt :P *
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Wattemaus am 30. Januar 2007, 13:05:27
Eigentlich würde ich gerne einen Holzstamm impfen.
Hat das schon mal wer gemacht?
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Manfred am 30. Januar 2007, 13:21:30
Hat das schon mal wer gemacht?

Ja ;D .
Am besten nimmst du Substratbrut (Körnerbrut), z.B. von Hawlik oder einem anderen in den beiden obigen Threads verlinkten Anbieter.
Die Substratbrut wächst schneller ein als Stäbchenbrut.
Von den Holzarten her sollte man sich am Anfang an die Empfehlung des Lieferanten halten. Das Holz muss frei von anderen Pilzen sein, d.h. halbwegs frisch geschnitten (ich sag jetzt mal bis 1 Monat) und ohne Verfärbungen im Holz. Wenn das Holz schon einige Zeit liegt, an den Enden einige cm absägen, damit bereits eingedrungene Pilze weitgehend entfernt werden. Nicht mehr Holz verwenden als angegeben, damit der Pilz schnell durchwächst, und Fremdpilze unterdrückt.
Dann einfach nach Anleitung vorgehen.
Ich würde noch warten bis keine Frostgefahr mehr besteht. Wenn der Pilz eingewachsen ist, macht Frost nichts mehr, aber bei frisch geimpften Hölzern kann das schon mal schiefgehen.
Und dann: Viel Geduld...

Grüße,
Manfred
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Cogito am 30. Januar 2007, 13:46:22
Wir haben vor 3 Jahren eine Pappel gefällt. Die Stämme wurden grob zersägt (ca 1m lange Stücke) und wir haben sie überall im Garten aufgestellt und hingelegt, zum Verrotten, zb auch unter eine große Buche. Vorletzten und letzten Herbst habe ich gesehen, daß bei einigen Stämmen unter der Rinde und an den Seiten riesige Pilze ausgetrieben sind. Keine klassischen Baumpilze, sondern richtig schöne, weiche Köpfchen. Leider kennt sich niemand im Bekanntenkreis so gut mit Pilzen aus, daß wir erfahren haben, ob sie eßbar sind oder nicht.
Ich habe aber die Idee nicht vergessen, daß man diese Stämme vielleicht mit Pilzbrut impfen könnte, um definitiv eßbare Pilze zu bekommen.
Meint ihr, das wäre möglich?
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: frankste am 30. Januar 2007, 14:22:55
ich werfe einmal unverbindlich Hallimasch als Namen für die gezeigten Pilze in den Raum. Ist aber üblicherweise nicht gerade erwünscht im Garten - obwohl man ihn essen kann. Über den Geschmack kann man streiten. Die Experten können das evtl. bestätigen oder mir widersprechen.

Dieser Baumstamm ist auf jeden Fall bereits belegt. Weitere Pilze dürften ihre Schwierigkeiten haben, dagegen anzukommen.
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Cogito am 30. Januar 2007, 14:28:42
Achso, das wurde ja bereits erwähnt, daß sich keine anderen Pilzsporen im Stamm befinden dürfen. :-\
Schade, bei den Mengen an Pilzen die wir so manchen Herbst schon hatten, wäre es interessant gewesen ob sie eßbar sind oder nicht.

Unter einer Weide hatten wir mal so grau-violette, die sahen richtig lecker aus. Prall und saftig, und genug für ein 4-Personen-Pilzragout. :P Wir haben sie vergammeln lassen... :-\
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: oidium am 30. Januar 2007, 15:35:24
Hallimasch dürfte stimmen, einer der ärgsten forstschädlinge!
aber gulyas´artig verkocht nicht sooo schlecht! :P
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Gart am 30. Januar 2007, 15:38:47
Der Thread ist hier natürlich ganz und gar OT, weil Pilze bekanntlich keine Pflanzen und daher auch logischerweise keine Gemüse sind... Hoffe, der max. wirds richten.
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: oidium am 30. Januar 2007, 15:41:54
fleischlicher natur sind sie sicher nicht!
aber du könntest recht haben: beim pilzesuchen ducken sie sich immer, damit man(n) sie nicht sieht...vielleicht doch getier? 8)
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Gart am 30. Januar 2007, 15:44:10
Nö, ist was eigener Art. Gehört in die Resteabteilung "Quer durch den Garten". Es gibt auch Pflanzen, die sich ducken. Andere springen vor Aufregung auf bei blosser Berührung. Sind aber alles keine Tiere, soweit ich weiss. ;D
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: oidium am 30. Januar 2007, 15:47:22
tja, unsere gärten sind voller geheimnisse! 8)
 ;D
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: tomatengarten am 30. Januar 2007, 16:15:05
Zitat
Am besten nimmst du Substratbrut (Körnerbrut), z.B. von Hawlik oder einem anderen in den beiden obigen Threads verlinkten Anbieter.
Die Substratbrut wächst schneller ein als Stäbchenbrut.

zitat stammt von manfred. ich habe mal dort nachgeschaut, weil ich auch einige probleme mit der stäbchenbrut hatte. ergebnis: das ist besser, aber auch noch nicht das wahre.

ich erinnere mich an die zeit um etwa 1985, als ich meine ersten pilze auf baumholz "züchtete". das substrat wurde schon leicht mit myzel durchwurzelt angeliefert (auf einem strohsubstrat denke ich). man beimpfte die stubben, indem man teile des substrats fladenartig auf die schnittflächen presste und einfach den zweiten stubben obenauf presste. später diesen rumdreht und auch eingrub.

der anwuchsprozess war so sehr viel leichter beherrschbar. mit einer plastikfolie nach dem giessen obenauf war ein gleichmässig warmes feuchtes klima garantiert.

nach der wende probierte ich auch stäbchen- und substratbrut - beide mit mässigem erfolg.
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Garten-anna am 31. Januar 2007, 14:47:05
Hier ein Foto von meinen Nachzüglern. Hatte die Box mit Pilzbrut Anfang Dezember im Rewe gekauft und schon an Weihnachten frische Pilze geerntet. Hat richtig Spaß gemacht.
LG Anna
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: tomatengarten am 31. Januar 2007, 16:16:31
Zitat
Hatte die Box mit Pilzbrut Anfang Dezember im Rewe gekauft und schon an Weihnachten frische Pilze geerntet. Hat richtig Spaß gemacht.


glaub ich dir ungesehen. kurzfristiger erfolg. gute ernte. ich habe auch lange mit der variante geliebäugelt, weil die kultur im garten einfach von zu vielen faktoren abhängig ist. hab mich aber nie so richtig an so eine box getraut.

bei der zuchtbox-methode möchte ich aber trotzdem mal einhaken:

diese dinger sind ja nur für einen zeitlich begrenzten rahmen gedacht. mehrere ernte-wellen abernten, dann wegschmeissen. dann ist das basis-substrat irgendwann erschöpft.

meine frage aber:

kann man das substrat darin nicht zum beimpfen einer grösseren kultur im garten nutzen? oder ist der aufbau der pilzkörper schon soweit vorangeschritten, dass das myzel geschwächt ist?

Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Eva am 31. Januar 2007, 16:49:57
Die fertigen Kästchen sind ja meistens Champignons, ich denke, die haben so spezielle Ansprüche, dass man das im Garten nicht hinkriegen wird. Wir haben mal versucht, die Reste von einem Braunkappen-Strohballen im nächsten Jahr in einen neuen Strohballen zu impfen, mit mäßigem Erfolg: es kamen zwar einige Pilze, aber viel weniger und kleinere als im ersten Jahr.
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: tomatengarten am 31. Januar 2007, 17:36:56
@eva: inzwischen gibt es aber die fertigen kästchen von mehreren anderen sorten. z.b. shiitake.

da interessiert mich schon mal eine meinung.
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: M am 31. Januar 2007, 17:49:16
Wir hatten eine Box mit Austernseitlingen, gelohnt hat es nicht, aber für die Kinder und Mama 8) war es ein Spaß :)
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Eva am 31. Januar 2007, 17:58:04
Shiitake braucht Holz, und damit nicht schon andere Pilze das Holz befallen haben, soll es recht frisch gefällt sein. Buche und Birke gehen, das weiß ich noch auswendig, den Rest müsste man nachsehen (bei mir ist Shiitake übrigens nichts geworden mit Mycel direkt in Birkenstämme impfen, war wohl alte Pilzbrut).
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Allium am 01. Februar 2007, 21:54:49
OT: Warum haben wir für Nichtpflanzen (Pilzzucht, Schafpflege etc.) eigentlich gar kein eigenes (Sub-)Forum? :P
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: max. am 01. Februar 2007, 22:50:30
@allium,
das ist vielleicht unnötig. die abtrennung von pilzen aus dem pflanzenreich ist ja eher eine ungärtnerische, akademische.
ein gewerbsmäßiger pilzezüchter versteht sich sicherlich eher als gärtner denn als tierzüchter.
und "schafpflege"? wenn du damit schafhaltung meinst, paßt das ja prima in das unterforum "tiere im garten", in dem sich bisher hauptsächlich katzen und hunde tummeln. auch für bienen wäre da noch platz.
im forum überwiegen aber die spaßtierhalter gegenüber den landwirten, sodaß bisher wenig bedarf herrscht. vielleicht ändert sich das ja mal...
Titel: Re:Zuchtpilze
Beitrag von: Wattemaus am 02. Februar 2007, 08:01:06
Was ist denn nun schlimm an Pilzen hier im Gemüse?
Wenn ich das Zeug zubereite, dann als Gemüse, ob das botanisch korrekt ist oder nicht.
Sobald ich beginne, Nudeln zu säen, dürft ihr Euch ernsthaft aufregen. 8)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 06. Juni 2019, 13:18:13
Ich habe etwas suche müssen, aber hier passt es hin. Ein Foto von meinem Pilzanbau auf Holz.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 06. Juni 2019, 13:19:33
Und hier die Austernpilze, die Aufnahme stammt vom letzten Jahr.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 06. Juni 2019, 13:20:12
Und das sind Shiitake.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Vogelsberg am 06. Juni 2019, 15:36:22
Prima  :D

Was für ein Holz ist das?
Ist der Platz eher schattig oder sonnig? Irgendein Winterschutz?
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Conni am 06. Juni 2019, 17:37:15
Das sieht klasse aus.  :D Magst Du ein bisschen darüber erzählen? Nach dem Holz hat Vogelsberg ja schon gefragt. Interessant fände ich auch: Wann geimpft, wie lange hat es bis zum ersten Ertrag gedauert, wie lange kannst Du von einem Baumstamm ernten, welche Mengen kommen da zusammen usw. Ich freu mich auf Berichte von Dir.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 06. Juni 2019, 20:52:24
Es freut mich, dass euch meine Pilzanlage gefällt. Es ist meine erste Anlage. Die Pilzbrut habe ich von Pilzmännchen bezogen. Auf den dortigen Seiten stehen alle wichtigen Informationen. Die Pilze stehen auf der Nordostseite meines Hauses, zusätzlich durch eine Hecke und eine Felsenbirne beschattet. Falls es zu trocken ist, und das ist hier oft der Fall wird ein Sprühregner eingeschaltet. Ich habe Buchenholz verwendet, es muss auf jeden Fall Laubholz sein. Die Impfung erfolgt im Frühjahr, da das Schlagen des Holzes ca. 3 Monate her sein sollte. Zu früh sind die Abwehrkräfte des Baumes zu groß, zu spät siedeln sich Fremdpilze an. Dann muss das ein Jahr ruhen. Dabei zieht der Pilz in das Holz und ist im nächsten Winter frostfest. Dann lässt es sich 5 Jahre beernten, bis das Holz aufgebraucht ist. ZU den Mengen kann ich nichts genaues sagen, Austernpilze gibt es mehr. Wenn man sich die Fotos ansieht, es gibt 3 - 4 solche Wellen pro Jahr. Die Shiitake habe ich an einem Gestell aufgehängt da sind sie vor Schnecken sicher. Shiitake brauchen keinen Erdkontakt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 06. Juni 2019, 21:11:51
Sieht wirklich gut aus. Sind Schnecken immer ein Problem oder nur wenn sie nichts anderes finden oder sie sich stark vermehrt haben?

Ich habe dieses Jahr auch ein paar Stämme hinterm Gartenzaun liegen. Walnuss und spätblühende Traubenkirsche. Die liegen aber zum anwachsen noch komplett auf dem Boden, nicht gestellt und ab und an kommt der Regner drüber.
Der Bereich dort ist nicht für jeden zugänglich und ich bin dort auch nicht ständig. Ich muss mal wieder hin und mir den Status genau angucken.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 07. Juni 2019, 10:23:34
Selbst habe ich wegen dem Sandboden kaum Probleme mit Schnecken. Auf den Pilzseiten wird aber darauf hingewiesen, dass Schnecken geradezu verrückt nach Pilzen sind. Zuerst hatte ich auch Sand um die eingegrabenen Stämme der Austernpilze. Das war aber keine gute Idee, da die Pilze zum Teil neben dem Stamm aus dem Boden kommen und dann voll Sand sind. In dem Bereich habe ich jetzt Rindenmulch. Wenn es zu arg wird hilft ein Schneckenzaun.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: July am 07. Juni 2019, 17:58:38
Das sieht ja toll aus Sandwurm:)!
Wir hatten vor vielen Jahren einmal Shitakepilze auf Eichenholz. Das Holz hatten wir wie ein Tipizelt zusammengestellt und es hiess damals man könne 5 Jahre ernten. Wir haben dann fast 10 Jahre geerntet, zeitweise wuchsen da Massen an Pilzen, dann wieder Ruhe, dann ging es wieder los.
Jahre später habe ich mal andere Zuchtpulze versucht, aber das hat leider nicht geklappt, nichts kam....vielleicht war die Brut alt.
Das machte mutlos.....aber wenn ich das bei Dir so sehe hätte ich mal wieder Lust auf Zuchtpilze:)
LG von July
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 07. Juni 2019, 19:40:15
Da fällt mir ein, einen Fehlschlag hatte ich auch mal. Vor vielleicht 10 Jahren wollte ich Austernpilze auf Stroh wachsen lassen. Dazu muss der Strohballen vollständig gewässert werden, das war nicht so einfach, da der Ballen schwimmen wollte und nicht unterging. Anschließend muss zum impfen mit Pilzbrut der richtige Trocknungsgrad erreicht werden. Ich denke, meine Pilzbrut ist im zu feuchten Stroh erstickt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Vogelsberg am 08. Juni 2019, 08:51:31
Ich habe auch Brut vom Pilzmännchen am Start und meine Austernpilze auf dicken Haselnussästen kommen nun - 2018 war es einfach zu trocken - in Fruchtungsstimmung.

Shitake habe ich im vergangenen Herbst auf dicke Ästen aus Laubholz aus einer Durchforstung aufgebracht und den Winter über im WiGa in einer großen Mülltüte aufbewahrt.
Sehen jetzt gut durchwachsen aus und kommen demnächst raus, wobei Schnecken hier durchaus ein Thema sind.

Weiterhin viel Erfolg  :D
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 02. August 2019, 19:39:23
Die letzten Tage hat es hier endlich mal geregnet und die Temperaturen sind auch erträglich. Die ersten Austernpilze lassen sich blicken.



Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 02. August 2019, 23:37:01
Ohne Frost? Ich glaube ich muss morgen mal gucken.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 03. August 2019, 12:14:54
Ohne Frost?
Meinst Du, dass der Pilz zum Fruchten Frosteinwirkung braucht? Das mag auf den Winterausternpilz zutreffen. Daneben gibt es aber noch andere Formen wie den Sommerausternpilz und den Ganzjahresausternpilz. Den letzteren habe ich, der wird in der Regel von den Pilzbrutversendern verkauft.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 16. September 2019, 12:53:36
Guten Tag

Habe einen mit Shitake geimpften Eichenrugel erhalten.
Vermutlich im Frühjahr dieses Jahr beimpft.


100 cm Länge


Wurde nach Gsteig transportiert.
Lag dann ein paar Monate im Keller rum und wurde regelmässig befeuchtet.
Das dortige Domizil liegt auf 1300müM, Südhang, windig und Trocken, ungünstig wie ich gelesen habe.
-> Ob schon vom Myzel durchwachsen, kein Plan das zu beurteilen.

Detailbilder vom Stamm


Irgendein
Pilzgewächs



Ein anderer
Pilz gewachsen



6 solche Impf-
stellen vorhanden



Stand mal auf
Erdkontakt


Wie ich gelesen habe, braucht es nicht zwingend Erdkontakt.
Kann an eine Wand hingestellt oder aufgehängt werden. Hatte Hacken oben drin.
Wie auch Sandwurm schildert.
Die Shiitake habe ich an einem Gestell aufgehängt da sind sie vor Schnecken sicher. Shiitake brauchen keinen Erdkontakt.

Da kein passender Platz gefunden wurde, zum hinstellenden oder aufhängen, der dem Pilzstamm und mir gepasst hat,  ... ???
... habe ich das nun so gemacht.

Etwas eingegraben und angebunden, so dass der Stamm stabil steht.
Komme hier
oft vorbei
und sehe

ob es Wasser
braucht.



Hier nicht in
der Quere.

Kann rund herum wachsen
Sehe es gut
Steht stabil.  :)



-> Was sollte noch beachtet werden?
-> Den ich habe keine Ahnung, sprich weiss nicht mal was ich sonst Fragen könnte.

Bin für Tipps und Hinweise Dankbar.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 16. September 2019, 19:45:12
Ich habe keine Ahnung, aber ein paar Überlegungen:
~ Bei Bodenkontakt hätte ich Bedenken, dass andere (wilde :o) Pilze schneller als das Shitakemyzel sind und diesen verdrängen  :-\. Deshalb hatte ich meinen Stamm (Austernseitling) damals auf eine Folie gestellt :).
~ Ich denke, während der Wachstumszeit ständig leicht feucht halten ist sinnvoll. Die blöden Pilzfruchtkörper kriegen es auch fertig, bei Trockenheit wieder rückwärts zu wachsen  >:(.
~ Ich weiß gar nicht, an welchen Naturstandorten man Shitake finden kann. Vlt hilft es weiter, wenn Du sowas recherchierst und nach Möglichkeit beachtest. Kulturanleitungen der Hersteller findet man bestimmt auch im Netz.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 16. September 2019, 20:53:40
Okay, danke.

Das eventuelle Bodenkontakt Risiko nehme ich in Kauf.
Hat eh schon verschieden farbiges drauf.

Lg Natternkopf
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Floris am 16. September 2019, 21:04:28
Hat eh schon verschieden farbiges drauf.
Und da sehe ich das Problem: Wenn die anderen Pilze bereits Fruchtkörper machen, ist im Innern der Platz für Shiitake-Mycel bereits besetzt.
Man sollte nur ganz frische Stämme beimpfen, sonst geht das Wettrennen leicht verloren.
Shiitake gehört nicht zu den Schnellsten. Ich hatte mal beimpfte Stämme rumstehen, kam aber nichts. Ich habe sie dann nach mehreren Jahren in eine Hangbefestigung verbaut. Etwa zehn Jahre nach dem Impfen konnte ich was ernten.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 17. September 2019, 17:11:44
Den Baumstamm feucht und schattig halten, mehr kann man jetzt nicht mehr machen. Es gibt noch weitere Tipps, die in der Situation aber nichts nützen. Ich wässere die Shiitake-Stämme Ende Mai und Ende August 24 h im Regenfass. Anschließend werden die Stämme 3-4 mal kräftig auf einen festen Untergrund aufgeschlagen. Das soll den Pilz "wecken". So machen es auch die japanischen Shiitakebauern. Aber dafür ist der Baumstamm zu schwer und zu dick. Meine Stämme sind 15 - 25 cm stark.
Der Impfung erfolgt im Frühjahr, das Schlagen des Holzes sollte ca. 3 Monate her sein. Zu früh sind die Abwehrkräfte des Baumes zu groß, zu spät siedeln sich Fremdpilze an. Dann muss das ein Jahr ohne Bodenkontakt im Schatten feucht ruhen. Die ganzen Feinheiten liest man sich am Besten auf den Seiten der Pilzbrutanbieter durch.

Off Topic: Heute morgen haben wir zu zweit im Wald 2 kg geputzte Steinpilze in 1 Std. gesammelt. Ich denke, das wird ein gutes Pilzjahr.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 17. September 2019, 18:55:04
Hey,  8) cool.


Off Topic: Heute morgen haben wir zu zweit im Wald 2 kg geputzte Steinpilze in 1 Std. gesammelt. Ich denke, das wird ein gutes Pilzjahr.

Danke Sandwurm für die Hinweise. 🍺

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 17. September 2019, 19:00:59
Tja, da lässt nix machen und festgestellten auch nicht.
Hat eh schon verschieden farbiges drauf.
Und da sehe ich das Problem: Wenn die anderen Pilze bereits Fruchtkörper machen, ist im Innern der Platz für Shiitake-Mycel bereits besetzt.

Vielleicht besteht da noch Chance bei dem Stamm bei mir.  :)
Ich hatte mal beimpfte Stämme rumstehen, kam aber nichts. Ich habe sie dann nach mehreren Jahren in eine Hangbefestigung verbaut.
Etwa zehn Jahre nach dem Impfen konnte ich was ernten. Wenn ich dann nicht schon gestorben bin. Wobei es dem Pilz 🍄 "egal ist".  ;)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. September 2019, 19:14:48
Hi Natternkopf,

Shiitake wachsen unter der Rinde.

Meines Wissens nach wird der Stamm ohne Rinde keine oder nur wenige Fruchtkörper liefern. Sorry.

 :-[


Edit: mehrere Pilzarten an einem Stamm sind möglich, aber nicht ideal für den Zuchtpilz. Habe im letzten Jahr im Wald eine große Buche mit verschiedenen Pilzbewohnern gefunden.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 18. September 2019, 20:09:20
Habe noch Juteband rumliegen.

Soll ich den Stamm damit umwickeln und das Band feucht halten?
Nützt das überhaupt etwas oder mehr mir als Gefühl was getan zu haben?

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 18. September 2019, 21:25:42
Nützt das überhaupt etwas oder mehr mir als Gefühl was getan zu haben?

Du weißt schon, dass da noch ein bissel mehr dazugehört, als irgendein Band halbherzig drumherum zu wickeln und nass zu machen?! Das Wichtigste und Erfolg entscheidende Detail daran ist der Knoten, der alles zusammenhält.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 18. September 2019, 21:56:25
🎶 Cooles Lied

Wobei die Frage nicht beantwortet ist.  :(

Das mit dem Knoten bei Tanzen muss ich noch üben.  ;D


Ansonsten kann ich hier einen abschauen.  ;)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 18. September 2019, 22:17:08
Wobei die Frage nicht beantwortet ist.  :(
:-[ :-\

Viel findet man nicht dazu. Dieses:
Zitat
Tipp: Um die Baumstämme optimal feucht zu halten, können sie diese mit feuchten Leinensäcken oder luftig mit einer Plane o.a. Materialien gegen zu starke Austrocknung abdecken.
Aber gleich danach steht auch was von
Zitat
ausreichend Luftzirkulation an Pilzkulturen insbesondere bei abgedeckten Kulturen gewährleisten
Ähnlicher Text hier.

Tja, wenn niemand anderes eine Idee hat, hilft nur ausprobieren  :).
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 18. September 2019, 22:27:18
🍄 Dankeschön  :-*
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 19. September 2019, 07:36:30
Hab gestern noch lange gegrübelt. Denn es stellte sich mir die Frage, warum! dieser Pilz die Rinde braucht. Deshalb habe ich noch etwas im Netz gestöbert.
Viel wird nicht erklärt, nur:
Zitat von: http://www.shiitake.de/faq/faq.html#8.holzart
Für alle Shiitake-Hölzer gilt: die Rinde muss heil sein.

Auf biorama wird das so begründet:
Zitat
Beim Fällen der Bäume ist darauf zu achten, dass die Rinde nicht beschädigt wird, da diese das Myzel vor dem Austrocknen schützt.
Dann wäre Deine Jutebandidee ja genau richtig :D.

Aber es gibt auch diese Meinung:
Zitat von: https://www.pilzmaennchen.de/shiitake.html
Traditionell auf Stämmen von Bäumen die sich in der Wachstumsphase befinden, wenn unter der Rinde viele Nährstoffe angereichert sind.
und
Zitat von: https://de.wikipedia.org/wiki/Shiitake
...Bäume in der Wachstumsphase dann gefällt, wenn die Nährstoffe unter der Rinde süßlich schmecken. Die frischen Schnittflächen der so gefällten Bäume bilden eine ideale Nahrungsgrundlage für die Sporen der Shiitakepilze.
Dann würde das Umwickeln nix nützen, denn der Pilz braucht andere Nährstoffe :(.
Zitat von: https://transitionsblog.de/content/shiitake-pilze-zuechten-anleitung-fuer-die-pilzzucht-mit-kaffeesatz-und-saegespaenen/
Shiitake ernährt sich von Lignin und das ist auch als Bestandteil der Zellwand in der Baumrinde zu finden.
Dann könntest Du aber, sofern Du Dir die Arbeit machen willst, nicht mehr ganz frische Rindenhäcksel straff mit einwickeln. (Falls überhaupt noch Shiitakemyzel vorhanden ist und nicht schon längst von anderem verdrängt ::) :-X)


Aber alle sind der Meinung, dass das geimpfte Holz im Frühjahr und Herbst 24 h komplett getaucht werden muss, da
Zitat von: https://www.krautundrueben.de/c/forum/main-forum/51552-erfahrungen-mit-der-shiitake-zucht
Der Pilz stammt aus einem Klima mit wesentlich höherer Luftfeuchtigkeit


Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 30. September 2019, 17:16:32
Ich habe meine Shiitake Stämme am 15.09.  24h im Regenfass getaucht. Sieben Tage später sah es so aus :





Weitere 3 Tage später dann so:





Das mit dem Tauchen löst wirklich einen Fruchtungsschub aus.

Viele Grüße
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 30. September 2019, 17:32:58
Habe den Stamm eingewickelt mit Juteband welches noch herum lag.
Kann so besser Feuchtigkeit halten.
Ob es hilft? Keine Ahnung.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 30. September 2019, 18:07:48


Ob es hilft? Keine Ahnung.

 ::) Vielleicht hilft Dir das bei einer Abschätzung.

Dann würde das Umwickeln nix nützen, denn der Pilz braucht andere Nährstoffe :(.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 30. September 2019, 20:25:37
Salü Quendula

Ja der Beitrag von dir ist mir bekannt, doch es geht nicht um Nährstoffe sondern Feuchtigkeit.
Im Herbst weht der Wind oft da durch und es soll Trocknungsverzögerung sein.

Der Stamm hat auch nur noch rund die Hälfte an Rinde daran.
Also "verlieren" kann ich eh kaum was. Ob ich damit was "gewinne", vielleicht.  ;)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Quendula am 30. September 2019, 20:37:26
Versuch macht kluch  :).

Allerdings wirst Du damit das
24h im Regenfass getaucht.
nicht simulieren können. Dann vlt zusätzlich ab und zu mal einen Eimer Wasser drüberkippen  :D.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 30. September 2019, 20:53:20
Habe eben kein so grosses Becken  :-[ zum Tauchwässern.

24h im Regenfass getaucht.

Ja der Stamm wird zwischendurch begossen. 💦
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Monti am 18. November 2019, 22:36:59
Die Rinde wird wichtig für die Primordienbildung (Fruchtkörperbildung) sein, denke ich. Wenn man Shiitake in Beuteln züchtet, hat man i.d.R. Sägespäne und keine Rinde. Man lässt de Pilz im Beutel "reifen". Sauerstoff, Licht, Kälteschock und Schläge lassen den Shiitake dann auch auf dem Substrat fruchten. Erst sieht das dann so aus wenn sie ausgepackt sind:





Und mit etwas Glück einige Tage später so:





Und selbst wenn die Blöcke komplett austrocknen und man sie wieder wässert, bringen sie durch die trockene Außenschicht wieder Fruchtkörper hervor.

Ich vermute, dass wenn die Rinde fehlt, eine Zwischenschicht fehlt, in der sich die Fruchtkörper bilden können. Ich kann mir schon vorstellen, dass man die ersetzen kann durch etwas anderes. Ob es der Jutesack tut... wird sich zeigen.
Wenn der Stamm eingegraben ist, wäre es aber auch denkbar, dass sich die Fruchtkörper dann in Bodennähe bilden.


Wenn sich jemand mehr für die Speißepilz-Kultur Interessiert, gibt es hier sehr wertvolle Informationen:
http://kulturpilz.de/
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 29. Dezember 2019, 16:46:39
Zur Zeit sieht das so aus.

Durch
die Jute
hindurch


Beige und
Dunkel
.


Oranger
Farbton
.



Weisslich

Das ist auch noch was



Ob das nun aus dem Shitake geimpften Eichenrugel diese Pilze oder Andere sich entwickeln wird sich zeigen.
Begonnen hat es mit dem da.

Grüsse Natternkopf





Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: ringelnatz am 29. Dezember 2019, 21:39:09
Bild 1 und 2 sehen aus wie die Fruchtkörper, die an meinem Eichenregenfass wachsen. (ungeimpft ;))
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 30. Dezember 2019, 14:52:10
Hallo Natternkopf
das sind garantiert keine Shiitake Pilze. Die Shiitake haben bereits in einem sehr kleinem Zustand einen runden Kopf.
Bei meinen Stämmen haben sich zu meiner Überraschung in den letzten Tagen ca. 18 Pilze gebildet. Ich glaube aber nicht,
dass sie bei den Temperaturen noch größer werden.




Zu deinen Pilzen: Ich glaube nicht, dass sie viel größer werden. Und wenn du die nicht genau kennst, lieber nicht essen.
Du kennst sicher den Spruch: Man kann alle Pilze essen, manche Arten aber nur einmal.

Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Natternkopf am 30. Dezember 2019, 17:38:32
Hallo Sandwurm und ringelnatz

Sowie es aussieht keine Shiitake Pilze.
Was soll's.

Man kann alle Pilze essen, manche Arten aber nur einmal. / Isso
Bevor ich unbekannte Pilze esse, verspeise ich lieber einen Kompostwurm. Das ist sicherer.  ;)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: partisanengärtner am 30. Dezember 2019, 17:45:32
Ich habe vor vielen Jahren auf länger stehenden Stämmen solche Fehlbesiedelungen auch gehabt. Im ersten Jahr nur sowas.
Trotzdem haben die meisten (alle?) im Jahr darauf richtige Shiitake getragen.
Die waren bei mir ziemlich langsam. Haben auch im Jahr darauf wieder Shiitake getragen. Leider hatte ich sehr wenig geerntet weil die Schnecken schneller waren. Die haben oft schon ganz kleine Fruchtkörper rausgefressen.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 30. Dezember 2019, 19:43:28
Gerade bei Shiitake lässt sich das Schneckenproblem gut lösen. Die Holzstämme brauchen keinen Erdkontakt.
Man hängt sie an einem Gerüst auf. Da kommen die Schnecken nicht ran. Siehe mein Foto bei Antwort 23.

Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 31. Dezember 2019, 16:47:14
Ich habe hier 5 frische Ahornstämmchen liegen. Die Shiitakestämmchen wurden letztes Jahr beimpft, haben noch keine Fruchtkörper hervorgebracht.

Wäre es sinnvoll im April Keile aus den alten Hölzern zu schneiden um die neuen Stämme damit zu beimpfen? Oder ist neue Pilzbrut (Dübel) kaufen deutlich Erfolgsversprechender?
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 01. Januar 2020, 10:20:19
Gib den Stämmchen noch ein Jahr eine Chance. Eventuell dauert es bei Ahorn länger bis der Shiitake das Holz durchwachsen hat. Auch eine zu große Trockenheit kann dazu führen, dass es länger bis zum Fruchten dauert. Und das Tauchen er Stämme mit anschließendem Aufstampfen auf dem Boden nicht vergessen.
Für eine Neuanlage würde ich immer frische Pilzbrut verwenden. Im alten Holz können sich bereits unerwünschte Pilze befinden, die dann das neue Holz schneller besiedeln.
Gruß Sandwurm
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2020, 22:35:50
Ich habe mir nun 500 frische Dübel Shiitake zugelegt.
Das erste Regenfass gebohrtes und gewässertes Holz habe ich heute zum abtrocknen auf eine Plastikpalette gelegt, morgen wird beimpft.

Die restliche Pilzbrut wird für die nächste Regenfassfüllung verwendet. Die Hölzer werden allerdings kürzer.

Die häufigsten Holzarten sind Ahorn, Kirsche, Apfel, Birne, Aprikose.

Die Pilzbrut kommt nach dem öffnen und zügigstem Wiederverschliessen nach Entnahme in den Kühlschrank.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Wühlmaus am 03. März 2020, 22:45:08
Danke :)
Da muss ich wohl etwas mehr lesen. Bisher versteh ich nur Regenfass Bahnhof 8)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2020, 23:02:19
Zur Erklärung von `Regenfass´:

Das Holz soll gewässert werden, ein halbwegs sauberes Gefäß offenbarte sich in meinem Garten als diesen Winter ausgebranntes Ölfass. Zusammen mit abgelagertem Regenwasser sicherlich nicht optimal was die Anforderungen von sauberem Arbeiten in der Mykologie angeht.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2020, 23:03:29
Aber machen wir eben mal. Die Pilzbrut sieht nach ein paar Tagen warmer Stube gut durchwachsen, vital und frisch aus.
Die Dübel werden nun ins Holz geklopft und dann gewartet...
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Wühlmaus am 03. März 2020, 23:26:41
Danke für die Bilder und die Erklärung!
Hab mich inzwischen durch den Faden gelesen.
Wenn ich es richtig einschätze, sind deine Hölzer ca 10-15cm stark? Ich hätte gedacht, es müssten rund 20cm sein und habe mich etwas gewundert, wie man die ins Fass und wieder raus bekommt  :P
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2020, 23:38:27
10-15cm ist das was empfohlen wird. Müssen ist was anderes und Biologie immer relativ.
Die Hölzer vom Bild sind zwischen gut 5 und knapp 15cm. Es werden noch Hölzer mit bis knapp 30cm dazukommen, also Hauklötze.
Ist vielleicht besser überschüssige Pilzbrut darin zu versenken als die Hauklötze zu trocknen und zu vergrillen. Obstbaumschnittverwertung eben, Kleingartenanlagen sind produktiv wenn die Bäume immer weniger Stellenwert haben. 

Ansonsten schwimmt Holz recht oft, auch wenns vollgesaugt ist mit Wasser. Rausheben von 30kg nassen Holzstücken muss man notfalls zu zweit machen wenn man es nicht richtig zu greifen bekommt, da mache ich mir wenig Sorgen. Die abgesoffenen Stücke habe ich heute mit dem Rechen an die Oberfläche geholt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Wühlmaus am 03. März 2020, 23:56:54
Hab GG schon angeimpft 8)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2020, 00:05:19
Sehr schön.  8)

PS: gönne ihm die Investition in einen Hartholzbohrer!
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Bienenkönigin am 07. März 2020, 16:05:56
Eignet sich Erlenholz auch?
LGr.
Bienenkönigin
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Sandwurm am 07. März 2020, 16:48:35
Hallo,
für Shiitake eignen sich alle Laubhölzer, Nadelhölzer wegen dem Harz nicht. Der zweite Punkt ist das Gewicht des Holzes, bei schweren Hölzern wie Buche ist der Ertrag eben höher als bei leichten Hölzern. Es kann nur so lange geerntet werden bis die Inhaltsstoffe des Holzes aufgebraucht sind. Damit hängen auch die empfohlenen Stammdurchmesser zusammen, bei zu dünnen Stämmen gibt es weniger Ertrag. Bei zu dicken dauert das Durchwachsen des Pilzes länger und es besteht die Gefahr von Fremdpilzen. Shiitake werden wegen der Schnecken gerne ohne Erdkontakt aufgehängt, daher verbieten sich zu dicke Stämme.
Für mich ist es nicht so einfach an frisches Laubholz zu kommen, ich würde auch alles einigermaßen passende beimpfen.
Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Bienenkönigin am 07. März 2020, 17:06:48
Sandwurm, ich danke Dir!
Erlenholz fällt hier immer wieder an, die Stangen sind so 8-15cm im Durchmesser, also genau richtig🙂
LGr
Bienenkönigin
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 13. März 2020, 12:10:57
Da es am Wochenende etwas trockener und sonnig werden soll, will ich morgen die Hölzer zum durchwachsen etwas Pilzfreundlicher aufstellen. Derzeit liegen sie gestapelt auf einer Karre mit Müllsack drüber für ein bisschen Mikroklima. Das wird den Pilzen wohl zu trocken wenns nun wärmer wird. Verschimmeln sollen sie aber auch nicht...
Titel: Pilze züchten
Beitrag von: Brigitte12 am 10. Februar 2021, 16:55:59
Im Garten ist jetzt nichts los, da habe ich was entdeckt was mir Spaß macht: Pilze im Keller züchten, angefangen habe ich mit Kräuterseitlinge, erstmal mit 2 Blöcke:

(https://s12.directupload.net/images/210209/gfu7p3dk.jpg)

das Ergebnis  nach 10 Tagen ein paar Pilze

(https://s12.directupload.net/images/210209/r2m4ga3c.jpg)

aber sie schmecken überhaupt nicht eigentlich nach garnichts, jetzt meine Frage, haben Austernpilze einen besseren Geschmack, dann probiere ich sie mal, wer hat schon Austern auf Kaffeesatz gezüchtet ?

Habe dieses Video gefunden https://youtu.be/kMyY5BezG1Q

Gruß Brigitte
Titel: Re: Pilze züchten
Beitrag von: Brigitte12 am 10. Februar 2021, 17:03:58
Hier ein Bild vom Kräuterseitling

Titel: Re: Pilze züchten
Beitrag von: Quendula am 10. Februar 2021, 17:39:46
1. tolles Ergebnis :).
2. Ja.
3.  ::) ::) Du hattest doch gerade gefragt, wo das hinpassen könnte
Hallo Leute, wo kann ich Pilzzucht einsetzen ???

Gruß Brigitte
Und hast sogar ne Antwort bekommen.
...

Vlt könnte ein Mod diesen Thread passend anhängen :).
Titel: Re: Austernpilze, Shitake und andere Pilze selbst anbauen
Beitrag von: thuja thujon am 10. Februar 2021, 23:20:51
Im Gemüsebeet gibt den Zuchtpilzefaden, etwas eingeschlafen derzeit.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,16529.0.html

Zu Kräuterseitlingen kann ich nichts sagen, habe die noch nie probiert.
Austernpilze esse ich weniger wegen dem Aroma, da sind sie in etwa so flach wie schlechte Champignons. Etwas intensiver als die weißen Champignons mit den langen, dünnen Stängeln, aber weniger intensiv als die weißen Champignons mit dem abgeflachten, etwas unförmigen, nie ganz runden Hut.
Austernpilze muss man mal probiert haben, die etwas festere Textur der Stängel der Austernpilze ist nicht jedermanns Geschmack. Türkische Gemüseläden oder `Feinkostabteilung´, da bekommt man sie regelmäßig.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 08. März 2024, 19:48:21
GG war diese Woche Holz holen und wir haben jetzt 8 Stammstücke mit vielen Ästen, die er nur mit viel Mühe kleinbekommt.
Eiche, frisch geschlagen vor 2 Wochen, gesund, Sturmschaden.
Meine Idee war jetzt, das zur Pilzzucht zu nutzen. Mir wäre am liebsten Austernpilz.
In den Anleitungen der Anbieter steht oft "Stammstück 1m lang".
Gehen auch kürzere Stücke?
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Floris am 09. März 2024, 19:39:01
Ich glaube, das ist eher eine Maximallänge, damit der Stamm in einigermaßen überschaubarer Zeit vom Mycel durchwachsen wird.

In meinem Büchlein wird übrigens Eiche nur für Shiitake empfohlen, und die Stämme sollten vor dem Beimpfen 6 Wochen liegen, um pflanzeneigene Abwehrstoffe gegen die Pilzinfektion abzubauen.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 09. März 2024, 19:45:43
Danke fürs Nachschauen!
Shiitake mag ich jetzt nicht so gerne, dann warte ich lieber, bis wir wieder Birke bekommen.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: partisanengärtner am 09. März 2024, 19:48:24
Ich hatte in einem meiner alten Gärten einmal einen Sturmschaden einer großen Eiche. Auf einem der dickeren Äste die ich im Garten integrierte wuchsen von selbst Austernpilze. Die Sorte die im Winter fruchtet.
Im Gegensatz zu meinen versuchen mit Shiitake (beeimpt) waren das wenigstens malzeitwürdige Mengen.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 09. März 2024, 19:52:02
Das klingt doch vielversprechend! :D
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 10. März 2024, 15:34:32
So, das ganze noch mit GG durchgesprochen.
Er kann noch längere Stammstücke holen, die liegen da noch, er hatte nur keine Lust mehr.
Wir werden Shiitake und Austernpilze ausprobieren.
Mal etwas, wofür mein Schattengarten gut ist.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: hobab am 10. März 2024, 15:41:46
In der Natur sehe ich hier Austernpilze hauptsächlich auch Weide und Pappel und dann oft massenhaft. Aber das mag regional verschieden sein. Shiitake war bei mir auch unbefriedigend auf Birke. Da hat sich der Aufwand nicht gelohnt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 10. März 2024, 16:09:12
Wir haben hier relativ viele Pappeln und Weiden, aber Austernpilze habe ich da nocht nicht gesehen.
Aber Deine Beobachtung macht mich optimistisch, dass das funktionieren wird.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Wild Obst am 13. März 2024, 04:18:21
Austernpilze sind relativ robust und flexibel, die sollten auch auf Eiche funktionieren. Natürlich habe ich die bisher nur auf Buche gesehen, aber angeimpft gehen sie auf vielen Holzarten (und ja auch Stroh, Heu, etc.). Austernpilze sind auch sehr "wüchsig" und konkurenzkräftig, Shiitake eher ein bisschen weniger.
Mit Austernpilzen hatte ich bisher immer am meisten Erfolg und die beste Ernte, egal ob auf Stammstücken oder, worauf ich hauptsächlich Austernpilzen animpfe, auf Baumstümpfen. Andere Pilzarten als Austernpilze und Shiitake habe ich auch schon ausprobiert und von denen hatte ich bisher hauptsächlich noch mit dem Limonenseitling durchwachsene Erfolge.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2024, 05:59:00
Wenn man Zugang zu handlicheren Strohballen hat, lohnen sich auch sehr Braunkappen.
Ich habe sie über mehrere Jahre gezogen und dabei  immer neue gewässerte  Ballen neben die älteren gesetzt.
Nach dem ich das mal ein Jahr ausgesetzt hatte waren sie wieder weg. Die Schnecken sind auch dahinter her wenn man lange auf der gleichen Stelle arbeitet und darum habe ich versucht einen neuen Ansatz auf einer Kiesfläche zu machen. Das Mycel wuchs gut und Schnecken gab es keine, aber auch gar keine Fruchtkörper.
Die brauchen Bodenkontakt um zu fruchten habe ich später gelesen.
.
Mittlerweile soll das viel einfacher auf Astholzhäcksel funktionieren, da kann man immer wieder nachfüttern wenn das Fruchten nachlässt. Ist auch etwas hübscher als so ein Strohballen. Schnecken sind dort wohl auch einfacher zu kontrollieren. Schicht sollte 10 Zentimeter stark sein.
Schmeckt erst mal ungewohnt. Leider kann man den nirgends hier kaufen. Das Mycel gibts aber reichlich.
.
Der Geschmack von Austernpilzen sagt mir sehr zu, die Konsitenz der Stiele ist gewöhnungsbedürftig. Schmeckt halt nicht ganz so laut wie manche Champignons.
Heißt nicht umsonst auch Kalbfleischpilz.
.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 13. März 2024, 07:38:19
Austernpilze auf Eiche kann ich bestätigen.

Vielleicht möchtest du die Stämme mit Moos bedecken, so wie der Waldviertler Pilzgarten das seit langem macht. Es sieht schön aus und hält die Feuchtigkeit.

(https://www.pilzgarten.at/thumbnail/86/f8/ff/1639598335/IMG_3002_1920x1920.jpg)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 13. März 2024, 07:52:51
Danke fürs das Bild. Wie werden die im Waldviertler Pilzgarten bewässert?
Ich habe seit 3 Jahren Shiitake auf Ahorn und Süßkirsche und die waren wohl mehrmals zu trocken, so das sich andere Pilze durchgesetzt haben. 
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2024, 08:14:26
Wie halten die die Vögel ab. Moos wird bei mir in Mengen gerupft.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 13. März 2024, 09:08:33
Tolles Bild, danke dafür!
Und gute Anregung, Moos kann ich gut ansiedeln, hab reichlich da.
Die Vögel zerrupfen das auch kaum, anscheinend haben sie es hier nie gelernt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mathilda1 am 13. März 2024, 09:10:05
mein mann würde gern einen gerade gefällten baumstumpf einer Zwetschge beimpfen. geht das, und wenn , welche pilze würden funktionieren?
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: strohblume am 13. März 2024, 09:35:03
Hallo  Gerne möchte ich mit der Shiitakekultur mit Impdübel beginnen, hat die auf dem Bild gezeigte waagerechte Kultur bodenfern Vorteile?  Ich wollte meine Stämme einfach aufstellen. Wie lange würdet ihr die Stämme wässern bevor gedübelt wird?  lg
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 13. März 2024, 10:39:16
Die Leute vom Waldviertler Pilzgarten haben auch Bücher herausgebracht, ich habe mir jetzt das Buch "Pilzgeflüster: Wie deine eigenen Pilze aus dem Boden schießen." https://amzn.eu/d/2fImsfI
bestellt.
Ich hatte es zufällig auch in der Online durchgelesen, aber als Buch zum Anfassen ist es mir noch lieber.
Von den 4 Büchern, die ich durchgeschaut habe, war dieses am informativsten.
Die anderen enthielten zum Teil weniger Informationen als die Youtube -Videos der Pilzkultur-Versender.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 13. März 2024, 11:04:36
Gerne möchte ich mit der Shiitakekultur mit Impdübel beginnen, hat die auf dem Bild gezeigte waagerechte Kultur bodenfern Vorteile?

Ich meine gelsen zu haben, daß sie das wegen der Schnecken machen. Bei eigener Verwertung kann man ja absammeln oder Schneckenkorn streuen und Fraßstellen rausschneiden, für den Verkauf sind angenagte Pilze aber unschön/schlecht verkäuflich.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Kasbek am 13. März 2024, 12:23:18
mein mann würde gern einen gerade gefällten baumstumpf einer Zwetschge beimpfen. geht das, und wenn , welche pilze würden funktionieren?

Die Theorie sagt, daß Austernseitlinge auch auf Pflaume kultivierbar sind. Ob die Praxis der Theorie entspricht, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2024, 19:19:24
Die Shiitake waren sehr langsam im rausschieben der Fruchtkörper. Oft haben die Schnecken die schon als winzige Knorpel rausgefressen. Die kamen also gar nicht erst dazu angefressene Fruchtkörper zu bilden. Habe ich nicht gleich bemerkt.  :P
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 13. März 2024, 19:28:41
Shiitake sollen nicht ganz so einfach sein.
Zum einen brauchen sie wohl lange um das Holz zu durchdringen, und wenn es so weit ist, muss man den Stamm erst wässern und dann "wecken", dranklopfen oder aufstoßen des Stammes.
Das ist wohl das Zeichen für das Mycel, den Fruchtkörper zu bilden.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: hobab am 13. März 2024, 19:47:30
Hat bei mir nicht viel bewirkt, das Aufklopfen. Es wuchs, aber wenig.

 Spektakuläre Erfolge hatten wohl Leute die Tresterreste in Säcken im Keller aufgehängt haben. Das muss wohl relativ hohe Ernten gebracht haben.  Ein feuchter, dunkler Raum ist wohl also auch nicht schlecht.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 13. März 2024, 20:14:11
Hier wird das bei den Shii-take ganz gut beschrieben: https://www.pilzgarten.at/Blog/Shiitake-Erntekreislauf/
Es gab dazu eine Sendung von Gartln mit Starkl im Waldviertler Pilzgarten, aber leider ist die Folge nicht in der Mediathek.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 14. März 2024, 20:18:00
So, das Experiment läuft.
2 stehende Stämme mit Austernpilzen, 3 liegend mit Shiitake und ein paar Stumpen mit den restlichen Dübeln versorgt, alles im Schattengarten aufgestellt.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 16. März 2024, 22:16:49
Hat bei mir nicht viel bewirkt, das Aufklopfen. Es wuchs, aber wenig.

 Spektakuläre Erfolge hatten wohl Leute die Tresterreste in Säcken im Keller aufgehängt haben. Das muss wohl relativ hohe Ernten gebracht haben.  Ein feuchter, dunkler Raum ist wohl also auch nicht schlecht.

Hättest du zu der Technik mit dem Trester eine weiterführende Quelle?

@Mufflon: großartig, bitte halte uns auf dem Laufenden!

@alle: mit Pilzgarten habe ich nichts zu tun, kann daher nichts dazu sagen wie sie gießen und ob das Moos von den Vögeln abgetragen wird.

Eines vielleicht für alle die ein Experiment wagen. Vielleicht könnt ihr den Baum im Stehen impfen. Eine bei uns wenig bekannte Methode ist das Impfen von geringelten Bäumen mit Schnur-Impfbrut (Rope Spawn). Auch wenn man diese beimpften Sisalschnüre nicht hat, so ist es doch für die Feuchtigkeit wichtig, dass  das Holz mit den Boden und mit Feuchtigkeit in Verbindung ist. Kennt man üblicherweise aus der anderen Perspektive, wo Holz bei Bodenkontakt verrottet. Ist das gleiche, nur eben in diesen Fällen  unerwünscht.

Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 16. März 2024, 22:26:32
Diesen Workshop (Englisch) hab ich sehr informativ gefunden, auch wenn der Typ nicht jedermanns Fall ist.

https://youtu.be/y8sm1uDPWj8?si=jCeZy69tYk_hA9iq
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mathilda1 am 17. März 2024, 10:01:37
mein mann würde gern einen gerade gefällten baumstumpf einer Zwetschge beimpfen. geht das, und wenn , welche pilze würden funktionieren?

Die Theorie sagt, daß Austernseitlinge auch auf Pflaume kultivierbar sind. Ob die Praxis der Theorie entspricht, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen.
danke, also müßt mans einfach riskieren
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: hobab am 17. März 2024, 10:20:15
Mit dem Trester kann ich leider nicht weiterhelfen, zu lange her. Außerdem haben die nach meiner Erinnerungen lange gebraucht, bis es gut geklappt hat, d.h. sie sind wahrscheinlich nicht scharf darauf, ihr Geheimnis weiterzugeben. Erinnere mich nur, dass die in Säcken von der Decke im Keller aufgehängt wurden und irre Erträge lieferten.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 17. März 2024, 11:11:33
@Deviant Green:
Ich berichte gerne weiter, zumal GG endlich einmal Spaß an einer Gartensache zeigt.
Ich habe ihm von der Schnur-Impfbrut erzählt, und das will er auf jeden Fall auch testen.
Er überlegt gerade, wie wir Parasol im Garten anbauen können.😉
Er will mich auch zu Pilzlehrgängen schicken. 😁
Eigentlich will ich nur die Austernpilze, die finde ich wirklich lecker.
Kräuterseitling natürlich auch, aber da scheint mir die Zucht im Garten sehr schwierig.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Inachis am 17. März 2024, 11:48:40
Kräuterseitlinge hatte ich mal überlegt, einen entsprechend behandelten Strohballen im Garten halb einzubuddeln. Und Shitake finde ich sehr köstlich, irgendwann mach ich das mal. Aber mit Aufhängen der Stämme, die scheinen wohl sehr schneckenlecker zu sein.
Ich bin gespannt, was hier berichtet wird.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 17. März 2024, 12:13:00
Bei Pilzmännchen gibt's eine Anleitung für Pilze auf Kaffeesatz. So ungefähr müßte es auch auf Trester funktionieren.
https://www.pilzmaennchen.de/anleitung/kaffeesatz-topf

Wir haben das früher mal mit Braunen Champignons auf einem Strohballen ausprobiert. Ja, es gab was zu ernten, aber die Schnecken waren auch sehr aktiv.
Der GG und sein Vater haben das vor meiner Zeit mit Braunkappen auf Stroh probiert und meint, daß sie damals sehr gut geerntet haben.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. März 2024, 20:50:56
@Deviant Green:
Ich berichte gerne weiter, zumal GG endlich einmal Spaß an einer Gartensache zeigt.
Ich habe ihm von der Schnur-Impfbrut erzählt, und das will er auf jeden Fall auch testen.
Er überlegt gerade, wie wir Parasol im Garten anbauen können.😉
Er will mich auch zu Pilzlehrgängen schicken. 😁
Eigentlich will ich nur die Austernpilze, die finde ich wirklich lecker.
Kräuterseitling natürlich auch, aber da scheint mir die Zucht im Garten sehr schwierig.

  ;D Da helfen wir gerne.

Parasol (macrolepiota procera) Zucht ist im Buch von Paul Stamets, mycellium running Seite 266 bis 268 beschrieben. Hab es soeben auf einer US Uniseite als PDF gefunden.

Interessanterweise sollen Ameisen Parasol anbauen. Ich streu hier seit Jahren aus, bisher nix.

@Hyla: danke für den Link. Gefährlich ist immer eine Kontamination. Kaffeesatz aus dem Kühlschrank mit 20% Substrat wäre mir für eine mehrmalige Anwendung zu riskant. Das ist einfach zu wenig steril.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: thuja thujon am 17. März 2024, 20:53:32
Sterilisieren könnte man doch theoretisch im Schnellkochtopf?

Kannst du den link zum pdf bitte teilen? 

Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 17. März 2024, 20:58:06
Ich glaube, das größte Risiko geht von der Schüssel zum Anmischen aus.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. März 2024, 21:01:25
Sterilisieren könnte man doch theoretisch im Schnellkochtopf?

Kannst du den link zum pdf bitte teilen?


ich weiß nicht, ob die die Rechte zur Veröffentlichung haben. Hier sicherheitshalber nur ein Screenshot.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. März 2024, 21:11:03
Ich glaube, das größte Risiko geht von der Schüssel zum Anmischen aus.

Das ist alles unglaublich anfällig. Ich hatte schon bei viel sterileren Arbeiten Kontaminationen.

Hier ein Video (wieder Englisch) zur Substratproduktion. Wie schon Thuja geschrieben hat, kommt das alles in den Druckkochtopf... Auch wenn er manchmal größer ausfällt.

Beimpft wird unter der Flowhood.

https://m.youtube.com/watch?v=LF0eaQve1Zg
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 17. März 2024, 21:36:35
Ja, Autoklav. Der ganz große Schnellkochtopf.  ;D

Gibt's auf die Pilzstämme ein eingetragenes Recht so wie auf Obstsorten?
Sonst könnte man ja mal.  ;)
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 17. März 2024, 22:08:00
Herzlich Dank für den Link, Deviant Green! :D
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. März 2024, 22:20:43
Ja, Autoklav. Der ganz große Schnellkochtopf.  ;D

Gibt's auf die Pilzstämme ein eingetragenes Recht so wie auf Obstsorten?
Sonst könnte man ja mal.  ;)

Pilze lassen sich nicht wie Obst unbegrenzt klonen. Irgendwann ist mit der "vegetativen" Vermehrung Schluss. Also bitte: nur zu. Aber Vorsicht, die gewünschten Eigenschaften der Massenzucht (verlässliche Erntezeitpunkte, Fruchtfolgen) sind nicht notwendigerweise deine. Und die Bedingungen der Zucht sind Energie intensiv und vielleicht sind die Varietäten in der freien Natur gar nicht so toll.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 17. März 2024, 22:35:09
Herzlich Dank für den Link, Deviant Green! :D
Gerne! Viel Erfolg.
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Hyla am 17. März 2024, 23:34:47
Ja, Autoklav. Der ganz große Schnellkochtopf.  ;D

Gibt's auf die Pilzstämme ein eingetragenes Recht so wie auf Obstsorten?
Sonst könnte man ja mal.  ;)

Pilze lassen sich nicht wie Obst unbegrenzt klonen. Irgendwann ist mit der "vegetativen" Vermehrung Schluss. Also bitte: nur zu. Aber Vorsicht, die gewünschten Eigenschaften der Massenzucht (verlässliche Erntezeitpunkte, Fruchtfolgen) sind nicht notwendigerweise deine. Und die Bedingungen der Zucht sind Energie intensiv und vielleicht sind die Varietäten in der freien Natur gar nicht so toll.

Wenn du meinst, das lohnt nicht, dann kann ich mir das sparen. Dauert ja auch Monate, bis man was zum Beimpfen fertig hat. Eine lange Zeit für vielleicht null Erfolg.  :P
Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Deviant Green am 18. März 2024, 07:15:12
Ja, Autoklav. Der ganz große Schnellkochtopf.  ;D

Gibt's auf die Pilzstämme ein eingetragenes Recht so wie auf Obstsorten?
Sonst könnte man ja mal.  ;)

Pilze lassen sich nicht wie Obst unbegrenzt klonen. Irgendwann ist mit der "vegetativen" Vermehrung Schluss. Also bitte: nur zu. Aber Vorsicht, die gewünschten Eigenschaften der Massenzucht (verlässliche Erntezeitpunkte, Fruchtfolgen) sind nicht notwendigerweise deine. Und die Bedingungen der Zucht sind Energie intensiv und vielleicht sind die Varietäten in der freien Natur gar nicht so toll.

Wenn du meinst, das lohnt nicht, dann kann ich mir das sparen. Dauert ja auch Monate, bis man was zum Beimpfen fertig hat. Eine lange Zeit für vielleicht null Erfolg.  :P

Laubholz, das älter als drei Wochen und jünger als drei Monate ist, mit gekauften Impfdübeln impfen funktioniert gut. Einen gekauften Strohballen mit gekaufter Pilzbrut großzügig impfen funktioniert ebenfalls gut.
Das sind beides nicht sterile Methoden.

Substrat mischen und dampfkochen ist aufwändig. Und Pilze aus Gewebe oder durch Sporen zu vermehren erfordert labormäßiges arbeiten.

Ich hab hier schon Mal hier https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,1821.msg4115366.html#msg4115366 gepostet, dass ich  Pilzreste in der Küchenmaschine mit Wasser zerkleinerte und auf Holzstümpfen im Wald ausbringen.Das ist aber ein Glücksspiel, weil man nicht weiß wie alt das Holz ist.


Titel: Re: Zuchtpilze
Beitrag von: Mufflon am 18. März 2024, 13:52:52
Coole Sache!
 8) :D

Ich werde am Wochenende ein Stück Beet am Schattenrand vorbereiten für den Parasol.
Die Anbieter haben fertige Beetpakete, die man nur einsetzt, ich teste das mal, mal sehen, ob GG damit zufrieden ist.